Integrations-Stadträtin mit einschlägiger Erfahrung
Die Lehrerin Regina Fechter-Richtinger übernimmt in Linz die Ressorts Personal, Liegenschaften und Integration.
Frauen haben ab 21. September die Mehrheit in der SP-Fraktion der Linzer Stadtregierung. Denn den durch den Abgang von Vizebürgermeister Christian Forsterleitner frei werdenden Sitz übernimmt die Lehrerin Regina Fechter-Richtinger. Wohin Forsterleitner nach vierjähriger Tätigkeit in der Stadtregierung wechselt, sagt er noch nicht. "Ich bin in den finalen Verhandlungen über meinen neuen Dienstvertrag. Darum sage ich erst etwas über meine künftige Tätigkeit, wenn der Vertrag rechtsgültig ist", sagt Forsterleitner im Gespräch mit den OÖNachrichten.
Fertig ausgehandelt ist die ab 21. September geltende Ressortverteilung unter den drei SP-Mitgliedern der achtköpfigen Stadtregierung: Die neue Stadträtin Regina Fechter-Richtinger, Lehrerin, Medienpädagogin und Erziehungswissenschafterin, übernimmt vom scheidenden Forsterleitner die Ressorts Personal und Liegenschaften. Von Stadträtin Karin Hörzing bekommt Fechter-Richtinger das Integrationsressort.
Stadträtin Hörzing, die am 21. September wieder Vizebürgermeisterin wird, hat dann nur noch zwei Ressorts, allerdings das finanziell besonders hoch dotierte Sozialressort sowie die Verantwortung für Sportangelegenheiten.
Bürgermeister Klaus Luger übernimmt von Forsterleitner das angesichts der hohen Verschuldung besonders schwierige Finanzressort. Diese Aufgabe wird viel von Lugers Arbeitskraft binden. Luger hatte seit der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl 2015 mit seinen bisherigen Ressorts Innovation und Verfassung viel Spielraum gehabt.
Die neue Stadträtin Regina Fechter-Richtinger ist kein Neuling in der Politik. Die gebürtige Vöcklabruckerin (Jahrgang 1957) war schon in jungen Jahren in sozialdemokratischen Organisationen tätig, obwohl sie aus einem konservativen Elternhaus stammt. Im Linzer Gemeinderat ist Fechter-Richtinger, die mit dem Enkelsohn des seinerzeitigen Linzer Vizebürgermeisters Stefan Fechter verheiratet und Mutter einer Tochter ist, seit 20. Jänner 2000.
Die Absolventin der damaligen Pädagogischen Akademie (jetzt Pädagogische Hochschule) des Bundes in Linz war seit 1978 Lehrerin an Polytechnischen Schulen. Bis 1993 war sie am Poly der Mozartschule, seither am Poly Urfahr, das sie seit 2013 als Direktorin leitete. Durch ihre bisherige Tätigkeit fühlt sich die Pädagogin, die neben dem Beruf Medienpädagogik und Erziehungswissenschaften studierte, für das Integrationsressort besonders geeignet: "Seit dem Jugoslawienkrieg gibt es besonders am Poly viele Kinder von Migranten, so dass ich an jedem Schultag mit Integration zu tun hatte."
Da wollen wir doch hoffen, dass Regina Fechter-Richtinger die Personal-Agenden etwas eifriger und professioneller wahrnimmt, als ihr Vorgänger Forsterleitner.
Dieser hat nämlich in der "Akten-Affäre" gesagt, er hätte ein ganz und gar reines Gewissen, weil niemand vom Magistrats-Personal sich beim ihm beklagt hätte (und von sich aus brauchte oder wollte er ja offenbar nicht wissen, wo im Magistrat das Personal heillos überfordert war).
Auch BGM Luger hat angeblich nie etwas erfahren oder mitbekommen, was sich bei den Finanzstrafen und dem entsprechenden Ressort abspielt, bevor er dies nicht von Aussen (Finanzamt) mitgeteilt bekam.
Die hohen Damen/Herren StadträtInnen sind also offenbar viel mehr mit Selbst-Beweihräucherung, Medien-Bespassung, Foto-Shootings und Presseaussendungen beschäftigt, als damit, zu wissen und zu erfahren, was im Magistrat gut oder schlecht läuft und darauf entsprechend zu reagieren.
Und wenn etwas schief geht, wird die gesamte Verantwortung an die
Magistrats-Mitarbeiter (Dienststellen-Direktoren, Abteilungsleiter) abgeschoben...
So geht Bürgermeister und Vize-Bürgermeister.
Wäre ich Redakteur Gstöttner (oder Gruber), so würde ich Frau SR Fechter-Richtinger mal fragen, wie gut sie sich schon bei den Magistrats-Mitarbeitern über Probleme, Missstände etc. umgehört hat und ob sie Verbesserungen finden will oder ob sie es so halten will, wie Forsterleitner zuvor (so lange keiner angekrochen kommt und laut aufheult, brauche ich nichts zu wissen und mich um nichts zu kümmern...)