Restaurator prüft Fresko in der Prunerstift-Kirche
LINZ. Historisch bedeutsam: Als solches gilt die Prunerstift-Kirche in der Fabrikstraße in Linz. Wer durch den Haupteingang der Musikschule der Stadt Linz das 1740 fertiggestellte Kirchengebäude betritt, hat schnell das Altarbild im Auge.
Das Fresko von Martino Altomonte beschäftigt momentan vor allem einen Mann: Stefan Prießnetz. Er ist Restaurator und hat diese Woche ein besonders intensives und geschultes Auge auf das 1738 gemalte Altarbild, das die Anbetung der Heiligen Drei Könige zeigt. Mit gutem Grund: Prießnetz untersucht bis Donnerstag auf einer Probefläche den Zustand der Malerei. Seine Expertise wird dann mit die Basis für die Entscheidung des Denkmalamtes bilden, in welcher Form die wertvollen Fresken restauriert werden. Dass sie renoviert werden, ist beschlossene Sache. In welcher Form und vor allem wie lange die Arbeiten dauern werden, wird jedoch erst entschieden.
Wechselhafte Geschichte
Runderneuert werden soll nicht nur das Altarbild von Altomonte, sondern auch das Kuppelfresko, auf dem die Heiligste Dreifaltigkeit umgeben von einer Schar Engel und armer Menschen abgebildet ist.
Die barocke Kirche hat eine wechselhafte Geschichte. Das nach dem Linzer Bürgermeister Johann Adam Pruner benannte Prunerstift entstand als Waisenhaus mit Kirche. Das war die Auflage von Pruner, als er der Stadt Linz sein gesamtes Vermögen vererbte. Später wurde das Gebäude als Nervenheilanstalt genutzt.
Im Josefinismus als Kirche aufgelöst, diente der Bau zeitweise als Getreidespeicher. Danach war ein Metall verarbeitender Betrieb in der Kirche untergebracht. Bauliche Veränderungen betrafen über die Jahrzehnte auch die Kirche, die dann 1919 den Altkatholiken überlassen wurde. Seither dient sie als Gottesdienst-Kirche und wurde erst 1980 – zur Zeit des Umbaues zur Musikschule – wieder zur Kirche in ihrer ursprünglichen Gestalt. (rgr)
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