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Mut statt Wut: Eine junge Stimme der Vernunft

Von Josef Achleitner, 17. Mai 2017, 00:04 Uhr
Mut statt Wut: Eine junge Stimme der Vernunft
Bernhard Winkler: Einst OÖNachrichten-Trainee, jetzt Student und Autor Bild: privat

LINZ/KIRCHDORF. Ein 27-jähriger Student plädiert in Zeiten der Wutbürger für zivilisierte Debatten und Reformfreude.

Mit 23 Jahren schrieb er mitten in der ersten Wutbürger-Debatte unter dem Titel "So nicht!" die Anklage einer verlorenen Generation.

Jetzt, mit 27 und kurz vor Abschluss des Jus-Studiums in Linz, gibt der aus Inzersdorf im Bezirk Kirchorf stammende Bernhard Winkler sein zweites Buch heraus. "Wütend in die neuen Zeiten" heißt es, und es ist das Plädoyer eines jungen Vernunftmenschen gegen ungebremsten und oft unüberlegten Zorn in der politischen Debatte, sei es in Online-Postings, Stammtischdebatten oder allgemein im Umgang mit Politikern.

Das Schreibhandwerk hat Winkler nach absolvierter HAK-Matura in der OÖNachrichten-Akademie und im Wirtschaftsressort gelernt. Geschrieben hat er schon als Schüler. Politik hat ihn immer interessiert: "Ich befasse mich vor allem über Medien intensiv mit der aktuellen Politik, hauptsächlich mit der Innenpolitik, aber ich finde mich in den Auseinandersetzungen immer öfter nicht wieder", sagte er im OÖN-Gespräch.

Die zunehmend krasser werdende Zuspitzung und Überdrehung von Debatten zu schweren Streitigkeiten, ja zu verbalen Quasi-Gewaltakten im Boulevard-Journalismus und noch mehr in den sozialen Medien (Postings u.a.) stört ihn. "Es ist ja die Aufgabe von Politikern, im Auftrag ihrer Wähler ihren Standpunkten zum Durchbruch zu verhelfen. Aber eben in zivilisierter Art und mit Verständnis für andere Meinungen." Die Verrohung der Debatten etwa in den Postings in Online-Medien, zu der er auch verächtliche intellektuelle Reaktionen zählt, führt nach Ansicht Winklers dazu, dass sich viele Menschen aus dieser an sich positiven Beteiligungsmöglichkeit ausklinken.

Winkler berichtet im Buch auch über eigene Erfahrungen. So bekam er auf seine Kritik an den Zuständen im ersten Buch auf Facebook die Reaktion, dies seien nur "antidemokratische Reflexe, um ein Buch zu verkaufen". Er antwortete darauf: "Mal eben schnell auf eine Seite klicken, deren Titel mir nicht gefällt, und ohne durchzulesen, worum es geht, ein nicht argumentiertes und polemisches Posting verfassen? Pfui!" Der Reaktion folgte ein Treffen auf einen Kaffee – der Mann war Kulturmanager – und schließlich die Organisation einer Podiumsdiskussion mit Jungpolitikern. Ähnliches gibt es über Magazine zu berichten, die aggressive Poster einluden, die sich trotz vorangegangener drastischer Beschimpfungen im Dialog äußerst zahm zeigten und sich entschuldigten.

Die Polarisierung der Gesellschaft zeigt Winkler anhand des Aufstiegs der FPÖ, die ohne ausgefeilte eigene Konzepte durch die Schwäche ihrer Gegner erstarkt: "Die anderen Parteien setzen der FPÖ nichts entgegen, was die Leute überzeugt." An der Flüchtlingsdebatte, bei der vernunftbetonte Argumente nur noch wenig Chancen haben und die Welt wechselseitig in "die Guten" und "die Bösen" eingeteilt wird, sei das Auseinanderdriften besonders bemerkbar.

Der blanke Zorn über die Politik mag oft berechtigt sein, ihn in der Debatte ungezähmt auszuleben, macht ihn zum größten Problem der Politik, schreibt Winkler schon im Untertitel des Buches.

Bernhard Winklers Buch "Wütend in die neuen Zeiten – Was in der Politik falsch läuft und warum der Zorn darüber unser größtes Problem ist" ist im BoD-Verlag erschienen und ab morgen im Online-Shop unter www.bernhardwinkler.eu sowie im gut sortierten Buchhandel erhältlich. Preis: 15,50 Euro.

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8  Kommentare
8  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
decordoba (3.803 Kommentare)
am 17.05.2017 08:08

Dieser Vollkoffer maßt sich an, uns vorzuschreiben, worüber wir wütend sein dürfen.

Anscheinend hat dieser Typ folgende Fakten noch nicht mitgekriegt.

* Viele tausend Afrikaner werden von der Mafia über das Mittelmeer gebracht. Die NGO Schiffe - deren Besatzung - betätigen sich als Schleuser und bringen die Afrikaner nach Italien.
* Nachdem die Italiener nicht auf diesen Migranten sitzen bleiben wollen, versucht der EU-Kommisar Avramopoulos diese Leute nach Mitteleuropa weiter zu schleusen. So will er uns diese Afrikaner auf das Auge drücken.
* Der Soros - der im Laufe seines Lebens viele Milliarden Dollars "verdient" hat - setzt sein Geld ein, um die NGO-Schiffe zu bezahlen. Er möchte Europa mit Afrikanern bereichern!
* In Tulln wurde ein 15-jähriges Mädchen von dunkelhäutigen Asylwerbern dreifach vergewaltigt. Das wäre nicht passiert, wenn diese N**er nicht in Tulln ihr Unwesen treiben könnten.

Aber wahrscheinlich befasst sich der Schreiberling nicht mit solchen Tatsachen, sondern

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( Kommentare)
am 17.05.2017 09:26

Hallo decordoba,
ich bin's, der Vollkoffer. Keine Sorge, ich will Ihnen nicht vorschreiben, worüber Sie wütend sein dürfen. Im Gegenteil: Ich halte die Gesetze in diesem Bereich für ausreichend.

Sind Sie aus der Linzer Gegend? Vielleicht haben Sie ja mal Lust, bei einem Kaffee darüber zu plaudern.

Schönen Tag noch!

Bernhard Winkler

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vinzenz2015 (45.950 Kommentare)
am 17.05.2017 11:17

Sind das die einzigen FPÖ-Wahlkampfthemen??
Sachpoltik? - Gibts so was bei den Blauen?

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Floko1982 (2.957 Kommentare)
am 17.05.2017 08:02

der junge man hat sich sicher vom hiesigen Forum inspirieren lassen, ..*gg* da findet man genug Negativbeispiele, ...

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 17.05.2017 06:01

Hat Bernhard Winkler auch über die Rolle, welche die Medien bei dieser Entwicklung spielen, geschrieben?

Kommentarfunktionen bleiben zu häufig offen. Viele Zeitungen kommen der eigenen Pflicht nicht nach, zu löschen, was den Kriterien nicht entspricht...

Es dürfte sich bei diesem Buch um eine wichtige Publikation handeln, die Beachtung verdient.

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tradiwaberl (15.589 Kommentare)
am 17.05.2017 07:07

stimmt.
Eine offene Diskussion, bei welcher alle heißen Eisen auch angesprochen werden können, wäre sehr wichtig.
Allerdings hat leider die Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass das leider nicht möglich ist, und derartige Diskussionen sofort von penetrantem Hass, Vorurteilen und Beleidigungen geflutet werden, was dann eben jede echte Diskussion unmöglich macht.
Es sind nicht die Medien schuld, wenn eine Kommentarfunktion gesperrt wird... es sind genau diese Poster schuld, die nicht wissen, wie man sich benimmt und wie man miteinander umgeht.

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Pippilangstrumpf008 (2.145 Kommentare)
am 17.05.2017 09:39

Liebe mit denk, das Problem ist das du und deinesgleichen leider Scheuklappen habt, und zur Kommentar Funktion die meisten sogenannten Einzelfälle dürfen ohnehin so gut wie gar nicht kommentiert werden oder sie werden gleich verschwiegen, könnte ja die Wahrheit aufkommen, es darf oftmals nur kommentiert werden wo mann endlich weider einmal auf blau und schwarz hinpecken kann. Nimm dich einfach einmal bei der eigenen Nase und schau dir deine letzten Post der Woche an.

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vinzenz2015 (45.950 Kommentare)
am 17.05.2017 11:20

Hahaha, pippi hat DIE WAHRHEIT!
Leider wird die Wahrheit unterdrückt!
Von wem eigentlich?
Und warum?
Aha - deswegen rennen so viele frustrierte blaue Opfer durch die Gegend?!

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