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Der Bibliothekar erweckt 13 Besucher von Stift St. Florian (fast) zum Leben

Von Helmut Atteneder, 17. Dezember 2014, 00:04 Uhr
Der Bibliothekar erweckt 13 Besucher von Stift St. Florian (fast) zum Leben
Bild: Firma foto-kerschi.at

SANKT FLORIAN. Sein halbes Leben – nämlich 27 Jahre – verbrachte Friedrich Buchmayr bereits im Stift St. Florian.

Viele Leben würde der Stiftsbibliothekar wohl noch brauchen, um die 150.000 Bände und 800 mittelalterlichen Handschriften genau zu erforschen. Deshalb sagt er auch demütig von sich und seiner Arbeit: "Bei mir laufen alle Sammlungsbereiche zusammen. Aber ich bin nur eine kleine Figur in großer Geschichte."

Vom Tagelöhner bis zum Papst

Weil ihm dabei aber immer wieder versteckte, erwähnenswerte Geschichten unterkommen, mutiert der Linzer immer wieder einmal selbst zum Autor. Vor zwei Jahren entstand die Idee zum jetzt erschienen Buch "Ein Ort von Welt". Dabei hat sich Buchmayr auf eine Zeitreise durch mehr als ein Jahrtausend begeben und die Geschichten von 13 europäischen Reisenden recherchiert – vom Tagelöhner bis zum Papst und Kaiser. Ersterer hieß Michael Millnberger und lebte von 1677 bis 1750. Ab 1719 war er sechs Jahre lang damit beschäftigt, den alten Konventsflügel abzureißen. Friedrich Buchmayr – Initiator des Strindberg-Museums in Saxen – hat herausgefunden, wie viel der Tagelöhner verdient hat (neun Kreuzer pro Tag), hat dessen hartes, arbeitsreiches Leben nachskizziert und herausgefunden, dass er am 25. Oktober 1750 starb – nur eine Woche nachdem er 73-jährig in Pension gegangen war.

Solche menschlichen Geschichten zeichnen das Buch "Ein Ort von Welt" aus. Buchmayr: "Natürlich arbeite ich vor allem im wissenschaftlichen Bereich, aber der menschliche Zugang wird mir immer wichtiger. Man gewinnt diese Menschen irgendwie alle lieb."

Spannende Lektüre ist auch der Besuch von Papst Pius VI. in St. Florian. 1781 war der Pontifex nach Wien gereist, um persönlich mit Kaiser Joseph II. über dessen Reformen zur Ausdehnung der staatlichen Macht auf kirchliche Institutionen zu sprechen. Es war dies die erste Auslandsreise eines Papstes in der Geschichte.

Natürlich hatte man auch in St. Florian vom hohen Besuch gewusst und als es hieß, der Papst wolle auch Linz besuchen, begann Propst Leopold Trulley mit seinen geheimen Versuchen, das katholische Kirchenoberhaupt nach St. Florian umzuleiten. Und tatsächlich: Am 21. April 1782 traf Pius VI. in der Marktgemeinde ein, 30.000 Menschen sollen ihn empfangen haben. Ähnliche Bemühungen scheiterten übrigens knapp 200 Jahre später – beim Besuch von Johannes Paul II. an den Sicherheitsbestimmungen.

Friedrich Buchmayr hat ein historisch exakt aufgearbeitetes Werk verfasst, das vor allem mit den Geschichten und G’schichtln der Protagonisten vom neunten bis ins 20. Jahrhundert punktet.

Buchtipp: "Ein Ort von Welt" von Friedrich Buchmayr. Verlag Schnell+Steiner, 197 Seiten 24,95 Euro.

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