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Vom lässigen Uni-Assistenten zum mächtigen „B“

Von Erhard Gstöttner, 16. Oktober 2013, 01:04 Uhr
Bild 1 von 26
Bildergalerie Ära Franz Dobusch
Bild: OÖN-Archiv

LINZ. Ein (persönlicher) Rückblick auf Franz Dobuschs Wirken vor seinem Amtsantritt als Langzeit-Bürgermeister.

Anfang 1978, Bruno Kreisky ist seit acht Jahren Bundeskanzler, Franz Hillinger seit neun Jahren Linzer Bürgermeister. An der vor nicht einmal zwölf Jahren eröffneten Kepler Universität im Auhof schreiben Dutzende Jus-Studenten (darunter der Autor dieser Zeilen) eine Klausur. Franz Dobusch, Assistent am Institut für österreichische und deutsche Rechtsgeschichte, muss im Hörsaal aufpassen, dass niemand schwindelt.

„Dobusch ist kein Linker“

Uni-Assistent Dobusch, damals 26 Jahre, dunkelhaarig und schlank, liest indes Zeitung im Hörsaal. Von Kollegen des sozialistischen Studentenverbandes erfahre ich, dass Dobusch Sozialist ist: „Aber er ist kein Linker. Dobusch sagt von sich selbst, dass er ein Rechter ist.“ An der Kepler-Uni macht derweil die Kunde die Runde, dass Dobuschs Assistenten-Kollege Ludwig F. große politische Ambitionen habe, sogar Bürgermeister werden könnte. F. wurde Vize-Sektionschef im Bundeskanzleramt.

Im März 1978 wechselte der junge Jurist Dobusch in die Universitätsbürokratie, zunächst in die Direktion der Kepler-Uni, 1981 wurde er Rektoratsdirektor der damaligen Linzer Kunsthochschule. Politisch war Dobusch Linzer Vorsitzender der Jungen Generation, das zahme Gegenstück zur linken SP-Organisation Sozialistische Jugend.

Linz war damals grau, bekannt für schlechte Luft. Doch auch in der seit 1945 sozialdemokratisch dominierten Stadt war eine Wendezeit herangebrochen. Die Wende äußerte sich zunächst bei jungen Wilden in der Kultur, durch die Musiker im Café Landgraf und die schon damals vielschichtigen Künstler der Stadtwerkstatt-Szene.

Eine Linzer Wendezeit

In Alt-Urfahr wurde ein vom Abbruch bedrohtes Haus besetzt, junge Feministinnen okkupierten ein leer stehendes Studentenheim in Auhof. Zudem gab es das alternative Linzer Magazin „Stattblatt“, Forum für Alternative, Fortschrittliche und unzufriedene SP-Insider, die mit ihren Infos die Rathaus-Mächtigen oft verblüfften und unter Zugzwang brachten.

Dieses Gemisch aus Freigeist, Rebellion und Mut zur Veränderung nutzten Dobusch und seine Gefährten. Sie griffen die Forderung nach einem unabhängigen Kultur- und Kommunikationszentrum auf. Und siehe da: der damalige Bürgermeister Hillinger gab nach, heraus kam der Posthof. Das wurde eine der ersten wichtigen Stufen in Dobuschs Karriereleiter.

Sprossen auf der Karriereleiter

Die anderen Sprossen auf dem Weg nach oben bastelte Dobusch lange SP-intern hinter den Kulissen der Öffentlichkeit. Dobusch und seine Konsorten (ganz wesentlich waren da Josef Ackerl und der heuer zurückgetretene Finanzstadtrat Johann Mayr) eroberten die Linzer Parteiorganisation.

Das vorerst außen sichtbare Ergebnis: Franz Hillinger trat 1984 nach 15-jähriger Amtszeit als Bürgermeister zurück, ihm folgte Hugo Schanovksy, der 1985 mit der Losung „Linz muss die sauberste Industriestadt Österreichs werden“ in den Wahlkampf zog.

1985 kam auch Dobusch in den Gemeinderat. Das Ringen um die Macht in der Linzer SP ging weiter. In Polit-Kreisen hieß es damals, dass Josef Ackerl bald Nachfolger von Hugo Schanovsky werde. Doch das Rennen machte Dobusch. Er wurde im Jänner 1988 für beinahe 26 Jahre „B“ (Bürgermeister), wie er rathausintern genannt wird.

 

Dobuschs Antrittsrede 

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Antrittsrede Dobusch (Teil 1)

PDF-Datei vom 15.10.2013 (363,80 KB)

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Antrittsrede Dobusch (Teil 2)

PDF-Datei vom 15.10.2013 (533,28 KB)

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Antrittsrede Dobusch (Teil 3)

PDF-Datei vom 15.10.2013 (540,67 KB)

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Antrittsrede Dobusch (Teil 4)

PDF-Datei vom 15.10.2013 (486,47 KB)

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13  Kommentare
13  Kommentare
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( Kommentare)
am 16.10.2013 20:19

die jetzigen linz-funktionäte (diktion von frank stronach!) sind alles leute, die nichts bewegen - ausgenommen ihre hand am 1. jeden monats zum geld abholen! solche damen und herren brauchen wir in LINZ "leider" nicht. Linz braucht spitzenleute, die zupacken! wo sind diese damen und herren?? zeigt euch und schreibt eure bewerbung! iht könnt ruhig eine halbe mio. eur im jahr verdienen, aber ihr müßt die probleme der stadt zügig lösen, sonst gibts nur hunderttausend (100.000) eur pro jahr!
als erstes: schafft das SWAP-PROBLEM (aus jux und tollerei von herrn dobusch initiiert!) umgehend "kostengünstig" aus der welt!! ich bedanke mich im voraus und wünsche alles gute!!!!

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Doc-Blei (289 Kommentare)
am 16.10.2013 15:28

Zum GFRAST!!

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 16.10.2013 09:46

Dobusch der Frontmann der Linzer Lobby war nie bei allen beliebt.

Er war und ist uns "teuer" zwinkern

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 16.10.2013 09:35

dass 10 jahre in politischer funktion - egal welcher - genug sind!
ein punkt, in dem ich strohsack franzl recht gebe.

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( Kommentare)
am 16.10.2013 15:18

um sich einzuarbeiten.

Wieviele Jahre ‚zu viel` sind, sollten wir uns nicht von Banausen sagen lassen.

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traunseefan (43 Kommentare)
am 16.10.2013 09:34

bei so einem Charakter solcher Politiker wie Dobusch, Mayr und Konsorten wird einem schlecht
zuerst pickens auf ihren Sesseln und cashen voll ab, wenns einen Blödsinn machen muss es halt die Stadt zahlen, wissen tuns von nichts und dabei warens auch nirgends, und wenn sich das Swap-Pendel in die falsche Richtung bewegt haut man sicherheitshalber mit einem Grinsen ab

und das schlimmste, es sind leider zu viele so verwegen, egal welche Farbe
normalerweise müssten die Abfindungen, Bonuszahlungen, Auffangpolster oder ähnliches einbehalten werden und der Schaden, den die Allgemeinheit jetzt tragen muss und nicht weiß wie, zumindest etwas gutgemacht werden

eine Träne für Dobusch - never

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achjasoso (97 Kommentare)
am 16.10.2013 08:25

Es ist beschämend, dass die OÖN in diesem Artikel so ein falsches Geschichtswissen vermittelt!
Der jetzt scheidende Bürgermeister Dobusch hat 1988 Herrn Prof. Hugo Schanofsky als Bürgermeister abgelöst, der gerade einmal 4 Jahre im Amt war! Bürgermeister Franz Hillinger war als Langzeitbürgermeister 25 Jahre von 1969 bis 1984 im Amt. Soviel zur Geschichte!

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bernhardb. (1.696 Kommentare)
am 16.10.2013 09:13

1969 bis 1984 sind laut Adam Riese 15 Jahre.

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solomio (224 Kommentare)
am 16.10.2013 19:56

schanoVsky, bitte.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 16.10.2013 08:02

überheblichen Alleinherrscher, der nur seine Meinung duldet, ist es leider oft nur ein kurzer Weg.

Dobusch war viel zu lange Bürgermeister und das tut einer Person nicht gut. Wenn sie zudem autokratisch regiert und um sich nur treue, brave Speichellecker duldet, dann kommt so etwas heraus, wie in Linz zu beobachten war.

Es wäre gut, wenn keiner mehr als 8 Jahre Bürgermeister werden würde. Was darüber hinausgeht, führt zur Monarchie oder Diktatur.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 16.10.2013 08:16

so ist es ... und das selbe gilt für Wien ... traurig

es müssten in der politik für ALLE die gleichen voraussetzungen eingeführt werden wie bei der regierungszeit des BP ...
zwoa mol auntreten und donn baba... zwinkern

http://de.wikipedia.org/wiki/Bundespr%C3%A4sident_(%C3%96sterreich)

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pepone (60.622 Kommentare)
am 16.10.2013 08:18

für seine parteimitglieder vorgesehen ... und das ist gut sooo

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oberthom (3.062 Kommentare)
am 16.10.2013 07:23

ja vollkommen richtig, zum mächtigen "banditen"

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