Linz will Unternehmensgruppe in Holding zusammenfassen
LINZ. Die Stadt Linz will ihre Unternehmensgruppe (UGL) mit den ausgelagerten Betrieben zu einer Holding zusammenfassen.
Einen entsprechenden Vorschlag präsentierten Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ), sein Stellvertreter und Finanzreferent Christian Forsterleitner (SPÖ) gemeinsam mit Finanzdirektor Christian Schmid und UGL-Vorsitzendem Erich Haider am Montag in Linz.
Land als Vorbild
Als Vorbild für diese Neuorganisation diente die Struktur der OÖ Landesholding GmbH, in der das Land seine eigenen Unternehmen und Beteiligungen unter einem Dach gebündelt hat. Aber auch in Wien, Graz, Salzburg und Wels gibt es derartige Lösungen bereits, erklärte Luger. Für die oö. Landeshauptstadt ist eine gemeinsame Muttergesellschaft angedacht, die zur Gänze im Eigentum der Stadt bleiben soll. Als Töchter sind die Linz AG sowie zwei Branchenholdings, eine für Stadtentwicklung mit Immobilien und eine für Veranstaltungen und Kultur, geplant. Forsterleitner erklärte, dass mit diesem Modell vor allem Steuervorteile verbunden seien. So rechnet der Finanzdirektor mittelfristig mit jährlich rund 2,5 Mio. Euro Ersparnis bis 2021.
"Mit dieser modernen Struktur schaffen wir aber auch ein gutes Steuerungselement, damit unsere städtischen Unternehmen künftig noch besser zusammenarbeiten", nannte der Bürgermeister einen weiteren Grund. Von den aktuell 10.800 Mitarbeitern würden vorerst keine eingespart. Schon bisher habe es eine Zusammenarbeit zwischen einzelnen Betrieben gegeben, aber lediglich auf freiwilliger Basis, erläuterte Haider. Die Holding soll am 1. Dezember im Gemeinderat beraten und beschlossen werden. Wenn alles glattgehe, könne sie laut Luger mit Juli 2017 "ihre operative Tätigkeit aufnehmen".
wenns so vorteilhaft ist - warum dann erst jetzt? Ist der Leidensdruck bei den Linzer Finanzen noch nicht hoch genug?
egal wie man die jeweiligen Linzer stadteigenen Unternehmen verpackt, die Schulden werden auch deswegen nicht weniger
- Das Land Oberösterreich ist schuldenfrei. Schulden hat nur die Landesholding, im Eigentum des Landes Oberösterreich.
- Die Stadt Linz wird jetzt auch schuldenfrei. Schulden hat dann nur die Stadtholding, im Eigentum der Stadt Linz.
Ehrlich, was ändert sich hier? Nichts, oder gar nichts!
warum soll die Stadt Linz durch die Stadtholding schuldenfrei werden?
Bitte den Rechnungsabschluss ansehen.
Hier geht es nur um Strukturänderung - die Schulden sollten in den jeweiligen Rechtsobjekten bleiben.
Aja die Unternehmsgruppe Linz stellt jetzt bereits eine Art Bilanz.
http://www.linz.at/politik_verwaltung/unternehmensgruppe.asp
an M44live,
In der Kameralistik gibt es nicht die Möglichkeit zu bilanzieren. Daher sind dies alles einfach Schulden des Staates, des Landes oder wie hier der Stadt Linz.
Durch Auslagerung in eine eigene Holding, entgeht man der Kameralistik und wird ein Unternehmen, welches jetzt bilanziert. Hier wird dann -was in der Kameralistik nicht möglich ist- das Betriebsvermögen in die Aktiva aufgenommen und den Passiva gegenübergestellt.
Das Problem ist aber, dass die Schulden als Passiva nach wie vor noch vorhanden sind, aber in der Bilanz den Aktiva wie gesagt gegenüber stehen.
Verstanden?
Na Herr Luger, benötigen noch Freunde von Ihnen einen Job.
Zwei Branchenholdings?!? Ernsthaft? Selbst beim Land hört man mit diesem Unfug wieder auf (die sog. "Innovationsholding" wurde ja wieder eingestampft). Für was braucht man so etwas wirklich? Genügt es nicht, die ausgelagerten Betriebe (wenn man die schon unbedingt machen will) unter eine (!) Holding zu hängen?
Abgesehen davon, den Grund für diese Konstruktionen finde ich schon recht spannend: Steuerersparnis! Dh. die eine Gebietskörperschaft erspart sich Steuerzahlungen an die andere. Was für ein Unfug! Wann bitte begreifen die Politiker aller Ebenen, dass ihre "Abenteuer" aus ein und dem selben Steuertopf bezahlt werden?!?
das ist der "teure" föderalismus und finanzausgleich ... den wir uns leider leisten .. zb 10 gesetzgeber , sinnlose landtage , jobs für alle freunde und parteibrüder
Föderalismus? Pah, diese Form von Föderalismus kann man sich getrost an den Hut stecken. Der LH von Vorarlberg hat die Ausprägung des Föderalismus nach österreichischer Fasson super auf den Punkt gebracht: Reformen im Finanzausgleich? Wozu, die Länder haben durch das Beibehalten des alten Systems sogar noch mehr Geld bekommen (bei gleichbleibender Nicht-Verantwortung; die winzige Möglichkeit für "Steuer-/Abgabenwettbewerb" zw. den Ländern wurde mit der Ankündigung, man werde die Wohnbauförderungsbeiträge überall gleich belassen, im Keim erstickt). Mehr ist für ihn nicht wichtig. Alles bleibt super!
JUHU, JUHU! es gibt neue (vorstands?)jobs in der holding. herrrrrlich!