Drogenszene verlagert sich vom Hessenplatz in den Krankenhauspark
LINZ. Stadtpolizeikommandant spricht von "Wechselspiel" – Wachmann von Gruppe attackiert – Kepler Uniklinikum verstärkt Wachdienst.
Nach dem tätlichen Übergriff auf einen Wachmann im Park des Linzer Uniklinikums am vergangenen Sonntag wird nun auch dort das Polizeiaufgebot verstärkt. Das kündigte Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter gestern im Gespräch mit den OÖN an.
Hintergrund dafür ist die Drogenszene, die sich monatelang im Hessenpark aufgehalten und sich nun unter anderem in den Bereich rund um das Uniklinikum verlagert hat. "Das ist ein Wechselspiel", sagt Pogutter, "wenn wir an einer Stelle vermehrt kontrollieren, dann weichen sie aus."
Nach mehreren Zwischenfällen war im Hessenpark das Polizeiaufgebot drastisch erhöht worden. In Spitzenzeiten bestehe dies derzeit laut Pogutter aus rund 20 Beamten. Als Folge der Kontrollen habe sich ein Teil der zwischen 15 und 20 Personen zählenden, aus dem Suchtgiftmilieu stammenden "Kerngruppe" einen neuen Ort gesucht. Je nach Polizeipräsenz wechsle die Gruppe samt Anhänger in den Schillerpark, auf den OK-Platz, in das Areal des Volksgartens – oder wie eben jetzt in den Park des Krankenhausareals.
"Eher sensibler Bereich"
Im Kepler Universitätsklinikum ist sich die Leitung dieses Problems bewusst: "Wir nehmen das Thema sehr ernst und beobachten daher die Situation sehr genau", sagte Elgin Drda, die kaufmännische Direktorin der Kepler Uniklinik, auf OÖN-Anfrage. Der Bereich um den Pavillon nahe des Haupteingangs sei schon in der Vergangenheit "ein eher sensiblerer Bereich" gewesen. Am vergangenen Sonntagabend ist die Situation dann eskaliert. Zum ersten Mal, wie Drda sagt.
Eine Gruppe habe dort sehr laut herum geschrien, worauf sich Patienten über den Lärm beschwert hätten. Ein Portier informierte eine Einsatzkraft des Österreichischen Wachdienstes (ÖWD), der samt einem Wachhund zu der Gruppe ging. "Er hat den zwei Frauen und dem Mann, die ebenfalls einen Hund dabei hatten, gesagt, sie sollen entweder leiser sein oder aus dem Park gehen", schilderte ÖWD-Landesdirektor Markus Leimer den Vorfall aus Sicht seines Mitarbeiters.
Auf Wachmann eingeschlagen
Das Trio habe die Aufforderung aber ignoriert und stattdessen auf den Wachmann eingeschlagen. Dieser habe daraufhin die Polizei gerufen, die kurz darauf mit drei Streifenwagen eintraf. Der Wachmann selbst musste medizinisch versorgt werden.
"Unsere Mitarbeiter sind darauf geschult, auf Gewalt nicht mit Gewalt zu reagieren", sagt Leimer. Die Betroffenen seien für den ÖWD keine Unbekannten. Gerade jetzt in der kühleren Jahreszeit würden sie sich auf die Suche nach überdachten Bereichen machen. "Daher werden in den kommenden Wochen die Wegweisungen wieder zunehmen", sagt der ÖWD-Landeschef.
"Die Situation im Hessenpark sei seiner Ansicht nach zwar etwas " besser geworden", aber noch keineswegs gänzlich unter Kontrolle. Neu sei für ihn allerdings die Gewaltbereitschaft. "Tendenziell ist festzustellen, dass die Gewalt zunimmt", sagt Leimer.
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17.02.2018 ......der 15-Jährige gestand den Verkauf von Marihuana am Hessenplatz, dass der Dealer Afghane war, wird hier nicht erwähnt. Anscheinend wollen die OÖN nicht gleich 2 Beiträge veröffentlichen, denn der mit dem Zugbegleiter in Wolfsburg ist ja für erste mal genug für die Leser.
[url] http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/linz/ticker-linz/Linz-15-jaehriger-Drogendealer-festgenommen;art1099,2818805[/url]
http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/linz/ticker-linz/Linz-15-jaehriger-Drogendealer-festgenommen;art1099,2818805
Vielleicht bin ich diesbezüglich naiv, aber warum wird die Drogenszene statt von einem Erholungspark der Linzer zum nächsten nicht hinter Gitter übersiedelt?
Hat Neos-Potocnik nicht genau das - also eine "Übersiedlung der Drogenszene in den Krankenhauspark" vorgeschlagen? Ja, hat er! http://www.linza.at/hessenplatz-drogenszene-sofort-und-gezielt-absiedeln/ Na bitte, wieder eine seiner "genialen" Ideen umgesetzt. Bravo...
Wurden wir nicht noch vor kurzem von Politik, Polizei und Medien mit einem herzhaften "Entängstigt Euch" beglückt?
Wer richtet das dem Wachdienst-Mitarbeiter jetzt aus?
Und den zukünftigen Opfern dieser asozialen Gesellschaftsmitglieder?
Die Polizei (Pogutters Untergebene) wird wahrscheinlich auch frustriert sein, denn sie schiebt die Gfraster nur von A nach B nach C nach A usw., aber wirsam lösen kann sie das Problem auch nicht. Aber Pilsl lässt ja allen ein "Entängstigt Euch" ausrichten!
"Legalize it" und a Ruhe ist. Ausserdem sollte man diese Dealer alle in Beugehaft nehmen...