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"Das Holz sagt mir, welche Pfeife in ihm wohnt"

Von Christopher Buzas, 10. Juni 2014, 04:37 Uhr
"Das Holz sagt mir, welche Pfeife in ihm wohnt"
In ihren freien Stunden kommt Laila Mirzo in die Tabakfabrik, um an ihren Pfeifen zu arbeiten. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Als einzige Frau in Österreich stellt Laila Mirzo Tabakpfeifen her - Ihr Arbeitsplatz ist die Linzer Tabakfabrik.

Sie dachten, nur ältere Männer zumeist mit Schnurr- oder Vollbart ausgestattet rauchen in unseren Breitengraden Pfeife? Falsch! Es gibt auch Frauen, die gerne einmal zu dem Rauchinstrument greifen. Zu dieser seltenen Spezies gehört Laila Mirzo. Die 36-Jährige mit syrischen und bayrischen Wurzeln raucht aber nicht nur seit ihrem 17. Lebensjahr Pfeife, sondern stellt als einzige Frau in Österreich auch selbst welche her. "Ich wollte schon immer mit Holz zu tun haben. Zu Silvester habe ich dann beschlossen, Pfeifen selbst zu fertigen."

Derzeit ist die Tätigkeit noch ein Hobby, erste Kaufanfragen für ihre Modelle gibt es bereits. Der Ort, in dem Mirzo ihre Rauchinstrumente fertigt, könnte nicht passender sein. Es handelt sich dabei um die Tabakfabrik. "Es freut mich, dass so der ursprüngliche Geist wieder in die Räume zurückkehrt." Nach einem Gespräch mit Chris Müller, künstlerischer Leiter der Tabakfabrik, war schnell klar, dass Mirzo innerhalb der geschichtsträchtigen Mauern arbeiten darf.

"Das Holz sagt mir, welche Pfeife in ihm wohnt"
Zwei von Mirzo gefertigte Pfeifen. Bild: VOLKER WEIHBOLD

Zwei von Mirzo gefertigte Pfeifen.

Ein Tag für eine Pfeife

Ihr Refugium beschränkt sich dabei auf eine rund fünf Meter lange Werkbank. Aus unterschiedlich großen Holzklötzen entstehen die Pfeifen. Die 36-Jährige, die als Büroangestellte arbeitet, vertraut bei der Fertigung ihrer Werke auf Bruyère-Holz, das idealerweise älter als 40 Jahre alt ist und eine Hitzebeständigkeit von bis zu 600 Grad Celsius aufweist. Wie das fertige Werk dann aussehen wird, weiß Mirzo zu Beginn ihrer Arbeit meist nicht. "Das Holz sagt mir, welche Pfeife in ihm wohnt", so die Mutter zweier Kinder.

Eines ist hingegen sofort klar: Bis das fertige Rauchutensil entsteht, bedarf es viel Arbeit mit den unterschiedlichsten Instrumenten. So verwendet die Hobby-Handwerkerin eine Bandsäge für Grobarbeiten, für die meisten Arbeiten greift sie auf eine japanische Handsäge zurück. Auch Standbohrmaschine und Bandschleifer zählen zu Mirzos Utensilien. Rund einen Tag dauert es, bis sie eine fertige Pfeife in ihren Händen hält. "Dabei bin ich handwerklich total unbegabt."

Als Vorbereitung dienten der gebürtigen Syrerin deshalb nicht zuletzt Youtube-Videos. "Dazu hat mich ein Tischlermeister mit den Geräten vertraut gemacht."

Ihre Liebe zu Holz trägt die ausgebildete Fremdsprachenkorrespondentin schon lange in sich. "Genau wie jeder Mensch hat Holz gute und schlechte Zeiten durchgemacht", sagt Mirzo. Bereits viel früher wollte sie den Umgang mit dem Material lernen und fragte 1999 bei einer bayrischen Klostertischlerei an. "Der Tischlermeister wollte mich aber nicht nehmen, weil er geglaubt hat, dass 2000 die Welt untergeht", sagt Mirzo und zündet sich in Ruhe eine Pfeife an.

Mehr Informationen unter www.pfeifenbau-mirzo.com

 

Tabakpfeifen

Bis Ende des 19. Jahrhunderts zählte Pfeifenrauchen zu den verbreitetsten Arten, Tabak zu konsumieren. Der älteste bekannte Fund einer Pfeife, die zum Tabakrauchen genutzt wurde, stammt von der Insel Marajó an der Amazonas-Mündung (15. Jahrhundert vor Christus).

 

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1  Kommentar
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mitreden (28.669 Kommentare)
am 10.06.2014 08:51

so ungesund...... grinsen

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