Im Kampf gegen Drogenmissbrauch braucht Linz eine Gesamtstrategie
LINZ. VP-Klubobmann Hajart: Vielschichtiges Problem brauche vielschichtige Maßnahmen.
Die Linzer Polizei ist mit Kontrollen an den Hotspots im Stadtgebiet aktiv gegen Drogendealer. Auch gestern Mittag wurden in der Unterführung am Hinsenkamp-platz Verdächtige kontrolliert. Doch damit alleine wird es nicht getan sein. Es braucht eine Linzer Drogenstrategie, sagte gestern der Linzer VP-Klubobmann Martin Hajart. Was Vizebürgermeister Detlef Wimmer (FP) als eine solche bezeichnet hatte, ist für Hajart nur eine Farce.
Wie berichtet, hatte Wimmer davon gesprochen, dass es die Drogenstrategie bereits in den Linzer Gesundheitszielen gebe. 5000 Euro würde die Stadt in das so genannte FRED-Programm zuschießen. Das hält Hajart zwar für gut und wichtig, doch müsse die Problematik viel umfangreicher und auch konkreter behandelt werden. Hajarts Vorwurf: "Bei den Linzer Gesundheitszielen sind nur zwei Stoßrichtungen ganz grob angerissen: Man möchte die Suchtprävention verstärken und den Tabakkonsum bei Jugendlichen reduzieren." Eine Drogenstrategie sei dies aber nicht.
Dafür brauche es konkrete Maßnahmen, die auf die verschiedenen Problemsituationen Rücksicht nehmen, die mitunter sehr komplex seien. Zudem sollten sich nicht verschiedene Institutionen und Gebietskörperschaften darum streiten, wer Schuld hat und wer die Verantwortung trägt, so Hajart weiter.
Er würde sich wünschen, dass die Information schon in den Volksschulen ansetzt, obwohl hier Alkohol und Zigaretten noch kein Problem seien. Aber Bewusstseinsbildung könnte nicht früh genug beginnen. Zudem müsse sich die Stadtregierung ganz grundsätzliche Fragen stellen: Wie geht man mit Drogenvorkommnissen in den Schulen um? Welche Strategie verfolgt man in der Beratung, Betreuung und Behandlung? Welche ambulanten und stationären Einrichtungen gibt es und wie sind diese koordiniert?
Auch Sozialstadträtin Karin Hörzing (SP) ist dafür, der Problematik weitgefasster zu begegnen. Abhängigkeit habe viele Facetten und sei ein vielschichtiges Problem in der Gesellschaft. Dies nur auf den Sozialbereich abzuwälzen, sei jedenfalls falsch und nicht zielführend. Neben der Prävention gehe es dann auch um die Frage, wie man Abhängige therapieren und zum Ausstieg aus dem Drogenleben bewegen kann, sagte Hörzing den OÖNachrichten. Nur zu fordern, sei einfach.
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