Luft zu schlecht: Land gegen Wohnungsbau am Bulgariplatz
LINZ. Zu viel Feinstaub und Stickstoffdioxid – Stadt Linz: „Luft nicht schlechter als in Innenstadt“
Die Linzer Luft, einst gleichbedeutend mit sehr schlechter Luft, ist seit Jahren wieder ein Problemfall. Laut Experten des Landes ist im Bereich Bulgariplatz die Belastung mit (lungengängigem) PM10-Feinstaub so hoch, dass dort keine Wohnbauten mehr errichtet werden sollten.
Diskussion um Hochhaus
Verschärft wird die Situation beim Bulgariplatz, weil von den Autos auf der nahen A7-Autobahn viel ebenfalls schädliches Stickstoffdioxid herbeiströmt. Fachleute der Stadt sagen hingegen, dass die Luft beim Bulgariplatz nicht schlechter sei als in der Linzer Innenstadt. Bekannt geworden ist die starke Luftbelastung durch die Diskussion um den (noch nicht beschlossenen) städtischen Bebauungsplan für ein 72 Meter hohes Bürogebäude am Südrand des Bulgariplatzes.
Landesexperten alarmierten
Das Amt der oö. Landesregierung hatte heuer in einem Schreiben vom 23. Mai die Verantwortlichen der Stadt Linz auf die Bedenken der Landesabteilung Umwelt, Bau- und Anlagentechnik wegen der hohen PM10-Feinstaub- und Stickoxidbelastung aufmerksam gemacht. Die Experten des Landes fordern, in dem (vorerst nicht beschlossenen) Bebauungsplan festzulegen, dass das Bürohochhaus auch nachträglich nicht zum Wohnen genutzt werden dürfe.
Das Anlagen- und Bauamt der Stadt Linz wies diese Forderung des Landes zurück. Begründung: Das Planungsgebiet sei „Kerngebiet“, und darum sei prinzipiell auch Wohnen erlaubt. „Wohnnutzungen, auch wenn die erwähnten Immissionsbelastungen nicht für eine Wohnnutzung sprechen, auszuschließen, ist aufgrund der Widmung nicht möglich“, heißt es im städtischen Bericht an den Gemeinderat.
In Innenstadt genauso schlecht
Im städtischen Amtsbericht ist auch zu lesen, dass nicht allein der Bereich Bulgariplatz zu stark mit Feinstaub und Stickoxid belastet sei: „Zudem führt das städtische Umwelt- und Technik-Center an, dass die Luftsituation im Bereich Bulgariplatz nicht schlechter als in der Linzer Innenstadt ist.“
Ursprünglich sollte der Gemeinderat am 17. Oktober den Bebauungsplan für das 72-Meter-Hochhaus am Bulgariplatz beschließen. Volkspartei und Grüne lehnen den Plan schon lange ab. Als schließlich auch die FP-Fraktion ankündigte, im Gemeinderat dagegen zu stimmen, setzte der noch bis 7. November amtierende Bürgermeister Franz Dobusch (SP) den Punkt von der Tagesordnung ab. Denn die SP hätte so im Stadtparlament keine Mehrheit für den Hochhausplan zusammengebracht.
Umfrage
Die OÖNachrichten haben Linzer und in Linz tätige Menschen gefragt, wie es um die Luftqualität bestellt ist und welche Maßnahmen angebracht wären, damit es nicht mehr heißt „In Linz stinkt’s.“
Wo können Abgase eingespart werden und wie soll der Verkehr in und um die oberösterreichische Landeshauptstadt in Zukunft aussehen? Und: Wer soll die Luft verbessern?
„Der Verkehr mit all seinen bekannten negativen Auswirkungen auf die Luft ist mehr geworden und ich fürchte, man kann ihn kaum aufhalten. Was man sehr wohl kann: Den Öffi-Verkehr in und um Linz ausbauen und nutzen.“
Jutta Keplinger, Angestellte, 46, Linz-Urfahr
„Ich bin beinahe täglich im Linzer Franckviertel und weiß: In der Prinz-Eugen-Straße ist die Luft nicht gut. Aber in den 70er Jahren war es viel schlechter. Wir stecken in einem Dilemma. Eine Verbesserung hat auch ihren Preis.“
Leo Kislinger, Lehrer, 52, Leonding
„Grundsätzlich bin ich zufrieden mit der Linzer Luft. Ich komme aus einer südchinesischen Stadt, dort ist die
Situation wirklich schlimm, auch wegen der Industrie. Ich persönlich fahre gerne mit dem Rad.“
Xiang Hua Lu, Hausfrau, 34, Linz-Neue Heimat
„Mittlerweile haben Dieselfahrzeuge Partikelfilter. Die Luft in Linz ist gut, auf jeden Fall zum Aushalten. Auch die Großindustrie hat viel aufgeholt und nachgerüstet. Die Öffis können nicht für alle Abhilfe schaffen.“
Thomas Knogler, Schadenreferent, 44, arbeitet in Linz
„Ich glaube nicht, dass der Verkehr das größte Problem ist. Die Linzer Luft ist schon in Ordnung. Ich finde, dass jetzt schon zu wenige Parkplätze da sind für die Bewohner. Für die Linzer sollte man es nicht schwerer machen.“
Karina Kranzl, in Karenz, 28, Linz-Innenstadt
Bekannterweise ist beim Westring geplant, die schadstoffhaltige Luft aus den Tunnelröhren über den Linzer Hauptbahnhof Richtung Innnenstadt zu blasen. Dies würde die Linzer Luft abermals verschlechtern, was gesetzlich nicht erlaubt ist. Hat sich hier Anschober mit der ÖVP arrangiert, weil in dieser causa kaum etwas von ihm zu hören ist?
den Sozen ist auch nix zu blöd...einen Platz nach einem verurteilten Mörder zu benennen nur weil er Sozie war.
Ich frag mich welcher Bm diese geistreiche Idee hatte.
Na, ja den Stalin hams wenigstens noch kein Denkmal errichtet.
Die Luft ist beim neuen Wohnhochhaus in der Böhmerwaldstraße vieel besser, ein paar Meter von der goßen Waldeggkreuzung, Westeinfahrt, Kärntnerstraße entfernt.
Oder doch nicht ??
Wer keine Feinstaub will muss Autofahren erschweren und teurer machen, da werden die Autofetischisten aber wieder aufheulen .....
dann aber auch nicht einkaufen gehen, denn alle Regale müssten Leer sein, da LKW´s, welche die Ware ja bringen, auch nicht fahren sollen. Also gibts nichts mehr zu essen, trinken, kleidung usw...
TÄGLICH wische ich die Fensterbank
..fleißig!
Weil es dem Feistaubziemlich egal ist, ob jemand Probleme mit der Luftverschmutzung hat (chronisch Lungenkranke) oder nicht, massiv ungesund ist das für beide.
Wenn die Luftqualität wirklich unterm Hund ist muss man doch die Ursache bekämpfen, und nicht als Konsequenz Benutzungsrestriktionen für Neubauten aussprechen, wer kommt denn auf sowas?
danach braucht nicht gehandelt werden...
Zum einen ists schwierig, das leben in Zahlen zu fassen („Grenzwerte“).
Wenn die Belastung nicht gesenkt werden kann (…
Und die Grenzwerte nicht angehoben (…
muß man eben so Schäden minimieren. Oder?
...wie wichtig der Ausbau des öffentlichen Verkehrs, ein Straßen-Ausbau-Stopp sowie eine City-Maut wären. Aber dazu müsste als erstes der Hiesl endlich zwangspensioniert werden.
sie bauen ein zweite Autobahn durch die Stadt! Das lustige an der Idee, es soll ja nicht zu eine Reduktion des innerstädischen Verkehrs kommen, sondern man wolle den Zusammenbruch des Verkehrs an den bereits bestehenden Straßen verhindern. Diesen Wahnsinn findet man in den UVP Unterlagen zum neuen Westring! Der Stadtregierung fehlt es an inovativen Ideen und dem nötigen Mut.
an den Verkehr. Siehe Pöstlingbergbahn.
Die Verlängerung zum Hauptplatz brachte eine Verdoppelung der Nutzerzahl und ist attraktiv für Touristen. Die Modernisierung war aus Sicherheitsgründen überfällig und notwendig. Die Eigenschaften der Triebwägen sind gesetzlich vorgeschrieben. (Behindertengerechtigkeit etc.) und einige alte Wägen wurden für die Nostalgiker auch erhalten. Die Bahn ist ein wichtiges Nahverkehrsmittel für die Bergbewohner, die durch neue Wohnbauten immer mehr werden. Eine reine Museumsbahn wäre weder finanziell noch von den Vorschriften noch von der Zielgruppe der Anrainer her tragbar geschweige denn sinnvoll gewesen.
bin ich lieber gefahren, war angenehmer.
Verlängerung: stimmt schon, leute aus dem einzugsgebiet ohne fahrzeug sind recht froh, bis in die stadt fahren zu können.
Diese woche sah ich den ersten rollstuhl in der pbb; die paar, die fahren, wäre ein taxi zum bahntarif billiger (wenns nur ums hinaufkommen geht.
Wegen Widmung muss es so sein sagt LINZ? Und die Widmung macht der liebe Gott zulasten der Menschen?
106.000 Pendler kommen täglich nach Linz. Die meisten mit dem Auto! Diese hohe Zahl sagt schon alles über die schlechte Luftqualität in Linz. Devise kann es daher nur sein: Viel weniger Arbeitsplätze in Linz und dafür viel mehr in den ländlichen Regionen. Das Einpendeln mit dem Auto unattraktiver machen, weg mit den Dauerparkplätzen in den Randzonen der Innenstadt, Citymaut! Flaschenhälse in den Stadteinfahrten verstärken, damit sich Autopendlerfahrzeit zumindest verdoppelt. Den massiven Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, auch neue Bim-, Zug- und Schnellbahnstrecken in das Linzer Umland. Reine Elektroautos bevorzugen. Öffentliche Verkehrsmittel um die Hälfte, den Spritpreis verdoppeln! Denn die Luftqualität ist eine Zumutung für jeden Linzer. Die Bequemheit der Pendler darf nie mehr zu massiven Gesundheitsschäden der Linzer führen! Die Autopendler schaden sich aber ohnehin selber durch die massiven Stau-Abgasbelastung im eigenen Auto. Also liebe Pendler: Lasst das Auto stehen!
da gibts einige, die das können:
* erdgas-busse
* mehr (!) bims
* radler auf gut ausgebauten radwegen
* park & ride-anlagen in der peripherie
* pendler OHNE beihilfen --》ergo fahrgemeinschaften
resumé: mit guten (!) politikern... ginge schon was...
wird dies an der Wahlurne zu verhindern wissen.....
... auch in der Innenstadt. Jeder weitere Straßenbau verhindert die Lösung des Verkehrs- und Schadstoffproblems in der Stadt. Der Autoverkehr wird nicht durch neue Straßen, sondern durch den Ausbau des öffentlichen Verkehrs weniger.
Mich entsetzt immer wieder die Selbstverständlichkeit, mit der manche Leute glauben, in der Stadt mit dem Auto Abgase erzeugen zu können. Glaubt der 2. Herr von unten, dass seine Bequemlichkeit über unserer Gesundheit zu stehen hat? Die Luft ist in Linz zu schlecht.
werden da drinnen Autos erzeugt?
Nein, aber der Westring würde die PKW-Benützung (vor allem für Pendler) attraktiver machen, und wäre somit die Ursache des Problems, für dessen Lösung man ihn hält...
spürst das nicht in Rudolfstrasse und Nibelungenbrücke. Auch der innerstädtische öffentliche Verkehr ist viel zu unattraktiv für Leute, die nicht zum Bummeln da sind.
Oder warm gibts nicht Schnellbusse vom mkb in Gewerbe-und Industriegebiet, Zentrum und Krankenhausviertel links der Landstrasse?
die Pendler würden nur weniger im Stau stehen -> dh. würde weniger Abgase für Linz bedeuten.
Des Weiteren sollte nicht nur über park&ride gesprochen werden, sondern endlich mal was umgesetzt werden. Die Mühlkreisbahn gehört außerdem mit dem HBF verbunden.
Elektro und Hybrid Fahrzeuge sollten die Busspur benutzen dürfen.
Die Linzer Politiker sind allerdings mit Schuldzuweisungen in der SWAP Angelegenheit beschäftigt.
Straßen erzeugen neuen Verkehr!