Kahles Donauufer: Bäume müssen Radweg weichen

Von Herbert Schorn   17.Februar 2017

Schon bisher gab es von Linz bis Puchenau einen Treppelweg, der die beiden Gemeinden zwischen dem Donauufer und der Mühlkreisbahn fußläufig verbindet. Die Uferböschung war mit Büschen und Bäumen verwachsen. Dieser Bewuchs wird aber bald der Vergangenheit angehören: Er wird in diesen Tagen per Schiff von der Donau aus entfernt.

Hintergrund ist, dass – wie berichtet – der Radweg zwischen der Landeshauptstadt und ihrer Nachbargemeinde an die Donau verlegt werden soll. Derzeit verläuft er direkt an der Rohrbacher Straße, nun soll der Treppelweg zum Radweg ausgebaut werden. Dieses Projekt ist eine erste Maßnahme für den geplanten Westring: "Um den Westring überhaupt bauen zu können, muss zuerst der Radweg verlegt werden", sagt Martin Pöcheim, der für das Projekt zuständige Gruppenleiter beim Bauherren Asfinag. "Sonst können wir die Baustelle gar nicht einrichten."

Doch warum werden schon jetzt die Bäume entfernt, obwohl das Bundesverwaltungsgericht den Bau des Westrings noch gar nicht genehmigt hat? Zum einen gehe man davon aus, dass es Ende März, Anfang April eine positive Entscheidung des Gerichtes für den Bau gebe. "Zum anderen ist die Entfernung des Uferbewuchses aus Gründen des Naturschutzes nur zwischen Oktober und Ende Februar erlaubt", sagt Pöcheim. Dadurch werden Vögel geschützt, die im Frühling in den Bäumen zu brüten beginnen. "Würden Büsche und Bäume jetzt nicht entfernt, müssten wir bis Oktober warten", sagt Pöchheim. Er betont, dass die Wurzeln aber erhalten bleiben.

Der Radweg wird gemeinsam mit dem Land Oberösterreich errichtet. Der 3,5 Meter breite, asphaltierte Streifen soll nach einjähriger Bauzeit Anfang des kommenden Jahres fertig sein. "Im ersten Quartal 2018 sollen die Bauarbeiten für den Westring beginnen", erklärt Pöcheim.

In der Frage, wird der Radweg in Puchenau fortgeführt wird, sind nun die Experten am Zug: Geplant ist, den Radweg mittels der Unterführung nahe des Gemeindeamtes wieder an die bestehende Strecke auf der anderen Seite der B127 anzuschließen. Nun sollen Gutachter des Landes prüfen, ob eine Adaptierung der Unterführung für diesen Zweck überhaupt möglich ist.