Griss um Lehrstellen beim Magistrat, aber keiner will Straßenarbeiter werden
LINZ. 650 Jugendliche haben sich heuer für Lehrstellen beim Linzer Magistrat beworben. Doch aufgenommen werden lediglich 70.
Besonders beliebt sind die Ausbildungen zu EDV-Fachleuten, Sekretärinnen, Köchinnen und Köchen sowie Landschaftsgestalter. Doch niemand will eine Lehre zum Straßenerhaltungsfachmann machen.
In den vergangenen Jahren hätten sich noch Jugendliche vom Land und Migranten beworben, sagt Bürgermeister und Personalreferent Klaus Luger (SP): "Aber jetzt ist das Interesse null, obwohl die Berufsaussichten recht gut sind. Die Baufirmen suchen solche Kräfte."
Zusätzliche Förderung
Insgesamt bildet der Magistrat Linz derzeit 200 Jugendliche in 25 verschiedenen Berufen aus. 133 dieser Ausbildungsplätze stehen für Jugendliche mit erhöhtem Förderbedarf zur Verfügung. Für diese Auszubildenden gibt es spezielle Förder- und Unterstützungsmaßnahmen. "So konnten wir erreichen, dass nur acht Prozent die Lehre abbrechen", sagt Luger.
Wer beim Magistrat eine Lehre absolviert, wird nach deren Ende nicht weiterbeschäftigt, sondern muss sich woanders einen Arbeitsplatz suchen. Früher gab es eine Jobgarantie. Die schaffte Luger vor zehn Jahren als Personalreferent ab: "Dafür bilden wir nun sechs Mal mehr Jugendliche aus als vor zehn Jahren."
Weitere 150 Lehrlinge gibt es in der Unternehmensgruppe der Stadt Linz. Im Gegensatz zum Magistrat werden dort Arbeitskräfte nach der Lehrausbildung übernommen.
Mit den 350 Lehrplätzen ist die Stadt hinter der Voestalpine (518 Lehrplätze) Nummer 2 der Lehrlingsausbildner in Linz. Auf dem dritten Platz liegen die ÖBB mit 199 Ausbildungsplätzen in Linz.
Insgesamt werden in Linz 20 Prozent aller oberösterreichischen Lehrlinge ausgebildet. Das sind 4920 Jugendliche, die in 900 Ausbildungsstätten tätig sind. 40 Prozent der Linzer Lehrlinge sind Frauen. In ganz Oberösterreich absolvieren derzeit 24.600 Jugendliche eine Lehre, sie sind in 6700 Ausbildungsbetrieben beschäftigt.
Schlecht ausgebildet
Die Ausbildung in Linz hat aber auch Schattenseiten. 26,5 Prozent der 20- bis 24-Jährigen in Linz haben nicht mehr als einen Pflichtschul-Abschluss. Linz stehe laut Statistik Austria im Vergleich mit anderen Landeshauptstädten beim Bildungsgrad der 20- bis 24-Jährigen insgesamt schlecht da, sagt VP-Gemeinderatsfraktionschefin Elisabeth Manhal. (gsto)
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