Die Herrenstraße als begehbarer Adventkalender
LINZ. Die dritte Auflage des von den OÖNachrichten präsentierten Straßenfestes vereinte 25 Geschäfte.
Gefangen im täglichen Stress hetzen wir oft durch die Straßen und nehmen dabei die nähere Umgebung kaum bis wenig wahr. Um das Augenmerk der Passanten auf die Geschäfte zu lenken und den Beginn der besinnlichen Jahreszeit zu feiern, luden Geschäftstreibende an der Herrenstraße am Freitag zum Winterfest.
Bei der dritten Auflage verwandelte sich der Straßenzug zwischen Promenade und Bischofstraße in einen begehbaren Adventkalender. Mit Hilfe eines Sackerls, das beim OÖN-Stand erhältlich war, konnten sich die Besucher in den verschiedenen Betrieben ihren eigenen und somit individuellen Adventkalender zusammenstellen. Eine Idee, die hervorragend ankam. "Das ist eine tolle Gelegenheit, um gemütlich von Geschäft zu Geschäft zu gehen und zu schauen, was es alles gibt", sagte Regina Fechter-Richtinger, die zugab, sonst eher durch die Straße "durchzurennen".
Kekse und Flötenmusik
Nicht nur sie war überrascht über die vielen verschiedenen Betriebe, die sich hier zum Großteil erst in den vergangenen Jahren niedergelassen haben. Auch anderen Besuchern ergeht es so. "Der Adventkalender war deshalb der Missing Link, damit die Leute auch in die Geschäfte hineingehen", sagte Sabine Zeller, die gemeinsam mit Anita Katzengruber und Michaela Reisenberger die Winterfestlichkeit organisiert hat. Für Katzengruber eignet sich der Straßenzug perfekt für das Konzept, da "es hier viele kleine Geschäfte gibt".
Und dass in den Betrieben weihnachtliche Stimmung aufkam, lag nicht nur an den Weihnachtskeksen und Puschgetränken, die reißenden Absatz fanden. Spätestens als die junge Blockflötistin Rosa Schwarz dann zu ihrem Instrument griff, fühlte sich so mancher Zuhörer an die Kindheitserinnerungen am Heiligen Abend erinnert.
Der Wandel der früheren Saugasse
Für seine Lokale und die kleinen, eigentümergeführten Geschäfte ist der nördliche Teil der Herrenstraße mittlerweile bekannt. Das war aber nicht immer so. In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Abschnitt, der früher Saugasse hieß, gemausert. Nicht zuletzt dafür verantwortlich war der Einsatz von Margarethe und Franz-Josef Perotti, die 2006 mit einem großen Herbstfest Bewohner und Kaufleute zu mehr Engagement für ihre Straße bewogen. 2008 wurde die Straße zwischen Promenade und Neuem Dom neu gepflastert.
Der nördliche Teil blieb Fußgeherzone, im Bereich zwischen Steingasse und Rudigierstraße wurde durch die hier verhängte Begegnungszone die Geschwindigkeit der Autos deutlich reduziert. Um die Herrenstraße zusätzlich zu beleben, finden mittlerweile zwei Mal im Jahr Feste statt.
Verbesserungswürdig erscheint aber nach wie vor der südliche Teil der Herrenstraße ab dem Neuen Dom. Dieser ist vor allem vom Autoverkehr geprägt.
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