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Das nackte Knie des Kaisers und andere Geschichten

Von Reinhold Gruber, 24. November 2016, 00:04 Uhr
Das nackte Knie des Kaisers und andere Geschichten
In der Vergrößerung im Deep Space zeigen sich die vielen Geschichten in den Domfenstern. Bild: Magdalena Sick-Leitner

LINZ. Zehn Glasfenster des Linzer Mariendoms können heute im Deep Space genau unter die Lupe genommen werden.

Über 70 farbige Glasfenster zieren den Linzer Mariendom. Sie sind zwischen 1867 und 1930 entstanden, wurden teilweise in den Kriegsjahren zerstört und später restauriert. Sie sind Schätze, deren intensives Studium sich landes- wie kirchengeschichtlich lohnt.

Doch wie soll man die Details erspähen, wenn man ihnen im Normalfall nicht zu nahe kommen kann? Im Deep Space des Ars Electronica Center in Linz bietet sich daher heute ab 19 Uhr eine einmalige Möglichkeit. Hochauflösend von Florian Voggeneder fotografiert, können zehn ausgewählte Glasfenster im wahrsten Sinn des Wortes bis ins letzte Detail studiert werden. Überdimensional groß und dank Zoom-Funktion bis in den letzten Winkel der Kunstwerke erkundbar. Das vom Bibelwerk, der Diözese Linz und dem AEC gemeinsam entwickelte Projekt ist der vierte Teil einer Kulturvermittlung im hochmodernen Umfeld, die für Vizebürgermeister Bernhard Baier (VP) zeigt, wie lebendig Geschichte werden kann.

Sogar sachkundige Menschen wie der Kunsthistoriker Lothar Schultes und der Theologe Michael Zugmann haben beim Studium der Glasfenster im Deep Space so manches Detail neu entdeckt, wie sie gestern den OÖNachrichten erzählten. "Im Linzer Fenster erkennt man erst in der Vergrößerung auch die drei Bögen der Linzer Eisenbahnbrücke", so Zugmann. Und für Schultes war die Erkenntnis neu, dass im Kaiserfenster Kaiser Franz Joseph beim Beten mit nackten Knien zu sehen ist. "Er trägt auf dem Bild eine Lederhose", so der Kunsthistoriker, der dieses Detail erst in der Vergrößerung so wahrnahm, wie es in Natur praktisch nicht zu sehen ist.

Die beiden Experten sind es auch, die die Details der Glasfenster dem interessierten Publikum näher bringen werden. Da geht es dann nicht nur um biblische Szenen, sondern auch um viele geschichtliche Begebenheiten, oberösterreichische Orte und Persönlichkeiten, die in den Glasfenstern des Domes verewigt worden sind.

Die Verlegung des Kaiserhofs unter Friedrich III. nach Linz oder die Hochzeit Ferdinand I. mit Anna von Ungarn werden gezeigt und erläutert, die Grundsteinlegung vom 1. Mai 1862, auf der verschiedene finanzielle Unterstützer des Dombaus sowie eine Reihe Linzer Persönlichkeiten zu sehen sind, wirkt wie eine Art "Seitenblicke"-Sendung von anno dazumal.

Selbst AEC-Leiter Christoph Kremer ist begeistert, ob der Schärfe der Bilder und der Möglichkeit, damit Geschichte lebendig werden zu lassen. So ist am Linzer Fenster auch zu sehen, wie damals Werbung funktioniert. "Das Logo der Sparkasse findet sich dezent rechts unten im Bild, ganz abgesehen davon, dass das Hauptgebäude an der Promenade wie auch der damalige Generaldirektor verewigt wurden", so Kremer. Die einstündige Show mit Information ist als Beitrag zu "Kunst im Advent" auch an den ersten beiden Adventsonntagen (27. November und 4. Dezember) jeweils ab 11 Uhr zu sehen.

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