Linz will bis 2020 doppelt soviele Radfahrer
LINZ. Die Politik hat einen guten Vorsatz: Bis 2020 soll der Radverkehrsanteil von derzeit 7,2 auf 15 Prozent steigen.
Radfahrer in Linz brauchen starke Nerven und Mut. Trotz des Ausbaus des Radwegnetzes ist Radfahren im Alltag noch immer ein Abenteuer. Von der Politik kommen wieder einmal aufmunternde Worte. Die sanfte Mobilität (zu Fuß gehen, Rad fahren, öffentliche Verkehrsmittel benutzen) will Verkehrsreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing (SP) stärker fördern.
15 Prozent soll in sechs Jahren der Radverkehrsanteil in der Landeshauptstadt betragen. Das hat der Gemeinderat vor zwei Jahren einstimmig beschlossen. In der Sitzung am Donnerstag erinnerte die VP an dieses Ziel und beantragte "Maßnahmen für eine fahrradfreundliche Innenstadt".
Zu den angepeilten 15 Prozent steht Hörzing, gleichzeitig relativiert sie: "Wesentlich ist der Gesamtanteil der sanften Mobilitätsarten. In diesem Bereich liegt Linz mit mehr als 50 Prozent weit über dem Durchschnitt in Oberösterreich und Österreich."
"Da ist Luft nach oben"
Innsbruck kommt laut Verkehrsclub Österreich auf einen Radverkehrsanteil von 23 Prozent, während Linz im letzten Drittel im Landeshauptstädte-Vergleich liegt. Hörzing: "Da ist noch Luft nach oben." Sie will das Angebot für Radfahrer verbessern. "Für sechs Kilometer Radweglücken finden konkrete Planungsarbeiten statt."
Damit die 9600 Radabstellplätze in der Stadt auch wirklich verfügbar sind, lässt Hörzing die städtischen Tiefbauer ausrücken. An den Fahrradwracks werden Schleifen angebracht, mit der Bitte, das Gerät zu entfernen. Nach einem Monat holen die Tiefbauer die offenbar besitzerlosen Räder ab und bringen sie nach einer Zwischenlagerung in der Straßenmeisterei dem Linzer Fahrradzentrum B7.
Einen Erfolg konnte Linz vorige Woche feiern: Der Österreichische Verein für Fußgänger hat die Stadt mit dem Walk Space Award ausgezeichnet, vor allem wegen der Begegnungszonen, die Hörzing inklusive Bürgerbeteiligung in den Stadtteilen ausweiten will. (vach)
Mehr Fahrgäste bei Linz Linien
Die Halbjahresbilanz der Linz AG Linien zeigt von Oktober 2013 bis März 2014 einen Fahrgastzuwachs von 2,6 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Die weitere Steigerung der Fahrgastzahlen im letzten halben Jahr zeigt, wie attraktiv das Angebot der Linz AG Linien ist. Wir werden auch in Zukunft verstärkt auf den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel setzen“, sagt Linz-AG-Linien-Aufsichtsratsvorsitzende Karin Hörzing, die eine zweite Schienenachse durch Linz für notwendig hält.
„Das ist ein zentrales Thema für Linz, um die Linien 1, 2 und 3 zu entlasten und den Osten der Stadt an das Straßenbahnnetz anzubinden. In der Hauptverkehrszeit ist diese Verbindung ausgereizt“, sagt Hörzing. Damit auch die Busse schneller vorankommen, prüfen die Linz Linien Möglichkeiten der Beschleunigung, etwa durch weitere eigene Busspuren.
Nachgefragt: Wie steht es um die sanfte Mobilität?
"Ich fahre mit Zug und Straßenbahn zur Arbeit. Das Öffi-Verkehrssystem funktioniert sehr gut in Linz. Ich komme aus den USA, da ist das nicht so.“, Nicholas DiCillo, 50, Lehrer, Lambach (Wels-Land)
"In Salzburg ist man gerade dabei, ein Leihradsystem aufzubauen. Das halte ich für eine gute Idee. Dort sind auch wirklich viele Radler unterwegs.“, Kathrin Elsenwenger, 48, Rezeptionistin, Eugendorf
"Ich bin oft mit den Öffis unterwegs, weil ich mit der Bim zur Schule fahre. Eine schnelle
U-Bahn für Linz wäre super, oder eine schnellere Straßenbahn.“, Markus Gabler, 12, Schüler, Linz-Urfahr
aber ich werde auch in Zukunft mit größter Wahrscheinlichkeit nicht zum Parken(!) nach Linz fahren, auch nicht mit dem Radl
Frau Vizebürgermeisterin Karin Hörzing soll doch mal mit der 1er und 2er Straßenbahn Richtung Linz-Süd fahren. Da nimmt man gerne eine gefährliche Fahrt mit dem Rad in die Stadt inkauf. Die Kulturbereicherer mit ihren Kronprinzen bleiben auf ihren Sitzen picken. Aufstehen für ältere Personen kennen diese Leut nicht, man glaubt, sich in einem Land zu befinden indem man gezwungen ist zu leben.
Es ist eine Qual wenn man auf solche Fahrten angewiesen ist
für unsere kinder und jugendlichen ein fremdwort.
hat aber nichts mit den radlfahrern zu tun. die glauben ohnehin, die straße gehört ihnen.
beide kategorien sind vielfach rücksichtslos.......
fürchte schon wegen meiner Bandscheiben, bei den holprigen Radwegen wenn überhaupt welche vorhanden sind.
stadt ein ordentliches elektroradl schenkt, kann ichs mir ja überlegen......