Letzte Messe in der Kapuzinerkirche
LINZ. Pfarre an der Kapuzinerstraße übersiedelt in die Martinskirche am Römerberg.
Einen historischen Moment erleben die Besucher der Messe in der Kapuzinerkirche am kommenden Sonntag. Zum letzten Mal findet am 3. Juli ein Gottesdienst in dem historischen Gebäude statt. Anschließend wird die Kirche aufgelassen. Die Pfarre St. Matthias, die mehr als 230 Jahre in der Kapuzinerkirche zu Hause war, übersiedelt, wie berichtet, in die Martinskirche, die bisher eine Filialkirche war. Der Mietvertrag zwischen Diözese und dem Kapuziner-Orden läuft aus.
Das Pfarrheim zieht, wie berichtet, im ehemaligen Lokal „La Cave“ ein. Der neue Name der Pfarre lautet dann „Pfarre Linz-St. Martin am Römerberg“. „Mit dem Neustart in bringen wir Bewegung ins Pfarrleben. Es ist wichtig, Gewohntes zu hinterfragen und sich auf Neues einzulassen“, sagt Pfarrprovisor Manfred Wageneder.
Depot und Therapiezentrum
Spannend ist die Frage, wie die Kapuzinerkirche und das angrenzende Kloster künftig genutzt werden. Pläne gibt es bereits. Für das Gotteshaus steht die Errichtung eine Kulturgüterdepots zur Debatte. Dadurch sollen Objekte mit sakraler und/oder historischer Bedeutung, die im Moment nicht verwendet werden, eine würdige Aufbewahrungsstätte erhalten. Ob dieser Wunsch Wirklichkeit wird, ist vom Ausgang der Verhandlungen zwischen der Diözese Linz und dem Kapuzinerorden abhängig.
Ebenfalls noch nicht endgültig geklärt ist, was mit dem Kloster geschieht. Die Gesellschaft für ganzheitliche Förderung und Therapie Oberösterreich GmbH (GFGF) möchte die Räume als Therapiezentrum für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit sowohl körperlicher als auch geistiger Beeinträchtigung oder die davon bedroht sind, nutzen.
„Die Pläne sind in Arbeit, wir hoffen, dass wir im Frühjahr 2017 mit den Umsetzungsarbeiten beginnen können“, sagt Birgit Gahleitner, Leiterin des bestehenden Linzer GFGF-Therapiezentrums in der Pulvermühlstraße. Zu tun bleibt noch einiges. Unter anderem fehlt eine Umwidmung des Grundtsücks und eine Zustimmung des Denkmalamtes. Außerdem soll mit den Kapuzinern ein Baurechtsvertrag auf 99 Jahre ausgehandelt werden. Die Gespräche dazu sind im Gange.
„Als Kapuziner sehen wir uns bei unseren ungenutzten Liegenschaften verschiedenen Anliegen verpflichtet und streben langfristige Verwendungsweisen an“, sagt dazu Lech Siebert, Provinzial der Kapuziner für Österreich und Südtirol.