Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Linz und seine "vertraulichen Gläubiger-Daten"

Von OÖN, 28. März 2017, 00:04 Uhr
Linz und seine "vertraulichen Gläubiger-Daten"
Linz und seine Unternehmen: Schulden in der Höhe von 2,4 Milliarden Euro (vowe) Bild: VOLKER WEIHBOLD

Forsterleitner verärgert über Veröffentlichung, dabei sind die Kreditdaten – mit etwas Suche – jedermann zugänglich.

Die Liste stieß auf hohes Interesse: Am Samstag veröffentlichten die OÖNachrichten den Schuldenstand der Stadt Linz bei einzelnen Kreditinstituten.

Der Linzer Vizebürgermeister Christian Forsterleitner (SP) gab sich in einer Aussendung "entsetzt". Die Veröffentlichung "vertraulicher Finanzmanagement-Daten" sei "äußerst problematisch", befand er – und schade der Stadt Linz und ihrem Vertrauensverhältnis zu den Banken, schrieb er.

Nun ja – erstens ist nicht erst eine Nachricht, was den offiziellen Sanktus des Linzer Rathauses hat. Auch vertrauliche Informationen sind Teil der Berichterstattung.

Aber zweitens war im konkreten Fall klandestine Informationsbeschaffung nicht einmal notwendig. Wer will, findet – mit etwas Suche – die vermeintlich vertraulichen Gläubiger-Daten auf der Homepage der Stadt Linz selbst. Sie sind Teil des Budgetvoranschlags von Finanzreferent Forsterleitner. Wie auch immer es also um die Beziehungen zwischen Linz und seinen Geldgebern bestellt sein mag: Daran, dass durch die Stadt Linz selbst allgemein zugänglich gemachte Daten veröffentlicht werden, sollte eine allfällige Belastung nicht liegen.

Über die "offenbar exklusiv weitergegebenen Kreditdaten" ärgerte sich gestern auch der Linzer FP-Klubchef Günther Kleinhanns. Auch er scheint nicht zu wissen, dass die Daten öffentlich einsichtig sind. Kleinhanns kritisierte zudem den "Finanzslalom der Linzer ÖVP". Zum einen den Schuldenstand zu kritisieren, zum anderen sich aber gegen Sparmaßnahmen auszusprechen, sei "abenteuerlich", sagte Kleinhanns.

Mit einer ähnlichen Argumentation hatte zuvor Forsterleitner die Forderung von VP-Vizebürgermeister Bernhard Baier nach einem "Ende der Schuldenpolitik" als "janusköpfig" beurteilt. Baier weist das zurück. Als einstiger Kulturreferent habe er allein im Kulturressort Einsparungen in der Höhe von 3,2 Millionen Euro bis 2020 vorgeschlagen und mitbeschlossen, sagt er. "Da scheue ich keinen Vergleich mit anderen Ressorts."

Insgesamt haben die Stadt Linz und ihre Unternehmen einen Schuldenstand von rund 2,4 Milliarden Euro. Die städtischen Schulden im engeren Sinn (ohne ausgegliederte Unternehmen) machten zu Jahreswechsel 778 Millionen Euro aus. Allein von diesen 778 Millionen kommen 220 Millionen Euro von der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich. Sie ist damit der mit Abstand größte Gläubiger der Stadt. Auf Platz zwei folgt die Bank Austria (95 Millionen Euro), dahinter Oberbank, KA Finanz und die Hypo Oberösterreich.

mehr aus Linz

Indien liegt für ein paar Wochen im Kellergewölbe von Schloss Steyregg

Arbeiten für inklusiven Spielplatz im Volksgarten starten

Spezialist für faire Mode zieht in die Linzer Altstadt

Erneuerung der Linz AG-Autobusflotte abgeschlossen

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

7  Kommentare
7  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
haspe1 (23.645 Kommentare)
am 28.03.2017 12:29

Und noch eines: Auch die Kontrollamtsberichte der Stadt Linz gehören endlich, so wie die Berichte des Bundes- und des Landesrechnungshof der Öffentlichkeit voll zugänglich gemacht, damit jeder Linzer erfahren kann, was da alles läuft (gut oder schlecht).

Dazu gehört allerdings das Statut der Stadt geändert, was Landessache ist. Warum setzen sich die Stadtparteien nicht dafür ein? Weil sie möglichst vieles geheim halten wollen.

Ex-Finanzdirektor Penn konnte sich ja auch Jahre lang (wegen seiner ach so schlimmen Krankheit) erfolgreich davor drücken, vor dem SWAP-Gemeinderat eine Aussage zu tätigen! Bis heute hat er dicht gehalten! Die Stadt-SPÖ hat ihm dabei nach Kräften die Stange gehalten.

Ich hoffe, Ihr könnt Euch darauf einen Reim machen....

lädt ...
melden
antworten
haspe1 (23.645 Kommentare)
am 28.03.2017 12:25

anderen, schon geschlossenen Geschäfte um ein Haar in der Finanzkrise in die Hose gegangen wären?

Wieso wird das nie thematisiert, warum wird das verschwiegen?

Weil die Stadtpolitik hier enorm viel Dreck am Stecken hat, indem sie völlig hirnlos die Linz AG zu derartigen Finanzgeschäften genötigt hat und das städtische Vermögen dabei in Gefahr brachte. Konsequenzen personeller Natur: Bis jetzt KEINE! Und das wird auch so bleiben.

Damals Aufsichtsratschef der Linz AG: Ex-BGM Dobusch!
Damals sein Aufsichtsrats-Vize: EX-Raika-Chef Ludwig Scharinger!

lädt ...
melden
antworten
fai1 (5.984 Kommentare)
am 28.03.2017 12:23

Weshalb ist der Herr Forsterleitner entsetzt und empört über die Veröffentlichung der Schulden und Gläubiger. Ist das sein privates Geld? - NEIN

IMMERHIN IST DAS UNSER ALLER GELD UND WIR HABEN DAS VERDAMMTE RECHT ZU ERFAHREN WAS DAMIT GESCHEHEN IST UND WAS DAMIT PASSIERT.

lädt ...
melden
antworten
naalso (2.144 Kommentare)
am 30.03.2017 12:52

Genau genommen sind das die SCHULDEN der Linzer Bürger (meine gottseidank nicht 😓

lädt ...
melden
antworten
haspe1 (23.645 Kommentare)
am 28.03.2017 12:23

Das sieht der Stadtregierung, insbesondere den roten Stadträten, aber auch den anderen wieder einmal ähnlich:

In öffentlichen Ansprachen wird den Bürgern immer "Bürgerbeteiligung", ein "Dialog auf Augenhöhe" und "Mitbestimmung" versprochen, sondann nennt man sich belanglos-grosskotzig-denglisch "City of respect", aber wenn es dann darum geht, dass die Bürger erfahren können/sollen/wollen, wie es um die Stadt (auch finanziell) steht, welche Projekte man mitgestalten könnte, wie hoch die Schulden sind, etc. dann ist auf einmal laut Stadtregierung alles "streng vertraulich" oder "geheim" und die Bürger sollen davon nichts erfahren!

Scheinheilige Heuchler sind das, sie spielen uns "Bürgerbeteiligung" nur als Schmierentheater vor und verarschen uns, indem sie möglichst alles und jedes unter Verschluss halten.

Ein anderes wesentliches Beispiel: Die Cross-Border-Leasing-Geschäfte der Linz AG! Wieso hört man nicht mehr, dass das Fernheizkraftwerk Süd immer noch verleast ist und die

lädt ...
melden
antworten
mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 28.03.2017 10:26

Kindisch wie Politiker eben vielfach sind. Aber anstatt die Bürger zu fragen, ob man einen Swap machen darf, fragt man die Bankvertreter, ob die eine Provision kassieren möchten.

Und neben den Finanzen solltet ihr darüber nachdenken in Linz, ob nicht mehrere Brücken und geeignete öffentliche Verkehrsmittel schnell mal wirklich was besser werden ließen in einer Stadt, die eben viele Pendler hat.

Überhaupt das ganze Amtsgeheimnis abschaffen und offen mit den Bürgern diskutieren.

Mehr zur Praxis auch für Beamte, die da viele Seiten beschreiben und vor lauter Schönschreiben gar nicht wissen, worüber geschrieben wird.

Bürgernähe und öffentliche Diskussionen, sowie Wettbewerbe in Schulen, nicht nur über Demokratie, auch über praktische Themen wie Verkehrsplanung.

Spezialisten sind nur die, die am Boden bleiben und von Bürgern lernen, über Parteigrenzen hinweg über die Sache diskutieren.

Regt Euch ab wenn nichts zu verbergen ist!

lädt ...
melden
antworten
A1111 (130 Kommentare)
am 28.03.2017 10:25

Die Stadt könnte ja gleich anfangen zu sparen.
Da gäbe es das 3.Bürgermeistergehalt. Die Verdreifachung des Marketing Budgetes des Herrn Luger wieder rückgängig zu machen usw
Herr Forsterleitner auch Tropfen können zu einem Bach der Einsparung werden

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen