Ring-Bäcker setzt verstärkt auf Tradition
LINZ. 95 Jahre alt ist die Linzer Bäckerei Ring. Nun setzt die Firma wieder verstärkt auf Tradition.
Linz und Ring-Brot, das gehörte früher zusammen wie Linz und der Pöstlingberg. 1916 in der Sonnensteinstraße der damals noch selbstständigen Stadt Urfahr von den Bäckern Neuhauser und Obermeyr gegründet, wurde Ring zu einem großen Lebensmittelproduzenten, der auch Kindernahrung, Biskotten, Wafferl und Marmeladen erzeugte.
Jetzt konzentriert man sich wieder auf die Kernkompetenzen Brot und Mehlspeisen. Mit 320 Mitarbeitern ist Ring zwar eine Großbäckerei. Doch nun setzt man verstärkt wieder auf die Einzelgeschäfte.
Bäcker an der Spitze
„Jedes unserer Geschäfte ist eine Backstube. Wir sind nicht die Ring-Brot-Werke. Ich möchte vielmehr, dass in jeder Filiale quasi eine Frau Ring arbeitet“, sagt Geschäftsführer Bernhard Kreutzer (44), seit Dezember 2010 in der Führung von Ring. Kreutzer stammt aus der gleichnamigen Linzer Bäckerdynastie (das Stammhaus war an der Unionkreuzung) und hat das Bäcker- und Konditorhandwerk von der Pike auf gelernt. 1993 verkaufte die Familie Kreutzer ihre Bäckerei mit sechs Geschäften an Ring.
Das Heimelige einstiger Bäckerläden will Kreutzer mit seinen Leuten jetzt in die Ring-Geschäfte zurückbringen. Zu diesem Zweck gestaltet man die Lokale nach und nach um. Die erste „neue“ Filiale ist jene im Linzer Schmidtor. „Obwohl Ring seit 70 Jahren im Schmidtor ist, sagen jetzt Leute plötzlich: Schau, da gibt es wieder eine Backstube“, so Kreutzer.
In der jeweiligen Filiale wird freilich nicht das gesamte Produkt her-, sondern fertiggestellt. Die so genannten Teiglinge, die dann in den Filialen aufgebacken werden, kommen aus der Ring-Großbäckerei in der Linzer Estermannstraße.
77 Filialen
77 Filialen in Oberösterreich und Salzburg gehören zur 1916 gegründeten Ring-Bäckerei. 20 dieser Läden sind in Linz. Teil von Ring ist auch die Salzkammergut-Bäckerei. Die zentrale Ring-Bäckerei übersiedelte 1983 nach zwei Großbränden von Urfahr in die Linzer Estermannstraße. 1986 übernahm die Ed.-Haas-Gruppe die Firma Ring.
wird mit einem Hungerlohn abgespeist - und darf auch noch "ehrenamtlich" außerhalb der Geschäftszeiten vor- und nachbereiten.
"Jedes unserer Geschäfte ist eine Backstube"
sollte richtigerweise "Aufbackstube" heißen.
Das können Tankstellenshops genau so.
Unter Tradition verstehen viele Unternehmen, dass der Chef einen teuren Oldtimer fährt.
Das liest sich alles recht gut.
Die Wirklichkeit schaut allerdings anders aus.
Ring gehört zu den teuersten Anbietern.
Die Qualität stimmt überwiegend überhaupt nicht.
Die Mehlspeisen werden außerdem immer kleiner (Linzer Kipferl, Cremering, Punschkrapferl).