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"Tiefgarage würde dem ganzen Viertel schaden"

Von Erhard Gstöttner, 25. April 2017, 00:04 Uhr
"Tiefgarage würde dem ganzen Viertel schaden"
Der Andreas-Hofer-Park ist auch ein beliebter Spielplatz. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Heute Gipfeltreffen der Streitparteien zum Plan der Baufirma Swietelsky im Linzer Andreas-Hofer-Park.

Drei Interessensgruppen ringen um die Zukunft des stadteigenen Andreas-Hofer-Parks in Linz, wo die Baufirma Swietelsky eine Tiefgarage errichten will. Heute Vormittag treffen einander Vertreter des milliardenschweren Konzerns, der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP), Planungsstadtrat Markus Hein (FP) und Bürger zu einem klärenden Gespräch. Die Chefs des Baukonzerns und der Bürgermeister sind für die Garage. Die Bürgerinitiative hat 1600 Unterschriften dagegen gesammelt.

Seitdem die OÖNachrichten im vergangenen September die Tiefgaragen-Pläne enthüllten, wogt eine intensive Auseinandersetzung um den geplanten Bau. Die Firma Swietelsky, die in der Nähe des Andreas-Hofer-Platzes ihre Firmenzentrale hat, will die Tiefgarage mit 92 Stellplätzen hauptsächlich für ihre Mitarbeiter errichten.

Die Vertreter der Bürgerinitiative sind gegen den Plan. Sie berufen sich dabei auch auf städtische Grundsatzplanungen wie das örtliche Entwicklungskonzept für Linz. Darin wird aufgezeigt, dass es im Andreas-Hofer-Viertel zu wenig Grünflächen und Bäume gibt. Wiesen und vor allem große Bäume sind nicht nur als Erholungsflächen wichtig, sondern auch als Sauerstoffspender und Luftverbesserer.

Stellungnahme der Expertin

Eine Stellungnahme der Regionsbeauftragten für Natur- und Umweltschutz, die den OÖNachrichten vorliegt, stärkt die Standpunkte der Bürgerinitiative. Drei Hauptgründe, warum die Garage den Park schädigen würde, erläutert die Linzer Expertin.

 

1 Die zum Teil 70 Jahre alten Bäume würden geschädigt. Acht Bäume müssten laut Angaben von Swietelsky weg. Laut Stellungnahme der Naturschutzexpertin käme es aber auch zu Schäden an den verbleibenden Bäumen. Auch bei Zusicherung einer baumschonenden Vorgangsweise seien Schäden an den bestehenden Bäumen nicht zu vermeiden, stellt die Fachfrau fest.

2 Zweitens könnten jene Bäume, die für den Bau der Garage beseitigt werden müssten, nicht ersetzt werden, heißt es weiters in der Stellungnahme. Zum Bestand gehört auch eine prächtige, in Linz sehr seltene Kiefer.

3 Der 2004 um 120.000 Euro neu gestaltete Park und der Spielplatz würden auch nach Abschluss der Bauarbeiten stark an Qualität verlieren, heißt es weiter in der Stellungnahme der Regionsbeauftragten: "Nach Fertigstellung der Tiefgarage und Wiederherstellung des Parks hätte dieser eine etwa einen Meter mächtige bepflanzbare Schicht. Baumbepflanzungen sind damit nicht mehr möglich. Auch Strauchpflanzungen wären problematisch."

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP) verteidigt trotzdem die Garagenpläne: "Das ist in dieser Gegend der einzige mögliche Standort."

Argumente für und gegen die Garage

Ein Drittel der 92 Stellplätze in der geplanten Tiefgarage unter dem Park werde man den Bürgern anbieten, haben Vertreter des Baukonzerns Swietelsky angekündigt. Die übrigen Parkplätze brauche man für Mitarbeiter des international tätigen sowie umsatz- und gewinnstarken Baukonzerns, der seine Zentrale in der Edelbacherstraße 10 in der Nähe des Andreas-Hofer-Parks hat.

Einen anderen Standort als den stadteigenen Park gäbe es im Andreas-Hofer-Viertel nicht, sagt der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP). Gerüchte, dass die Stadt der Firma Swietelsky den Park als Standort für die Tiefgarage vorgeschlagen habe, würden nicht zutreffen, so Stadtchef Luger: „Aber der jetzt ins Auge gefasste Standort ist der einzig mögliche Ort für eine Tiefgarage in der Nähe der Swietelsky-Zentrale. Das wurde glaubwürdig dokumentiert.“

Lorenz Potocnik, Mandatar im Gemeinderat, kritisiert den Bürgermeister wegen dessen Haltung im Garagenkonflikt: „Es hat den Anschein, dass Stadt und Swietelsky gemeinsame Sache machen. Es ist verheerend, dass sich der Bürgermeister über die Interessen der Bewohner hinwegsetzt.“

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7  Kommentare
7  Kommentare
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x-files (487 Kommentare)
am 02.05.2017 21:01

Noch gibt es ja offenbar keine offiziellen Pläne wie das Geschäftszentrum neu am Schillerpark aussehen soll.
Wie ich das verstanden habe waren Erkundungsbohrungen.
Bevor man jetzt schon wieder zum Halali gegen ein Projekt bläst sollte man sich das ganze vorher vielleicht ansehen.

Ganz unproblematisch ist die Sache sicherlich nicht.
Abgesehen von möglichen Auswirkungen auf den Schillerpark selbst sehe ich in erster Linie die Anziehungskraft eines attraktiven Geschäftszentrums für zusätzliche Autofahrten in der Innenstadt.

Weder die Zu- noch Abfahrtsstrecken (Bürgerstraße, Langgasse, Herrenstraße, Stockhofstraße) sind wirklich leistungsfähig und jetzt vielfach schon verstopft.
Zusätzliche Autofahrten bedeuten natürlich auch zusätzliche Abgase. Da gibt es sicherlich noch einigen Diskussionsbedarf.

Vielleicht sollte man aber auch einmal den Weitblick aufbringen an ein vorwiegend "autofreies" Einkaufszentrum zu denken.
Die Aufschließung mit 4 Straßenbahnlinien wäre ja gegeben.

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x-files (487 Kommentare)
am 02.05.2017 21:05

...das wird in erster Linie aber vom Branchenmix und mind. einem Frequenzbringer im Geschäftszentrum abhängen.

Letztlich ist die Frage ob man immer noch mehr vom Selben braucht, da inzwischen die Einkaufspassagen langsam genauso austauschbar und "einheitlich" werden wie manche Innenstädte.

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supalinza (396 Kommentare)
am 25.04.2017 13:04

jede Wette dass es hier bereits im Vorfeld eine Zusage, eine Art Tauschgeschäft gab. warum ist der Bürgermeister sonst so vehement für dieses Projekt? auf jeden Fall stinkt die Sache gewaltig.

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martinmt (73 Kommentare)
am 25.04.2017 10:24

jetzt wo der chefbetonierer landesrat hiesl in Pension ist, muss wohl jemand nachfolgen. mit bm luger wurde die perfekte Wahl getroffen, ihm ist nichts heilig, hauptsächlich unternehmen und wirtschaft sind zufrieden, egal ob die Stadt ihre letzten schönen orte verliert. parks roden, strassen und Garagen bauen, man fühlt sich in die dümmlich fortschrittsgläubigen 70erJahre versetzt

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hp0815 (178 Kommentare)
am 25.04.2017 08:25

Linz will innovativ sein und verharrt beim Umgang mit Verkehr und innerstädtischem Grün im Gedankengut der 60er- und 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts.

Ich hoffe, dass der als "Innovations-Referent" bezeichnete Bürgermeister Klaus Luger einlenken wird!

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Gigi (6 Kommentare)
am 25.04.2017 08:04

Der einzig mögliche Standort im Viertel? Das ist wohl ein schlechter Witz!!!

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( Kommentare)
am 25.04.2017 07:55

Leben wir noch in den 1970er Jahren? Begreifen die Herren nicht, dass diese Garagen unser Verkehrsproblem nicht lösen sondern verschlimmern?

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