Herr der Immobilien: Hofmann baut in Linz, solange es ihm noch Spaß macht

Von Reinhold Gruber   17.Mai 2018

Seinen 75er hat er vergangenes Wochenende in Amsterdam verbracht. Mit gutem Grund. Nicht nur, dass ihm die Stadt gefällt. Hubert Hoffmann braucht die große Gratulantenschar zum halbrunden Geburtstag nicht. Wenngleich es ihn natürlich freut, wenn an ihn gedacht wird.

Aber der Mann, der seit 40 Jahren im Immobiliengeschäft tätig, Herr über mittlerweile 40 Objekte und zumeist nur mit Zigarre anzutreffen ist, verfolgt lieber Ziele. So wie "seinen" Bulgari Tower, der ab Juli nach den Plänen des Linzer Architektenbüros Kneidinger errichtet wird.

Und ein paar andere Pläne hat der deklarierte Fan von Bayern München auch noch. Nur einer gehört nicht dazu: der Ruhestand. "Ich habe Spaß am Tun", sagt der 75-jährige Chef von Hofmann + Partner an der Landstraße. "Wenn ich den nicht mehr habe, dann höre ich auf."

Er will bewegen

Wenn man ihm bei diesen Worten in die Augen schaut, spürt man, dass dies nur die halbe Wahrheit ist. Denn Hofmann lebt für das Bauen, das Entwickeln, das Prägen einer Stadt. In gewisser Weise ist er dabei ein Rastloser. Das war er schon in seinen jungen Jahren. "Ich wollte stets etwas bewegen", sagt er. Er wollte, dass im besten Sinn des Wortes etwas weitergeht, sich also vorwärts bewegt.

In seinem Tun im Immobilienbereich fand er das alles. Das Metier hat ihn schon zu Studienzeiten interessiert, aber damals, Anfang der 1960er-Jahre strebte er den Pädagogen-Job an. Mathematik, Philosophie, Turnen (Leibeserziehung im schulischen Jargon) waren seine Fächer, die er unterrichtete. Und das tat er gerne und lange. Bis 1984 brachte es Hofmann auf immerhin 17 Jahre als "Herr Professor" im 2. BG Khevenhüllerstraße. Doch dann wurde ihm der Schulbetrieb zu eng. So blieb ihm nur ein Ausweg: Sich selbstständig zu machen. Mit den Immobilien war das zweite Standbein schnell Lebensaufgabe.

Neues Hotel der Bari Gruppe

In Linz fühlt er sich wohl. "Ich habe mit meinen Projekten sicherlich das Stadtbild geprägt und verändert", sagt Hofmann. Dass er für Projekte mitunter auch Kritik einstecken muss, damit hat er zu leben gelernt. "Ich tue für die Öffentlichkeit sehr viel."

Um den "Bulgari Tower", sein jüngstes Projekt, wurde viel diskutiert. Hofmann ist froh, dass es nun ernst damit wird.

Herzstück des 66 Meter hohen Büroturms wird ein Hotel der internationalen Bari Gruppe sein, die auf zwölf Geschoßen 160 Zimmer anbieten wird. Das Besondere daran: Die Rezeption befindet sich oben, womit man beim Einchecken schon einen Blick über Linz haben wird. So etwas gefällt Hofmann, der in dem Bau, der im März 2021 übergeben werden soll, nur noch Flächen von 3200 Quadratmetern zur Verfügung hat. Die wird er auch noch verkaufen, weil es seine Leidenschaft ist. Eine Leidenschaft, die ihm immer noch Spaß macht.