Fisch spielt die Hauptrolle
Ja, es gibt viele Italiener in Linz. Aber wieso sollte es nicht ein Neuer versuchen?
Dies noch dazu, wenn er KEINE Pizza hat, zwei Mal die Woche frischen Fisch geliefert bekommt und kocht wie daheim in Salerno.
Die Familie Manzolillo hat das lange geschlossene Schubertstüberl in der Schubertstraße 3 unweit des Hessenplatzes aus dem Dornröschenschlaf geholt. Franz Schubert blickt noch immer von der Wand. Auch die Einrichtung ist noch „die alte“.
Doch in der Küche brodelt neues Leben. Die Eigentümerfamilie König, Linzern auch vom längst geschlossenen Delikatesse-König bekannt, ist froh, die fischverliebten und vinophilen Italiener gefunden zu haben. Netterweise spreche sie sogar Deutsch. Denn sie waren lange in der Schweiz und in Deutschland. Jetzt gibt es in Linz einen neuen Anfang.
Essen auch am Sonntag
Desiree hat vier Monate im Café Jentschke gejobbt, bis sie das neue Lokal gefunden hat. Vater Giuseppe steht im „Ristorante da Desiree“ in der Küche. Desiree Manzolillo schupft das Lokal als Restaurantleiterin. Mutter Ilona, eine gebürtige Holländerin, hilft in der Küche mit. „Bei uns gibt es große Portionen“, sagt Desiree Manzolillo. Das gilt auch für die Gamberoni und Griglia mista, die gemischte Fischplatte.
Mittags gibt es auch Tagesgerichte: vorgestern etwa Miesmuscheln mit Spaghetti. Denn Dienstag ist Ruhetag. Gekocht wird durchgehend von 10.30 bis 23 Uhr und das auch am Sonntag. „Wir sind fleißig“, sagt Desiree. Die Nähe zu anderen italienischen Lokalen, etwa dem Il Caminetto an der anderen Ecke des Hessenplatzes, macht den Neustartern nicht bange. „Wir kochen anders“, sagt Desiree Manzolillo. Und zu viele italienische Lokale könne es gar nicht geben. Dafür sei die Küche zu gut.