Kult-Kino in Ottensheim will auch in Zukunft den Wohlfühlfaktor leben

Von Sandra Chociwski   13.Februar 2018

Die Filmszene Ottensheim bekommt an "Bua" – so wird auf der Web-Seite des beliebten Kinos in der Bahnhofstraße 14 in Ottensheim sichtbar gemacht, dass es einen neuen Betreiber und Namen gibt. Anton Raffetseder ist der "Bua", selbst in Ottensheim aufgewachsen, der seit seiner Kindheit die Abende in seinem "Lieblingskino", wie er es nennt, genießt.

Seit vier Generationen befindet sich das "Kino am Tisch" in Familienbesitz. Das bleibt es auch, nur wechselt Besitzerin Beate Haller-Fischerlehner die Fronten. Sie ging in Pension, der 32-jährige Raffetseder hat das besondere Kino in Pacht übernommen.

Wohnzimmer-Atmosphäre

Wer einmal in Ottensheim war, kennt das einzigartige Ambiente: Filmbegeisterte sitzen hier in breiten Leder-Fauteuils und erhalten auch während der Vorstellung Snacks, Hauptspeisen oder Cocktails direkt an ihre Plätze serviert. Wäre da nicht die große Leinwand, könnte "Bua’s Filmszene", wie sich das Haus jetzt nennt, glatt als riesiges Wohnzimmer durchgehen. "Das soll auch in Zukunft so bleiben", sagt Raffetseder. Er will hinter den Kulissen erneuern.

So gibt es etwa eine neue Karte, auf der auch Popcorn und Nachos stehen. Gleichzeitig wird der Service während der Vorstellungen neu gestaltet. Bereits in einigen Wochen soll über eine App bestellt und direkt über diese bezahlt werden können. Die Speisen – etwa Pizza, Baguette oder das seit Jahren beliebte Knoblauch-Stangerl – werden den Kinogehern anschließend zu ihren Sitzplätzen gebracht. "Damit streichen wir Störfaktoren, wie beispielsweise Geldwechseln, während der Vorstellung und bieten den Besuchern mehr Ruhe, um den Film genießen zu können", sagt der neue Pächter.

Es sei eine Herausforderung, heutzutage ein kleines Kino – die "Filmszene" verfügt über einen Saal für 160 Personen – zu besitzen, aber "für uns steht Qualität vor Masse", so Raffetseder.

Besonders die österreichischen Filme erfreuen sich in Ottensheim großer Beliebtheit. Das soll auch so bleiben. Und der persönliche Lieblingsfilm des neuen Chefs? Das ist überraschenderweise "Kevin – Allein zu Haus". "Dieser Film ist jedes Jahr Pflichtprogramm. Das muss einfach sein."