Bahntrasse zum Flughafen regt Grundeigentümer auf
LINZ/HÖRSCHING. Sauer stoßen den vom Ausbau der Westbahnstrecke betroffenen Grundeigentümern die Argumente auf, mit denen die ÖBB die neue, insgesamt 660 Millionen Euro teure Trassenführung zum Flughafen Linz-Hörsching argumentieren.
"Damit werden nicht weniger als 160 Hektar Ackerland und wertvolle Natur im oberösterreichischen Zentralraum für immer zerstört und bestehende Infrastruktur zerschnitten", sagte gestern Hans Lughammer, Obmann der Flurschutzgemeinschaft, zu der sich die betroffenen Grundeigentümer und Bauern zusammengeschlossen haben. "Das entspricht rund acht Prozent der Fläche einer Gemeinde wie etwa Pasching." In einer Zeit, in der über den überbordenden Flächenverbrauch und die leichtfertige Verschwendung von Flächen diskutiert werde, könne man das nicht gutheißen.
Die über die Jahre immer wieder veränderten Summen, die von den ÖBB genannt wurden, stoßen bei Lughammer ebenfalls auf Kritik. "Heute müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass das Projekt wahrscheinlich um 50 Prozent mehr kosten und wegen notwendiger Begleitmaßnahmen alles in allem sechs Mal so viel Fläche beanspruchen wird."
Als reine Mogelpackung bezeichnet Lughammer auch das immer wieder angeführte Argument der Direktanbindung des Flughafens Linz-Hörsching an die Westbahn. Nach Angaben der ÖBB ist für Schnellzüge wie ICE oder Railjet ein Stopp zwischen Linz und Wels zu zeitaufwendig und kommt nicht in Frage. Für Flugreisende ändere sich daher nichts an der komplizierten Anreise.
Lughammer kritisiert, dass nie ernsthaft über eine direkte Verbindung zwischen Bahnhof Hörsching und Flughafen nachgedacht wurde. "Die Westbahn verläuft derzeit ohnehin nur 700 Meter vom Flughafen Linz entfernt." Das sei nichts im Vergleich zu den Distanzen, die Passagiere auf internationalen Flughäfen zu überwinden haben.
Drei Vereine, ein Training: Was Kinder am Fußballplatz alles lernen können
Kilimandscharo: Mutter-Tochter-Abenteuer in Bild und Schauspiel
Katze löste Tunnelsperre auf der A7 in Linz aus
Führerschein schon am Vortag abgenommen: Drogenlenker in Linz erwischt
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Es ist wichtig dieses Projekt aus ökologischer, Anrainer- und Eigentümersicht bestmöglich zu planen und für alle Beteiligten die beste Variante zur Umsetzung zu bringen.
Wichtig ist nun dieses über 20 Jahre geplante Zukunftsprojekt zuzulassen und nicht mögliche Türen von vornherein verschlossen zu halten.
Für unser Exportland OÖ ist der Ausbau der Infrastruktur wichtig. Intermodaler Verkehr ist für den Wirtschaftspark Flughafen Linz, einem der größten in OÖ, von essentieller Bedeutung. Ohne Anbindung an die Schiene würde dieser seine Anziehungskraft verlieren.
Speziell für unsere Jugend, welche gute Berufschancen und die Sicherheit eines Arbeitsplatz im gesunden Wirtschaftsraumes dringend braucht, ist dieses Projekt von hoher Bedeutung.
Diese historische Chance dürfen wir nicht an uns vorüberziehen lassen. Wenn die Schienen erst einmal woanders Liegen "ist der Zug für das nächste Jahrhundert abgefahren”.
Wünschen wir allen Beteiligten akzeptable Kompromisse und gutes Gelingen.