Erst hü, dann hott: Der Hessenpark bleibt, wie er ist
LINZ. SPÖ zog ihre Zustimmung zur bereits paktierten Verschönerung in letzter Minute zurück – Schwarz-roter Konflikt verschärft.
Es gibt Parteien im Linzer Gemeinderat, die können sehr gut miteinander. So wie die Sozialdemokraten und die Freiheitlichen. Und dann gibt es Fraktionen, die reiben sich ständig aneinander – bis der schwelende Konflikt eskaliert. So wie die SPÖ und die ÖVP. Bei ihnen hat es in der gestrigen Gemeinderatssitzung wieder einmal so richtig gekracht.
Auslöser war der Antrag von VP-Chef, Wirtschafts- und Grün-Referent Bernhard Baier. Er wollte die lange vorbereitete und ebenso ausführlich wie heftig diskutierte Umgestaltung des Hessenparks auf Schiene bringen. Doch er bekam keine Mehrheit dafür, den problembeladenen Park um 630.000 Euro umzugestalten.
Video: Im Linzer Gemeinderat ist am Donnerstag ein Alkoholverbot für den Hessenplatz beschlossen worden.
Überraschender Schwenk
Die SPÖ zog nicht mit, obwohl sie vor exakt einer Woche noch ihre Zustimmung zum Projekt gegeben hatte. Stattdessen unterstützten die Sozialdemokraten den Wunsch der FPÖ. Parteichef Detlef Wimmer und seine Mitstreiter wollten von Anfang an, dass die Neugestaltung des Parks verschoben werden soll. So lange, bis die Auswirkungen des Alkoholverbots (siehe Artikel rechts) abzusehen seien. Bis Ende des Jahres sei dies möglich, so lange solle zugewartet werden.
Und die FPÖ dürfte ihren Koalitionspartner SPÖ in letzter Minute ins Boot geholt haben. Denn bei der letzten Abstimmung der Fraktionschefs von Rot und Schwarz gestern Mittag sei noch alles paletti gewesen, so die ÖVP.
Umso größer war die Überraschung und vor allem Verärgerung, als die SPÖ dann doch umschwenkte und mit der FPÖ mitzog. Damit war die Mehrheit für die rasche Umgestaltung des Hessenparks dahin.
"Das ist ein Bestattungsmoment. Die Linzer SPÖ trägt ihre politische Glaubwürdigkeit zu Grabe", sagte ein schwer verärgerter Baier. "Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben", konterte SP-Klubchef Stefan Giegler. Man habe auf Sicherheits- und Suchtexperten gehört, die von einer raschen Umgestaltung des Parks abgeraten hätten.
Wie auch immer, das Projekt ist vorerst gefallen und die Stimmung zwischen Rot und Schwarz wieder einmal im Keller.
Und Grünen-Chefin Eva Schobesberger, deren Partei so wie die ÖVP für die schnelle Umgestaltung gewesen wäre, setzte noch eins drauf: "Ich glaube, der SPÖ müssen die Knie weh tun, bei so vielen Umfallern."
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Schade, dass diesem abgewohnten Park nicht die Erlösung zu Teil wird.
Seit Jahren wird man zB auf dem Schau.auf.Linz.at-Portal bei Mängelmeldungen (zB. wegbreite Schlaglöcher auf Kieswegen, die bei Regen eine Gummistiefelpflicht auferlegen) gleich abgeblockt, dass die "Neugestaltung unmittelbar bevorsteht"...
Ob es eine derart großangelegte Neugestaltung sein muss, wo zahllose Wiesen- und Wegflächen abgetauscht werden, ist fraglich.
Aber zumindest sollte es kleinere Verbesserungen geben: Wege reparieren, Sitzgruppen wieder auf den in den 80er-Jahren vorgesehenen Insel dezentralisieren anstelle alle Menschen in der Mitte beim Brunnenplatz zu "konzentrieren" etc.
Das wären vergleichsweise kleine und preiswerte Dinge...
Insbesondere gehört ein inklusives Konzept her, dass alle Menschen und Benutzergruppen integriert. Statt "verjagen" gehört ein Platz eingeräumt, der unter Einhaltung von Regeln (maßvoll, keine Lärmerregung, vom Spielplatz fernbleiben...) genutzt werden kann.
PS: Danke für das Aufgreifen eines meiner Postings aus der Vorwoche bei der Headline. *G*
Wenn jemand meint, nach der Umgestaltung nützen andere Personengruppen den Park als bisher, der ist ein Träumer! So spart man sich wenigstens hunderttausende Euro.
Sollte sich wider Erwarten die Situation verbessern, kann man immer noch umgestalten.
Völlig richtig!
In Wahrheit hat der Park abgesehen von den gesellschaftlichen Problemen auch jetzt keinen Fehler.
Ergebnis des Alkoholverbotes wird ja nur eine Verlagerung der Probleme sein.
Dieses Verbot produziert keine Abstinenzler.
D.h. es werden sich andere Linzer mit dieser "Gesellschaft" herumschlagen müssen.
Wer am lautesten schreit wird erlöst, die anderen müssen es ertragen.
Als Hessenplatz-Anwohner ist man wie ein Wecker: zuerst versucht(e) man es mit leisen Tönen, wenn man nicht gehört wird - oder sich bei allfälligen Antworten sogar ver-rossäpfelt fühlen darf, wird man mit den Jahren lauter. Das Problem ist ja auch mit jahrelanger Ignoranz und Nichtstun verschlimmert worden (Fehlverhalten wurde nicht korrigiert, sondern sogar bestärkt).
Ob aber die Lautstärke mancher nächtlicher AlkoholgrölerInnen erreicht wurde, mag bezweifelt werden.
im Grunde genommen bleibt aber eine wichtige Frage offen :
werden wir von den Politiker/Innen oder von den Medien verarscht die jeden Tag was anderes berichten ?
Nichts ist so schlecht, dass es nicht auch was Gutes hat. So versieft der Hessenpark ohne dass man das Geld hinaus geschmissen hat einfach weiter
Das Geld ist schon hinausgeschmissen worden:
Genauso wie zB. bei der Donau-Radlbrücke hat man zuerst gemeinschaftlich (kostenpflichtige!) Planungsaufträge erteilt und sich nachher wieder mal im Magistratskindergarten zerstritten.
So nebenbei hat auch noch engagierte BürgerInnen mit der "Bürgerbeteiligung" verarscht, sh. auch Urfahraner Hauptstraße - wo für eine Fuzo mehrheitlich gestimmt wurde, maximal aber eine "Begegnungs"zone umgesetzt wird.
vernünftige Entscheidung. Mit einem Alkoholverbot anfangen, dann sieht man weiter.
Genauso habe ich mir Politik vorgestellt. Ein riesiger Kindergarten. Jeder pocht auf eigene Meinung die anderen sind alle doof und haben nie Recht.
Die Wähler sind egal.
Rot blau in Linz...man sieht, was dabei herauskommt
Etwas anderes war ja von den Sozis nicht zu erwarten. Wie immer kann man von den Roten nichts außer leere Versprechungen haben. Bravo ihr Loser!!!
Wer mit einem Detlef Wimmer zusammen arbeitet disqualifiziert sich von selbst.