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Der letzte Brückenbogen schafft es nicht in einem Stück in den Linzer Hafen

Von Reinhold Gruber, 23. August 2016, 00:04 Uhr
Der letzte Brückenbogen schafft es nicht in einem Stück in den Linzer Hafen
Wo steht in Zukunft der letzte Bogen der Eisenbahnbrücke? Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Neos: "Unwiederbringliche Zerstörung" – Bürgermeister Luger: "Aufregung konstruiert"

Auch jetzt, da die drei prägnanten Bögen der Linzer Eisenbahnbrücke an Land stehen, bieten sie immer noch genügend Gesprächsstoff. Konkret ist es jener Bogen, der in einer noch nicht entschiedenen Form erhalten bleiben soll.

Dieses Versprechen gab der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP) vor der letztjährigen Volksabstimmung über die Brücke. Gestern erneuerte er es. "Ich stehe zu meinem Wort, dass ein Brückenbogen saniert und in Linz aufgestellt wird", sagte Luger den OÖN. Zuvor hatte Gemeinderat Lorenz Potocnik (Neos) den Zerstörungsteufel an die Wand gemalt.

Bogen muss zerlegt werden

Nachdem die drei jeweils 87 Meter langen und 710 Tonnen schweren Brückenteile ans Urfahrer Donauufer transportiert worden sind, folgt nun die Zerlegung und Vorbereitung für den Abtransport per Schiff. Auch jener Bogen, der wie und wo auch immer in Linz eine neue Verwendung finden soll, wird dabei in Teile zerschnitten und danach in den Linzer Hafen gebracht. Für die Zwischenlagerung hat die Linz AG dort, wie berichtet, eine Fläche für die Dauer von drei Jahren angemietet.

Für Potocnik ist dies aber ein klarer Fall von Täuschung. Es gleiche einem Schildbürgerstreich, "etwas zuerst kaputt zu machen und dann zu entscheiden, wie man es eigentlich nutzen will". Deshalb solle man den Bogen am Rand der sogenannten Manipulationsfläche in Urfahr zwischenlagern. Mit dem Zerschneiden würde der Bogen "unwiederbringlich zerstört".

Ganz abgesehen davon, dass eine längere Lagerung laut Linz AG nicht möglich ist, weil das im Widerspruch zum Wasserrechtsbescheid stehe, kann der Bogen nicht in einem Stück in den Hafen gebracht werden. Das ist schon länger klar und wurde von den Verantwortlichen auch nicht verschwiegen.

Der Bogen ist 13 Meter hoch, die Durchfahrtshöhe der Voest-Brücke liegt bei acht Metern. Ein Transport in einem Stück in den Hafen ist daher unmöglich, stellte die Linz AG gestern klar.

Für Bürgermeister Luger ist die Aufregung konstruiert. Denn es sei schon länger klar gewesen, dass der Bogen, der erhalten bleiben soll, laut Gutachten rund zur Hälfte saniert und neu gemacht werden müsse. Das habe auch Potocnik gewusst. Dass er jetzt so tue, als würde mit dem Abtransport in mehreren Teilen die versprochene Weiternutzung unmöglich, sei unverständlich, sagte Luger weiter.

 

Viele Brücken-Ideen

Wie der Bogen der Eisenbahnbrücke in Zukunft in Linz in Erscheinung tritt, ist noch nicht klar. Ideen gibt es einige, auf ihre technische Machbarkeit und vor allem Finanzierung geprüft ist aber noch keine.

Nach einem Workshop im Juni zum Thema „Hafenstadt“ wurde vereinbart, dass beim nächsten Treffen, das laut Bürgermeister Luger im Oktober stattfinden wird, einige der Ideen behandelt werden.

Was könnte also mit dem Brückenbogen geschehen?

  • Er könnte ein Kaffeehaus beherbergen.
  • Es könnte gastronomisch am Donauufer genutzt werden (das bereits stark in der Öffentlichkeit gewesene Projekt „Floating Garden“)
  • Es könnte als Brückenkonstruktion eine Verbindungsfunktion im Hafen übernehmen.

„Es gibt technische Rahmenbedingungen, die einzuhalten sind“, sagte Luger. Abgesehen davon, dass auch das Geld noch eine Rolle spielt.    

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30  Kommentare
30  Kommentare
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supalinza (396 Kommentare)
am 24.08.2016 00:50

es ist einfach nur traurig, wie respektlos mit der alten brücke umgeganen wird... abgeladen, fallengelassen, jetzt die augenauswischerei mit der nachnutzung (die luger ja gar nicht ernstlich anstrebt), in wirklichkeit zerschnitten und im hafen endgelagert. ein sittenbild unserer politiker. unsere stadtwird immer gesichts-, respekt- und konturloser. so wie die linzer politik halt.

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transalp (10.104 Kommentare)
am 24.08.2016 19:18

Dem stimme ich voll zu!!!
Sehen Sie auch meinen Kommentar unten.MFG

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prinz_von_linz (4.794 Kommentare)
am 24.08.2016 19:25

"respektlos" ist schon ein bissal pathetisch im Zusammenhang mit ausgedienter Infrastruktur.

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transalp (10.104 Kommentare)
am 23.08.2016 18:41

Hr. Luger und Linz AG: Bitte klären Sie uns auf, wie beabsichtigt wird, den aufzuhebenden Bogen für den Transport zu zerlegen - in technischer Sicht!
Vielleicht kann das die OÖN in Erfahrung bringen- Danke!
Es ist schon zu Befürchten, dass der Bogen so zerschnippelt (und später zusammengeschraubt?) wird, das er zerstört und unahnsehnlich wird...
OÖN: Danke vorab für eine diesbezügliche Info. Beste Grüsse

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prinz_von_linz (4.794 Kommentare)
am 23.08.2016 18:11

Unser tägliches Brückenstück gib und heute,...

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chopin (2.087 Kommentare)
am 23.08.2016 18:25

Genau und weitersudern lassen wir die Anderen, die Ruine ist unwiederbringlich weg, genau so wie meine Milchzähne.

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transalp (10.104 Kommentare)
am 23.08.2016 18:51

Nein, nicht heute sondern Anfang September: Das soll es tatsächlich Brückenstücke geben - gratis: Knotenbleche, Nieten, Geländer, etwas Original-Rost usw. Für einen "Liebhaber" wie Sie sicher ein Traum...😉

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meisteral (11.717 Kommentare)
am 23.08.2016 18:01

Leider gleiten die Neos nach ihrer Wahl immer mehr zur Ulk- und Suderantenpartei ab. Unwählbar!

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 23.08.2016 18:09

Da bin ich ganz bei Ihnen. Vor der Wahl gaben die sich Liberal, nun biedern sie sich ganz links als Steigbügelhalter an.

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chopin (2.087 Kommentare)
am 23.08.2016 18:23

Ganz links bei der ÖVP?
Muss schön warm sein neben Lopatka!

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Strachelos (7.167 Kommentare)
am 23.08.2016 14:16

Wenn der Luger so weitermacht geht er in die Linzer Stadtgeschichte als unfähigster Linzer BGM aller Zeiten ein: kein Verkehrskonzept, SWAP ungelöst, etc. Nur Blablabla.

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meisteral (11.717 Kommentare)
am 23.08.2016 18:04

Dieser Titel ist nach seinem Vorgänger allerdings mehr als schwer zu gewinnen.

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transalp (10.104 Kommentare)
am 23.08.2016 18:54

Ist ja sein "Ziehsohn". Also ganz der Papa. Vielleicht macht er es sogar noch besser?☺

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Zepppelin (164 Kommentare)
am 23.08.2016 13:21

Wie breit isn des Ding, wenn mas umlegt?

Sinnvoll wär, wenn ma die Bim, die jetzt bis Traun fährt, noch über die Traun bis ins Haid-Center fahren lässt und dafür den jetzt abgebauten Rosthaufen verwendet.
Wäre zudem im Sinne unserer Kreislaufwirtschaft.

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Fensterputzer (5.142 Kommentare)
am 23.08.2016 16:24

Wie breit isn des Ding, wenn mas umlegt?

hmm, vermutlich so breit wie sie jetzt hoch ist. zwinkern

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Flatline (647 Kommentare)
am 23.08.2016 13:05

Füttert einfach den Hochofen A damit :D, der freut sich darüber.

Die Politik sollte sich mal ein paar anderen Gedanken machen. Wie eine weitere Brücke und warum sie die Umfahrung Linz nicht einfach entlang der Traun an der VOEST vorbei führt.

Die Trasse wurde schon in den 40er geplant, und wurde deswegen nie realisiert weil es nur ein Politikum ist.

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( Kommentare)
am 23.08.2016 14:37

die voestalpine will den Stahl nicht. zu viel Blei drauf (Schutzschicht). Drum kommt das ganze nach Rumänien.

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benzinverweigerer (14.598 Kommentare)
am 23.08.2016 11:52

Völliger Schwachsinn...
Die Brücke interessiert außer ein paar Politiker genau gar keine, jetzt schon gar nimmer.
Aus den Augen aus dem Sinn.

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Strachelos (7.167 Kommentare)
am 23.08.2016 14:20

Es interessiert Menschen wie mich mit Sinn für Kultur und bewusstem Umgang mit Geschichte.

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Objektiv10 (403 Kommentare)
am 23.08.2016 10:58

Am Freitag sagte ein Mitarbeiter, der beim Ausschwimmen des 3. Bogens dabei war zu einem Passanten: "ob der Teil dann im Hafen jemals noch angegriffen wird..."
Wahrscheinlich gehen Luger, Linz AG und GLS davon aus, dass nach drei jaren Gras über die Sache gewachsen ist!

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leser (2.219 Kommentare)
am 23.08.2016 09:55

Abgesehen davon, dass Linz pleite ist, deswegen mit Absicht in der Brückenplanung im Verzug, kommt noch erschwerend der NEO-Kandidat und versteift sich darauf, dass die Linzer bis zum Nimmerleinstag für den Rosthaufen blechen sollen.
Sind die Linzer wirklich so geduldig - oder schon apathisch?

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Strachelos (7.167 Kommentare)
am 23.08.2016 14:21

die Linzer verzeihen die mangelnde Verkehrspolitik den Verantwortlichen aller Lager sicher nicht.

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benni_börger (1.462 Kommentare)
am 23.08.2016 09:38

abgesehen davon, dass dieser alte rosthaufen warscheinlich eh niemand interessiert ... hat der luger schon irgendwann einmal was gesagt, was "gehalten" hat?

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Gerald5270 (8 Kommentare)
am 23.08.2016 08:13

Unverständlich für mich ist hier die Berichterstattung der OÖN:
Vor der Volksabstimmung hat man wenig bis gar keine Informationen bekommen. Nach dem Entscheid der Bevölkerung liest man nun fast täglich über die nicht mehr vorhandene Brücke.
Bei ähnlich intensiver Berichterstattung und Information vor der Befragung, wäre es vermutlich zu einem anderen Ergebnis gekommen.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 23.08.2016 12:25

@Gerald5270: Du hast wohl recht (es war zwar keine "Volksabstimmung", sondern eine "Bürgerbefragung" (ohne bindendes Ergebnis)), aber jetzt weint jeder lautstark der Brücke nach, viele hätten sie retten wollen, manche überlegen, was man aus den nun an Land gebrachten Teilen machen könnte. Man erfindet sogar rührselige Retortennamen für die Brücke, die sie in ihren 100 Jahren Lebenszeit NIE getragen hat ("Alte Dame", "Eiserne Lady").

Viel intelligenter und volkswirtschaftlich sinnvoller wäre es gewesen, dass jene, die für die Brücke verantwortlich waren bzw. auf sie angewiesen, sie damals ordentlich gepflegt und saniert hätten, dann würde sie nämlich noch funktionieren.

Aber intelligentes Handeln ist viel fader als rührseliges Schmähtandeln...

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 23.08.2016 07:41

es wird so kommen, dass der brückenbogen still vor sich hinrostet, bis er vergessen ist - wie das linzer nudlaug.....

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 23.08.2016 07:42

...oder unauffindbar wie die bilder, die jetzt mit 8mio abgelöst werden sollen.
luger machts möglich.....

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 23.08.2016 12:20

@mitreden: Ich halte nicht viel von Luger aber für die Geschichte mit den verloren gegangenen Bildern kann Luger nichts dafür.

Eher dafür, dass die Stadt Linz sich nun mit Händen und Füssen gegen die Entschädigungszahlung wehrt.

Dafür macht aber offenbar keiner irgendwelche Anstalten, nachzuforschen, wo diese Bilder wohl abgeblieben sein können.

Man könnte vermuten, dass sie von einem hochrangigen Mitarbeiter des Stadt-Museums (früher "Neue Galerie") oder einem Spitzenpolitiker "ausgeliehen" und zufällig "privatisiert" wurden, weil leider auf die Rückgabe vergessen wurde.

Um ein paar Mio. Euro, wie der Schaden bewertet wurde, könnte man schon einen Beamten oder Detektiv ein wenig nachforschen lassen. Das will oder tut offenbar keiner. Sehr komisch, oder? Auf jeden Fall NICHT im Sinne der Linzer, die diese Sauerei bezahlen werden müssen...

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laskpedro (3.377 Kommentare)
am 23.08.2016 14:06

Es ist doch nur Steuergeld ... somit ist das den Verantwortlichen egal wie man beim SWAP , Völlig skandalöse Stadion "Sanierung" etc beaobachten kann .

Obwohl man schon vor vielen Jahren wusste, dass die Brücke ohne Sanierung ein Ablaufdatum hatte , wurde das Thema durch die Politik viele Jahre lang vor sich hergeschoben und ist erst 5 vor zwölf Bewegung in die Sache gekommen . Mit dem Ergebnsi , dass erst 2022 eine Brücke zur Verfügung steht. Kurzfuirstiges Denken max bis zu den nächsten Wahlen ist halt systemimmanent , auch bei der Stubenfliege Puck

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 23.08.2016 12:16

@mitreden: Aber das "Nudelaug" ist gerade deshalb, weil es so ein Desaster war, noch immer nicht vergessen worden.

Leider ist es aber auf Grund gelaufen und somit verschwunden...

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