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Ein Schutzengel dankt ab: Nach der 250. Blutspende ist für Karl nun Schluss

Von Valentina Dirmaier, 14. Juni 2017, 00:04 Uhr
Ein Schutzengel dankt ab: Nach der 250. Blutspende ist für Karl nun Schluss
Ein vertrautes Prozedere: Krankenschwester Gabi nimmt Karl Blut ab. Bild: Weihbold

LINZ. Kurz vor dem 70. Geburtstag endete der Spende-Marathon von Karl Werner Mitterlehner.

"Griaß di, Karl! Is’ heut wieder so weit?" Eine herzliche Begrüßung von Schwester Gabi am Empfang der Blutspendezentrale Linz. Der Griff zum Anmeldeformular, das Beantworten der Fragen, die Arztuntersuchung. Alles Routine für Karl Werner Mitterlehner. Trotzdem ist der bald 70-Jährige, Blutgruppe A positiv, und Retter aus Leidenschaft nervös.

Der Blutdruck ist höher als an anderen Tagen. Denn heute wird zum 250. Mal Blut abgezapft, und dem Feuerwehr-Ausbildner aus Kronstorf steht das Ende seiner langen Blutspender-Karriere bevor. Das Okay und sämtliche Blutbeutel bekommt der passionierte Feuerwehrmann dennoch. "Ich bin nur einmal abgelehnt worden, da waren die Eisenwerte zu niedrig", erzählt Mitterlehner und nimmt auf einem der gelben Stühle, die für Thrombozytenspender reserviert sind, Platz.

Das Blut wird separiert

Schon ist Schwester Gabi zur Seite, desinfiziert die Armbeuge, nimmt Blutproben und zapft ab. Das rote Elixier wird durch einen Zellseparator in seine Bestandteile getrennt, ein Teil der Blutplättchen wird abgenommen, der Rest wird dem Spender mit einer Gerinnungslösung wieder zugeführt, erklärt die Mitarbeiterin der Blutzentrale. "Damit wird Schwerstkranken oder Leukämie-Patienten geholfen", ergänzt Karl Mitterlehner. Er ist einer von 2000 Oberösterreichern, die nur auf Bestellung in der Zentrale in Linz Blutplättchen spenden.

Eineinhalb Stunden investiert der zweifache Vater und dreifache Großvater regelmäßig für die mildtätige Gabe. Kurze Auszeit von der Arbeit. Viel Zeit zum Nachdenken. "Begonnen hat alles mit dem Tod des ersten Kindes. Meine damalige Ehefrau verlor bei der Geburt viel Blut. Ich leistete damals in Wien den Wehrdienst beim Heer. Das Erste, was ich tat, war sofort Blut spenden", sagt der 69-Jährige, der bei der Bezeichnung Lebensretter oder Schutzengel leicht rot im Gesicht wird. Dunkler wird sein Ausdruck, wenn es um die geringe Anzahl an Spendern verglichen mit der Zahl der Gesamtbevölkerung geht.

"Zu wenige spenden"

"Klar, viele können aus gesundheitlichen Gründen nicht oder dürfen nicht. Aber dass nur fünf Prozent der Österreicher Blut spenden, ist erschreckend. Dabei ist wirklich nicht viel dabei", sagt er. Mit der obligatorischen Schokolade, die jedem Spender angeboten wird, will er – wie immer – seinen Kameraden eine Freude machen. Früher, da wurden die Wohltäter noch mit Wein aufgepäppelt. Neben dem Achterl stand der Aschenbecher, erzählt Mitterlehner, der heute am Weltblutspende-Tag, Geburtstag feiert. "Dann ist Schluss. Denn zum 70er wird mich die Datenbank ausspucken", sagt Karl Werner Mitterlehner mit traurigem Blick, lässt sich die Kanüle aus dem Arm ziehen, die stecknadelkopfgroße Wunde mit einem Pflaster versiegeln und verabschiedet sich von Schwester Gabi.

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1  Kommentar
1  Kommentar
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( Kommentare)
am 14.06.2017 06:48

Kann man nur danke sagen. Es gibt viel zu wenig Menschen die an ihre Mitbürger denken.

Hab selbst schon Blutspenden gebraucht und war froh das es sie gab.
Sobald ich wieder darf, werden ich wieder spenden. Es tut ned weh, man lernt nette Menschen kennen und hilft anderen.

Gesund ist es auch noch.

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