Eine Altenfachbetreuerin aus vollster Überzeugung

Von OÖN   17.Mai 2018

Wenn die Stadt Linz erwacht, ist Michaela Hotz schon lange auf den Beinen. Seit mittlerweile 17 Jahren ist die 55-Jährige Mühlviertlerin beim OÖ. Roten Kreuz als eine von 775 Mitarbeitern in der Mobilen Hilfe und Betreuung tätig. Sie mag ihre Arbeit, obwohl sie als Kind davon träumte, Piratin zu werden. Schön sei es, Menschen begleiten und Vertrauen zu ihnen aufbauen zu können, sagt sie.

Mit dem Auto ist Hotz nur in den seltensten Fällen zu ihren Klienten unterwegs. Ihre Hausbesuche erledigt die Rotkreuz-Mitarbeiterin bevorzugt mit dem E-Bike. Weil sie ihre Freude an der Bewegung hat. Und natürlich ein wenig auch aus praktischen Gründen: Mit dem Fahrrad ist man in der Stadt zu gewissen Zeiten schneller am Ziel als mit dem Auto.

Einer dieser Besuche führt sie immer wieder ins Franckviertel, genauer gesagt in die Wohnung von Inge und Kurt Nussbaumer. Zuerst geht es zum Duschen, dann misst sie den Blutdruck und später kümmert sie sich noch um andere Anliegen. "Wir sind froh, dass es Menschen wie Michaela gibt", freuen sich der 93-jährige Linzer und seine um neun Jahre jüngere Frau. Für sie sind die Besuche der bewegungshungrigen Mühlviertlerin aus der 1500-Einwohner-Gemeinde Peilstein im Bezirk Rohrbach mehr als nur medizinische Betreuung. Sie spüren dadurch auch die Nähe von Menschen, die einem normalerweise nicht nahe stehen.

Hotz und ihre 16 Patienten

Michaela Hotz pendelt täglich von Peilstein nach Linz. Hier betreut sie 16 Patienten. Manche einmal pro Woche, andere mehrmals am Tag. Eine Arbeit, die der 55-Jährigen nach wie vor Spaß macht. "Seit ich meinen Kindheitstraum verworfen habe, nämlich irgendwann eine Piratin zu werden, wollte ich in der Pflege arbeiten", sagt die dreifache Mutter überzeugt und lacht. Das kann sie leicht tun, weil sie offenkundig den für sie passenden Beruf gefunden hat.

Wichtiges Angebot

Mit rund 5000 betreuten Personen in der Mobilen Pflege und Betreuung ist das OÖ. Rote Kreuz der landesweit größte Anbieter. Seit 1975 aktiv, verfügt man über viel Erfahrung, sagt Präsident Walter Aichinger. Die steigende Lebenserwartung wird die Gesellschaft vor neue Herausforderungen stellen, auf die das Rote Kreuz aufmerksam machen will.