"Ich hab’ ein Riesenglück, dass mein Haus heute noch steht"
ST. FLORIAN. Hackschnitzellager brannte: 14-Stunden-Einsatz für Feuerwehren.
Montag, kurz vor Mitternacht. Klaus Grüllenberger liegt im Bett seines Wohnhauses im Sankt Florianer Ortsteil Fernbach. Der Abend war lange, das Hackschnitzellager, das direkt an sein Haus grenzt, wurde gerade mit einer großen Lieferung neu befüllt. Trotzdem ist Grüllenberger nicht müde, irgendetwas hält ihn wach.
"Ich hab’ so ein richtig ungutes Gefühl gehabt. Also bin ich nocheinmal nachschauen gegangen", sagt er. Als er im Gang vor seinem Schlafzimmer steht, riecht er bereits, dass sein Gefühl richtig war. "Es hat nach Verbranntem gerochen. Dann hab’ ich gesehen, dass im Lager verkohlte und glühende Hackschnitzel austreten", sagt Grüllenberger. Es ist 0.02 Uhr und es beginnt ein Feuerwehreinsatz, der bis zum Nachmittag andauern sollte. "Das Lager ist in einem Tiefbunker, der nur von oben zugänglich ist", sagt Ronald Winkler, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr St. Florian-Markt.
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60 Kubikmeter, gefüllt mit Hackschnitzel, mussten händisch ausgeräumt werden, bevor die Brandbekämpfung möglich war. 34 Atemschutztrupps waren im Einsatz – aber nicht gleichzeitig. "Die Luft hat immer nur für drei Männer und 30 Minuten gereicht: Dann mussten wir wechseln", sagt Winkler. Erst in den frühen Morgenstunden konnte die Feuerwehr Hinterberg (Bezirk Freistadt) die mühevolle Arbeit mit einem Hackschnitzelgebläse erleichtern. "Der Einsatz war sehr anstrengend, weil das Ausruhen bei minus sechs Grad draußen auch nicht angenehm war", sagt Winkler. Eine Garage diente den 100 Einsatzkräften der Feuerwehr zum Aufwärmen.
Gestern, 14 Uhr, konnte schließlich Brandaus gegeben werden. Klaus Grüllenberger zeigte sich erleichtert: "Ich hab’ ein Riesenglück, dass mein Haus heute noch steht und dass sich der Schaden in Grenzen hält." Wie es genau zu dem Brand gekommen war, ist noch nicht bekannt.
Bemerkenswert, was die FREIWILLIGE Feuerwehr da leistet. Praktisch ohne tamtam und so "nebenbei".