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"Ohne Leidenschaft schafft man das nicht"

Von Erhard Gstöttner, 04. Oktober 2017, 00:04 Uhr
"Ohne Leidenschaft schafft man das nicht"
Carina Schlader und ihre einjährige Tochter Teresa: "Sie fuhr schon mit sechs Monaten im Kinderkarussell." Bild: Alexander Schwarzl

LINZ/PASCHING. Carina Schlader aus der bekannten Schaustellerdynastie zieht mit ihrer kleinen Tochter von Jahrmarkt zu Jahrmarkt.

Wäre Carina Schlader in einem herkömmlichen Unternehmen tätig, würde man sie als hochtalentierte und zähe Managerin bezeichnen oder als sehr geschickte Handwerkerin. Doch die junge Frau aus Pasching und Mutter einer einjährigen Tochter arbeitet nicht in einem gestylten Chefbüro und auch nicht in einer Werkstatt, sondern lebt in der oft rauen Glitzerwelt der Jahrmärkte.

Vom März bis Herbst tingelt sie zwischen Wels, St. Pölten, Ried, Ebensee und Altaussee mit Kinderringelspiel und Kettenkarussell. Sie steht an der Kassa des Ringelspiels, transportiert die Fahrgeschäfte mit Lastautos ("Am liebsten fahre ich mit dem Sattelschlepper.") von einem Jahrmarkt zum anderen, baut für den familieneigenen Verleih Festzelte auf und macht die Buchhaltung.

Schon mit zwölf Jahren getingelt

Die kaufmännischen Kenntnisse hat die junge Frau seinerzeit an der Handelsakademie in Traun gelernt, die wichtigsten Voraussetzungen für den Schaustellerberuf hat sie sich aber nicht in einer Schule, sondern seit ihrer Kindheit in der Praxis angeeignet: "Schon mit zwölf bin ich mit dem Opa auf Saison gefahren und habe mitgearbeitet."

Was ist die wichtigste Voraussetzung für den Schaustellerberuf? Carina Schlader zögert keine Sekunde mit der Antwort: "Die Liebe zum Beruf, Leidenschaft für die Arbeit. Man muss mit Herzblut dabei sein, sonst schafft man das nicht." Wegen ihrer einjährigen Tochter Teresa hat Carina Schlader ihren Einsatz derzeit ein wenig zurückgeschraubt, teilt sich den Job an der Kassa des Kinderkarussells mit ihrer Mutter. Zwöf Stunden pro Tag arbeitet Carina Schlader nun. Und immer ist Teresa dabei, die wie ihre Mutter schon als Kleinkind das Jahrmarktleben kennenlernt. "Aber wir schlafen jetzt nicht im Wohnwagen, sondern fahren zum Übernachten heim nach Pasching", sagt die junge Frau.

Der Urfahrmarkt ist der Beste

Wie lange dauert eine Schaustellersaison? Bei den Schladers geht es mit dem Frühlingsfest in Wels los, dann geht es rund. Schluss ist erst zum Jahreswechsel: "An den Tagen vor Silvester betreiben wir an der Linzer Mozartkreuzung einen Silvesterstand." Tag für Tag Arbeit beim Karussell, stets dieselben Sprüche wie "Fahrchips lösen!" "Einsteigen, gleicht geht’s los!"

"Am Ende der Saison hängt mir das zum Hals heraus. Aber in der Winterpause freue ich mich schon wieder auf den ersten Jahrmarkt und erfinde gern neue Sprüche", sagt die Schaustellerin.

Den Urfahrmarkt mögen die Schladers besonders gern: "Das ist für uns der beste Markt. Da machen wir auch mit dem stark wetterabhängigen Kettenkarussell sehr gute Umsätze."

Die Schlader-Dynastie

„Vom Kleinkind bis zum Opapa, der Schlader ist für alle da“, lautet ein Werbespruch der oberösterreichischen Schaustellerdynastie Schlader. Mitte des 19. Jahrhunderts begann die damalige Familie Schlader mit dem Schaustellergeschäft. Nun betreibt man das Gewerbe in der sechsten Generation. Vier Schlader-Familien sind jetzt als Schausteller unterwegs.

Mit ihren Geschäften kann die

Dynastie mehrere Jahrmärkte zugleich bestücken. Denn die Schladers haben drei Autodrome, drei Kinderkarusselle, zwei Kettenflieger, einen Kinderzug, das hüpfende Tagada-Karussell, Scheibenwischer-Fahrgeschäft, Round Up und mehrere Schießbuden. Dazu kommt ein Zeltverleih. Am 18. August, als sich das Zeltfest-Unglück im Innviertel ereignete, hatte Schlader bei Steyr ein Zelt im Einsatz. „Als wir eine Sturmwarnung bekamen, ließen wir das Zelt evakuieren“, sagt Carina Schlader.

Familientag auf dem Jahrmarkt

Das Wetter wird heute, Mittwoch, laut Prognose wieder besser. Sogar die Sonne soll wieder scheinen.
Ein zusätzlicher Anreiz, heute den Urfahraner Markt zu besuchen, ist der Familientag. Unter dem Motto „Voller Spaß und viel Freude“ bieten zahlreiche Betriebe bis 19 Uhr Ermäßigungen. Um 17 Uhr gibt es zudem einen großen Luftballonstart auf dem Jahrmarkt.

Kunterbunt wird morgen, Donnerstag, wieder der Himmel über dem Jahrmarkt an der Donau. Denn um 21.30 Uhr beginnt das Großfeuerwerk der Arbeitsgemeinschaft Urfahraner Markt.

 

 

 

 

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