Mit "Band-Haus" startet Belebung der alten Arbeiterhäuser
LINZ. Pilotprojekt in der Sintstraße sieht acht Proberäume für junge Musikgruppen vor – Umbau wurde gestartet.
In eines der insgesamt 18 denkmalgeschützten Arbeiterhäuser an der Sintstraße im Linzer Hafenviertel kehrt wieder Leben ein. Das Gebäude Nummer elf wird derzeit umgebaut und adaptiert. Es soll künftig Proberäume für junge Musikgruppen beherbergen. "Mit diesem Versuch wollen wir wieder einen Impuls in der Siedlung setzen", sagt der für Soziales zuständige Stadtrat Stefan Giegler (SP).
Erste Interessenten, die künftig in den acht geplanten Proberäumen zu den Instrumenten greifen werden, gibt es bereits. Plan ist es, dass die späteren Nutzer aktiv dabei helfen, das Haus zu adaptieren. "Damit wird eine persönliche Verbundenheit mit den Räumlichkeiten ausgedrückt", sagt Gunnar Rachbauer, der für das Pilotprojekt verantwortlich ist und über Facebook ("Sint Park") nach Interessenten sucht.
Räume zur Entfaltung
Ende Oktober sollen die Arbeiten abgeschlossen und das Haus langsam mit Leben erfüllt werden. Die Kosten für den Umbau beziffert GWG-Direktor Nikolaus Stadler mit rund 40.000 Euro. Dafür kommt aber die Stadt Linz auf, die das Haus von der städtischen Wohnungsgesellschaft mietet.
Hier soll bald die Musik spielen...
Wie es danach mit den anderen Gebäuden der nach Plänen des ehemaligen Linzer Stadtbaudirektors Curt Kühne errichteten Wohnanlage für Arbeiter weitergehen wird, soll Mitte bis Ende Jänner entschieden werden. Zu diesem Zeitpunkt soll ein Konzept für weitere Nutzungen entwickelt sein. Rachbauer geht zudem davon aus, dass es im Jänner auch bereits erste Erfahrungen mit dem "Band-Haus" in der Sintstraße 11 geben wird. Aktuell verfolgt man in der Siedlung den Ansatz, Jugend- und Freizeiträume zu schaffen, in denen jungen Menschen Möglichkeiten zur Entfaltung gegeben werden. Kunst, Kultur, Sport – es gebe viele Ansätze, sagt Rachbauer.
Eine Art Museum
Eine Idee betrifft die ursprüngliche Nutzung der 1927 errichteten Arbeiterhäuserkolonie, die von viel Grünraum als Ausgleich für den auf ein Minimum reduzierten Wohnraum (28 Quadratmeter Größe bei einer Raumhöhe von 2,20 Meter) umgeben ist. Eines der Häuser in der Sintstraße könnte zu "einer Art Museum" umgebaut werden, das Besuchern vor Augen führen würde, wie und in welcher Einrichtung hier Arbeiterfamilien gelebt haben. Auch die Nutzung eines Hauses als Pixel Hotel findet sich unter den angedachten Möglichkeiten, die historische Wohnanlage zu beleben. Für Rachbauer, der sich im Moment aber ganz auf den Umbau und die Belebung des Hauses Sintstraße 11 konzentriert, ist es aber auch wichtig, den Kontakt zu den Anrainern zu suchen. Das soll in den nächsten Wochen passieren.
Priorität für Wohnnutzung
Geht es nach Vizebürgermeister Bernhard Baier (VP), dann sind die Proberäume nicht mehr als eine Zwischenlösung. "Ich spreche mich vehement dafür aus, dass hier wieder eine Wohnnutzung einkehrt", sagte Baier. Diese hatte ursprünglich auch die GWG angestrebt. Allerdings käme die Sanierung insgesamt zu teuer und die monatliche Belastung wäre für die Mieter zu hoch. Dem widerspricht Baier. Mit einem anderen Kreditmodell könnte man sozial verträgliche Mieten anbieten.
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