Ohne Würstelstandl wäre Österreich ein bisserl ärmer
Nicht nur Fastfood-Anbieter machen Würstelkochern das Leben schwer – in Linz war auch die Politik ein Störfaktor
Vielleicht sind Wiener sentimentaler und poetischer als Linzer. „Bittschen a Eitrige mit an Schas, an Krokodü, an Bugl und ana Hüsn“, sagen g’standene Wiener, wenn sie an der Wurstbude ihre Bestellung aufgeben. Ein Linzer würde sagen: „A Käsekrainer mit Senf, Gurkerl, Brotscherzel und an Bier.“
Ob da oder dort, Würstelstände sind soziale Orte. Hier treffen einander unterschiedliche Menschen. „Eingeborene und Touristen, Genies und Wahnsinnige, Operngänger und Frauenmörder, Vorstadtteenies und alte Grantler“ (Zitat des Komponisten und Regisseurs Franz Wittenbrink aus dessen Revue „Eh wurscht“) kommen zum Würstelkiosk, um meist fettreiche Wurstwaren zu verzehren.
Gegründet wurde die Einrichtung Würstelstand während der Monarchie, um Kriegsinvaliden ein Einkommen zu sichern. Ursprünglich handelte es sich um fahrbare Verkaufsstände. Nach und nach entstanden fixe Kioske zur Verabreichung der Würstel. Nach wie vor gehören Würstelstände zur städtischen Kultur in Österreich.
Doch diese Kultur schwindet. In Linz sperrte Ende Juni 2017 der weitum bekannte „Warme Hans“ auf dem West-Brückenkopf zu. Persönliche Gründe waren ausschlaggebend für die von Gourmetkritiker Christoph Wagner (1954–2010) hochgelobte Einrichtung. Doch auch Kritik der Kunst-Uni-Führung hatte die Lust der Betreiber des „Warmen Hans“ am Würstelkochen gedämpft.
Die Systemgastronomie setzte den Würstelbuden ebenfalls heftig zu. McDonald’s, Subway, Kebab-Bude, Pizzaladen, sie alle bieten Imbisse. Und eigentlich jeder Bäcker offeriert gefüllte Jausenweckerl. Auch die Supermärkte holen sich ein großes Stück vom Imbissmarkt.
Verschärft hatte in Linz die Situation der von 1988 bis 2013 regierenden Bürgermeister Franz Dobusch. Weil Kioske das Bild einer modernen, aufstrebenden Stadt stören würden, wandte Dobusch viel Energie auf, damit etliche Würstelstände ebenso wie Zeitungs- und Blumenkioske für immer verschwanden.
mir wäre aber eine würstlstandbereicherung lieber.
Machens halt einen auf.
Zuerst Dobusch und jetzt Luger, der von eh gar nix was wissen will....
Ich habe lange in Wien gelebt und so manchev Wiaschtel am Würstelstand gegessen. Aber „Bittschen a Eitrige mit an Schas, an Krokodü, an Bugl und ana Hüsn“ habe ich nie gehört. Diesen immer wieder zitierte Satz wird man an einem Wiener Würstelstand nie hören, da würde man sofort als Tourist enttarnt.
Seh ich auch so, das war vlt mal in den 70er Jahren so, heute redet auch kein Wiener mehr altwienerisch, sondern diese Mischung, die es auch in München und Salzburg gibt, aus Mundart und hochdeutsch
Sandbank
a echta wean geht ned unta
ich denke eher die NEO Betreiber kennen diese OIDEN weana ausdrücke gar nicht mehr ...
die sollten sich einmal den mundl ansehen.
Ohhh doch .....
Weniger Ungläubige - weniger Würstl.
Mehr Gläubige - mehr Döner.
Na gottseidank haben wir die Schuldigen gleich ausfindig gemacht.
Danke Herr Dobusch dafür gibt es mehr Wettlokale
Und den goldenen Betonmischer ich meine der steht bei Ihm im Wohnzimmer
die kulturelle Veränderung in einer Bevölkerung hat eben sein Auswirkungen.