Umstrittene Fuzo kommt nicht, dafür eine Begegnungszone mit weniger Verkehr
LINZ. Urfahraner Hauptstraße: Bürgerbefragung brachte klare Mehrheit für Fußgängerzone Doch dafür fehlt die politische Mehrheit, denn SPÖ und ÖVP sind klar dagegen.
Es war eine Bürgerbefragung, die von Beginn an kritisiert worden ist. 1750 Linzer, die in der Urfahraner Hauptstraße wohnen oder dort ein Unternehmen betreiben, sowie Anrainer, die in Seitenstraßen nahe der Hauptstraße daheim sind, wurden zur Teilnahme eingeladen. Das hat Urfahraner aufgeregt, die etwas weiter entfernt wohnen und auch gerne mitgeredet hätten.
Auf der anderen Seite haben sich von den 1750 offiziell Befragten nur 498 die Mühe gemacht und auch eine Antwort gegeben. Macht eine sehr überschaubare Beteiligung von etwas mehr als 28 Prozent, mit der der Initiator, Verkehrsstadtrat Markus Hein (FP), trotzdem sehr zufrieden ist. Menschen seien schwer zu bewegen, was aber kein Hindernis sein dürfe, das Ergebnis ernst zu nehmen. Und das ist ziemlich eindeutig ausgefallen: 41,4 Prozent (206 Befragte) entschieden sich für die Errichtung einer Fußgängerzone, also das Aussperren der Autos, ausgenommen Zulieferdienste. 22,5 Prozent (112 Befragte) votierten für eine Begegnungszone. Dabei würden, so wie in der Herrenstraße, Straße und Gehsteig auf gleicher Höhe verlaufen. Autos würden zurückgedrängt, da die Straße in gesamter Breite Fußgängern, Radfahrern und motorisiertem Verkehr gleichwertig gehören.
SPÖ und ÖVP gegen Fuzo
Und so wie es aussieht, wird diese Variante auch umgesetzt werden. Denn für eine Fuzo finden Stadtrat Hein und Neos-Frontmann Lorenz Potocnik, die die Ergebnisse der Befragung gestern gemeinsam vorgestellt haben und energisch dafür eingetreten sind, keine Mehrheit im Gemeinderat. Die ÖVP ist genauso gegen eine Fußgängerzone wie Bürgermeister und SP-Chef Klaus Luger. "Solange es keine andere Verkehrsführung auf dem Hinsenkampplatz gibt, ist eine Fuzo nicht machbar", sagt Luger.
Er würde die Autos von der Rudolfstraße gerne quer über den Platz in die Ferihumerstraße fahren lassen, das ginge aber nur, wenn die Straßenbahn im Zuge des Neubaus der zweiten Schienenachse unterirdisch verlegt würde. Die 40 Millionen Euro, die das kosten würde, "haben wir nicht, und das Land ist dagegen, weil es zu teuer ist", sagt Luger.
Bleibt als Alternative die Begegnungszone, die sich die ÖVP genauso vorstellen kann wie Luger und seine SPÖ. Und dass die Grünen auf eine Verkehrsberuhigung in der Hauptstraße drängen, ist ohnehin bekannt. Er, so Hein, könne mit einer Beruhigungszone ebenfalls gut leben. Wobei er darauf drängt, "dass die Politik irgendwann schon einmal ernst nehmen muss, was die Mehrheit der Betroffenen verlangt." Apropos Mehr- bzw. Minderheit: Dafür, dass in der Hauptstraße alles so bleiben soll, wie es ist, waren 19 Prozent, für die Variante "Verkehr light" haben sich 14 Prozent der Befragten ausgesprochen.
800 Unterschriften gegen einen "Schnellschuss" hatte die "Bürgerinitiative Hauptstraße" gesammelt, deren Sprecher Heli Mayr gestern einmal mehr ein "vernünftiges Konzept" forderte.
Wann die Begegnungszone tatsächlich umgesetzt wird, ist allerdings noch offen. In der nächstwöchigen Gemeinderatssitzung steht das Thema jedenfalls noch nicht auf der Tagesordnung. Hein: "So schnell schießen die Preußen nicht."
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Hein ist ein Garant dafür dass Linz noch Jahre im Stauchoas ersticken wird !
Begegnungszone? WER WILL DENN in Urfahr, auf der Hauptstraße von Urfahr wem begegnen? Längs oder quer?
und bei der Begegnungszone lasst bitte den Gehsteig, denn wenn ein Besoffener die ganze Straße brauchen würde, dann hat man als Fußgänger dann doch mehr Sicherheit, wenn irgendwann der Reifen abgeht an der Gehsteigkante.
genauso blöd, wie der Hessenpartumbau, der Xte, anstatt einfach einmal ein Sozial und Sicherheitskonzept zu entwickeln, das mehr ist als das von Juristen Heinis starre Weltbild am Schreibtisch zu modernisieren.
Moderne Städte, wie Kopenhagen und Barcelona machen es vor: sie geben den Menschen mehr Platz und drängen den Autoverkehr kontinuierlich zurück.
In Linz ist wird genau das Gegenteil gemacht. Der ÖVP Linz sind sowieso die Mühlviertler Autopendler wichtiger, als die eigenen Einwohner. Mir fällt kein einziger Fahradweg ein, der in den letzten Jahren gebaut wurde, Straßen aber sehr wohl.
Ich wünsche Hain und Potocnik viel Durchsetzungsvermögen. Offensichtlich sind das die einzigen beiden Frontmänner, die sich mit moderner Stadtplanung auskennen.
Wie durchsetzungsfähig die sind, sieht man ja. Das ganze groß, aufwändig (manche sagen überkompliziert)und unter vielem Getöse aufziehen und dann nicht mal 30% zur Beteiligung bewegen können. Das ist zu wenig.
Was in ihrer Macht steht, das drücken sie durch. Der Rest geht halt auf Kosten der Bürger.
Populisten, wenn nur viel Wirbel um nichts gemacht wird und das mit dem leerstehenden Pendlerparkplatz ist gegen jeden Vernunft, weil einfach mehr Lärm und Dreck entsteht ohne da irgendwo Alternativen organisiert wurden.
die Blauen drehen sich wie Windfähnchen, die Vergessen immer schnell auch ihre Lieder und genauso das, was sie noch vorher steif behauptet haben.
> Der ÖVP Linz sind sowieso die Mühlviertler Autopendler
> wichtiger, als die eigenen Einwohner.
Die "eigenen Einwohner" unterscheiden sich von den "Pendlern" dadurch, dass sie den Rosenkranz und die Holzschuhe schon auf der Nibelungenbrücke in die Donau geschmissen haben.
Toll: Da bietet man eine Fußgängerzone als Auswahl an. Diese bekommt doppelt so viele Stimmen wie die zweitbeste Lösung, "Begegnungschaos".
Und dann traut sich der "nicht schnellschießende" Preuße (Zitat!) mit dem eindeutigen Ergebnis nicht vor den Gemeinderat...
Es verlangt niemand, dass das morgen bereits umgesetzt wird.
Und: auch ohne teurer, aber sinnvoller U-Bahnstrecke ließe sich der Verkehr nach Nordost über Kaar- und Reindlstraße (aus West) bzw. Friedhofstr. (aus Süd) umleiten.
200 von 2000 unmittelbar Betroffenen (ohne mittelbare) sind eben keine qualifizierte Mehrheit. Eine so geringe Beteiligung führt die Bürgerbeteiligung ad absursum. Wahrscheinlich ist es wie immer: im Klappe aufreißen sind viele schnell, im Verantwortung übernehmen nicht.
ad absurdum natürlich
Fuzo ist eigentlich ein schöner Name. Geht für Mädchen und Buben.
Fuzo express. Wenns mal schnell gehen soll bei der namensgebung.
Das Kartenspiel war wirklich eine teure Schnapsidee (anders als mit viel Schnaps kann ich mir so etwas nicht erklären). Und ich verstehe auch nicht, wie man jetzt, wo ohnehin der Verkehr aufgrund der tollen Brückensituation in Urfahr täglich fast zusammenbricht, auf die Idee kommen kann, eine weitere Straße zu sperren?!?!
Noch etwas anderes: Ist eigentlich der komplett verparkte Auberg für die Bewohner wirklich kein Problem? Ich würde dort ohne Garagenplatz seit der Urfahrmarktsperre nicht mehr wohnen wollen.
Spreche jetzt für den auberg. Ist möglich einen Parkplatz zu finden. Aber nicht vor der Haustüre. So extrem wie gedacht ist es nicht. Was ich katastrophal finde ist die situation auf der oberen Donaulände ab 14.00.
Ok, hätte nicht gedacht, dass hier noch Parkplätze zu finden sind. Ich habe eigentlich damit gerechnet, dass am Auberg schnell eine Kurzparkzone gefordert wird, wo man dann mit Bewohnerparkkarten leicht Parkplätze findet. Aber für die Pendler wäre das natürlich sehr schlecht.
Stimmt, die Donaulände ist verkehrsmäßig auch eine Katastrophe :-o Und Hauptplatz-Pfarrgasse-Promenade auch. Zum Glück haben wir Politiker, die immer für alle super Lösungen finden
Gäbe eine super Lösung, für die man keinen Politiker braucht: aufs Auto verzichten.
Wenn man mit dieser Lösung so manchen Politiker (inkl. seinem Gehalt) abschaffen könnte, würde ich sofort aufs Auto verzichten
Die Vöstbrücke und Eisenbahnbrücke werden bis 2020 fertiggestellt sein. Ab diesem Zeitpunkt wäre dann die Umsetzung der Fußgängerzone geplant.
Da wäre ich nicht mehr sicher, ob nicht vorher alle Donauibrücken in die Donau gebombt worden sind.
Der ist gut 😂😂
als Erklärung kann verkehrstechnisch nur Dummheit genügen.
Dummheit halte ich für ünpassend. Blinde Arroganz trifft IMHO besser.
Ich bin nicht sicher, ob wir hier nicht einen neuen Ausdruck erfinden müssten. Herr Hein hätte sich das verdient