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Späte Berufung eines Frühberufenen: Gedanken über das Leben, wie es ist

Von Reinhold Gruber, 06. März 2015, 00:04 Uhr
Späte Berufung eines Frühberufenen Gedanken über das Leben, wie es ist
Auch wenn Hanns Bauer beruflich abseits der Kultur tätig war, ist die Kultur für den Linzer seit seiner Jugend ein wichtiger Bestandteil. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Hanns Bauer ist Mundartdichter, Buchautor, Organisator kultureller Veranstaltungen und ein Menschenfreund. Über sie sagt er: "Die Menschen waren meine besten Lehrmeister"

"Das Einfachste, ein Leben lebenswert zu gestalten, wäre, sich die Hände zu reichen." Diesen Satz hat Hanns Bauer an den Beginn seines vor 14 Jahren erschienenen Buches "Lebensweisheiten" gestellt. Darin spiegelt sich die Lebensphilosophie des 76-jährigen Linzers mit Mühlviertler Wurzeln wider. Bauer mag die Menschen – das liest man in all seinen Gedanken, Sprüchen und Gedichten.

Mundartdichter und Buchautor steht heute auf seinem Briefkopf. Eine Berufung, nicht Beruf. Die Arbeit führte den gelernten Former aus der Glockengießerei St. Florian schon früh in die Dienste der Post und Telekom. Dort arbeitete er sich bis in leitende Funktion vor, hatte viel mit Menschen zu tun, was seinem Naturell entgegen- kam. "Meine besten Lehrmeister waren die Menschen. Lerne, was dir das Leben lehrt, wurde schon früh mein Motto", sagt Bauer im OÖNachrichten-Gespräch.

Die Liebe zu den Menschen rührt aus seinem Elternhaus in Sandl. "Meine Eltern waren einfache und bescheidene Menschen. Sie hatten wenig, unterstützten aber schon in den Kriegsjahren andere Menschen, die noch weniger hatten als sie. Das hat mich und meine vier Geschwister geprägt. Streit war in unserer Familie ein Fremdwort. Davon habe ich viel mitgenommen." Erst später realisierte Bauer für sich, dass man "als Kind mehr von dem annimmt, was die Eltern tun, als von dem, was sie sagen". So habe er viel von zu Hause mitgenommen. Ein Zuhause, das er im Alter von 15 Jahren verließ, um fortan in Linz zu leben und zu arbeiten. "Es erfüllt mich immer noch am meisten, wenn ich anderen Menschen helfen kann."

Pfleger der Vielfalt

Dem Brückenbauer zwischen den Menschen, dem Streit weh tut, war schon in jungen Jahren etwas geschenkt, das nicht familiärer Tradition entsprang: die dichterische Ader. Als Kind schrieb er gerne Sprüche auf, verfasste "kleine Muttertagsreimereien", die er sogar seinen Schulkollegen zur Verfügung stellte. "Die Kultur ist seit meiner Jugend ein ganz wichtiger Bestandteil meines Lebens", sagt Bauer. Dabei pflegt er die Vielfalt. Neben dem Schreiben begeisterte er sich schon früh für das Chorsingen, war als Kulturarbeiter aktiv – unter anderem ist er Gründungsmitglied des Talenteförderungsclubs Linz – und ist bis heute Organisator kultureller Abende, wie dem jährlichen Benefiz-Konzert im Linzer Ursulinenhof, das er vor 16 Jahren "erfand". Den Applaus genießt er, anerkennende Worte sind für ihn Motivation.

Geblieben ist ihm über die vielen Lebensjahrzehnte immer das Interesse am Menschen. Dies ist die Basis seiner Denkanstöße, seiner heiteren und kritischen Betrachtungen. "So wie das Leben ist, so schreibe ich es nieder."

Dieses Leben hat auch dem Menschenfreund Bauer nicht immer nur Sonnenschein gebracht. "Mein Leben war kurvenreich. Ich habe Probleme aber nie dramatisiert, sondern als Aufgabe gesehen, auch wenn das schwierig ist." Das will er auch Menschen mit seinen Gedanken auf den Weg mit geben, denn jeder ist selbst "der Kapitän seines Lebensschiffes".

Familie als Kraftquelle

Der Tod seiner einzigen Tochter vor wenigen Jahren hat Bauer aber mit dem Schicksal hadern lassen. Für seine Frau und ihn, die seit 53 Jahren verheiratet sind, ist es der schwerste Schicksalsschlag ihres Lebens gewesen. In diesem Moment dachte er auch ans Aufhören als Autor. Dass es bei allem Schmerz weiterging, verdankt Bauer zwei Kraftquellen, wie er sie nennt. Seinem Glauben und seiner intakten Familie. "Ich habe eine großartige Frau, ohne die vieles nicht möglich gewesen wäre." Und dann hat er noch "seine" Kultur. In den dunklen Momenten seines Lebens hat er durch sie viel zurück- bekommen – von Menschen.

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