Linzer erforschte, wie Batterien sieben Mal länger funktionieren
LINZ. Lange tüftelte die Fachwelt herum, wie Lithium-Ionen-Batterien mehr Energie liefern könnten. Der junge Linzer Student Michael Sternad fand schließlich die Lösung.
Lithium-Ionen-Batterien werden derzeit vor allem in Handys, Laptops und Camcordern eingesetzt, schon bald sollen sie auch für Hybrid-Autos verwendet werden. Seit Jahren experimentierten Forscher, wie diese Batterien noch leistungsfähiger gemacht werden könnten. Schon länger war bekannt, dass das Ersetzen des bisher verwendeten Grafits durch Silizium die Energieleistung um das Siebenfache steigern würde. „Aber das Silizium ist dafür zu spröde“, erklärt der Linzer Chemiker Michael Sternad. „Nach einigen Ladevorgängen zerfällt es.“
Im Rahmen seiner Dissertation an der Technischen Universität in Graz machte sich der heute 37-Jährige daran, eine besondere Schutzschicht zu finden, die das Silizium batterietauglich macht. Und die Sensation gelang: Nach einem Jahr intensiver Tests fand er die richtige Zusammensetzung. „Das hätte keiner erwartet“, erzählt er. Gelungen ist das Kunststück durch einen Zufall: Sternad untersuchte die Zusammensetzung einer anderen Substanz und bemerkte deren gute Eignung für das Batterien-Projekt.
Von der Bedeutung der Forschungsarbeit ist übrigens auch Projekt-Finanzier Mitsubishi überzeugt: Der Fahrzeughersteller meldete im März ein Weltpatent an, Sternads Dissertation ist nun zwei Jahre lang nicht öffentlich einsehbar.
Bringt die Erfindung, die Lithium-Ionen-Batterien vermutlich revolutionieren wird, dem jungen Forscher nun schnelles Geld? „Leider nicht“, sagt er. „Das Verwertungsrecht liegt allein bei Mitsubishi.“ Von dort flatterten als Dank gerade mal 150 Euro auf Sternads Konto ... Was diesem aber wichtiger ist: „Ich kann meine Erfindung wissenschaftlich verwerten.“ Schon im Oktober wird Sternad bei einem internationalen Kongress seine Forschung vorstellen.