Auf Schnäppchen-Jagd nach Luxus-Yachten
LINZ. Familienbetrieb Boote Feichtner sperrte aus finanziellen Gründen zu und lud am Samstag zur großen Auktion.
"Eine Auktion ist wie ein Theaterstück, es gibt nur einen Unterschied: Am Ende haben Sie die Möglichkeit, sich mit etwas zu beglücken." Mit diesen launigen Worten eröffnet Auktionator Mario-Alexander Fink die Versteigerung in der Halle der Firma Boote Feichtner. Anlass ist jedoch ein trauriger: Wie berichtet, musste das Familienunternehmen aufgrund finanzieller Schwierigkeiten schließen – ohne Insolvenz.
"Für uns ist das natürlich keine lustige Angelegenheit. Aber es ist nun einmal so, dass wir aufgeben müssen", sagt Firmenchef Wolfgang Feichtner, während er zusieht, wie die übrig gebliebenen Waren, angefangen von der Geschäftsausstattung bis hin zur sündhaft teuren Luxus-Yacht, unter den Hammer kommen.
"Ich will die Hände sehen"
Mitten im Geschehen ist Auktionator Fink. Mit Headset und einem kleinen Hammer ausgestattet, dabei mit der linken Hand lebhaft gestikulierend, versucht er das Publikum zu möglichst hohen Geboten zu überreden. "Wer bietet mehr, ich will die Hände sehen, am besten ganz oben", ruft der Auktionator vom darauf spezialisierten Unternehmen Alfa durch die Halle.
Die Stimmung bei den Besuchern ist zunächst überraschend locker. Von der steifen Atmosphäre, die Versteigerungen nachgesagt werden, ist wenig zu spüren. Es wird geplaudert, die ausgestellten Artikel in Ruhe begutachtet, es herrscht ein Kommen und Gehen. Doch die Spannung steigt, als die die teuren Boote an der Reihe sind. Die Stimmung und das Publikum im Raum verändern sich nun merklich. Waren zuvor vom optischen Spät-Hippie bis hin zum sportlichen Mitdreißiger in legerer Freizeitkleidung zu sehen, so sind nun immer mehr Anzugträger mit Aktenkoffern anwesend. Um festzustellen, dass viele der Besucher über das nötige Kleingeld für den Kauf eines Bootes verfügen, reicht ein Blick auf die Straße. Dort teilen sich vor allem Porsche, große Mercedes-Limousinen und andere Luxusautos die Parkplätze.
"Zum Ersten, zum Zweiten...."
In der Halle kommt gerade die Princess V45 unter den Hammer, eine Yacht, auf der sich so mancher Promi wohlfühlen würde und die dementsprechend teuer ist. 300.000 Euro beträgt der Ausrufungspreis. Zwei Herren, haben es auf das Schiff abgesehen und geben immer höhere Angebote ab. Dazu wird mit der Familie diskutiert, der Taschenrechner gezückt, überlegt und taktiert. Die meisten Augenpaare in der Halle sind mittlerweile auf die beiden gerichtet.
Nun steht der Verkauf der Princess V45 unmittelbar bevor. Doch als Fink mit einem Klopfen seines Hammers das Geschäft perfekt machen möchte, hebt doch noch jemand sein Schild mit seiner Bieternummer und signalisiert so, dass er ein noch höheres Angebot abgibt. Seine 330.000 Euro übertrifft niemand mehr. "330.000 zum Ersten, 330.000 zum Zweiten und verkauft", sagt Fink und klopft mit dem Hammer auf sein Pult. Ein kurzes Grinsen huscht über das Gesicht des Käufers, ein Mann im mittleren Alter.
Ein großes Interesse an den Yachten hat auch der Ennser Werner Hiesböck. Verschiedenste Schiffe, von der Zille bis hin zu einem Kabinenboot von Birchwood, hat er schon besessen. Daran, sich eine Yacht zuzulegen, denkt Hiesböck aber nicht. "Mich interessieren die Kupferwellen, die verkauft werden. Die passen zu meinem Anker, den ich schon zu Hause habe", sagt der Ennser, der stilecht mit Kapitänsmütze auf dem Kopf an der Auktion teilnimmt.
100 Euro beträgt der Ausrufungspreis, um die doppelte Summe erhält Hiesböck seine Objekte der Begierde. Doch bei weitem nicht jeder der mehr als 200 Besucher ist gekommen, um etwas zu ersteigern. Für so manchen des überwiegend männlichen Publikums liegt der Reiz darin, einmal eine Auktion mitzuerleben. Einer davon ist Walter Knoll. "Ich habe davon gelesen und wollte mir ansehen, wie es hier so zugeht."
Nachdem das letzte Objekt unter den Hammer gekommen ist, leert sich die Halle. "Ich bin zufrieden mit dem Verlauf der Versteigerung", sagt Wolfgang Feichtner. Wie viel Geld dadurch hereingekommen ist, war gestern noch nicht klar. Fix ist, dass der Familienbetrieb vielen Bootssportfreunden fehlen wird. "Mit der Auktion haben die Feichtners aber einen respektvollen Abgang geschafft", sind sich viele Besucher einig.
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...wer die Bieter sind und ob deren Euros auch entsprechend versteuert und kein Schwarzgeld sind......
Rund 700 Leasingverträge für Motorboote und Yachten hatte die Hypo in ihrer Glanzzeit laufen.
http://kurier.at/politik/inland/krimi-um-die-hypo-wohin-die-milliarden-verschwunden-sind/14.419.135
für den Wörthersee. Um 100.000,-- kriegt man dort schon die amtliche Zulassung und irgendein Schinackl als Draufgabe.
gab es schöne italienische Yachten zu sehen ...
in der Marina Schlögl sind ein paar interessante Boote, auch kleinere in Steyeregg zu sehen ...
leider gibt es in Steyeregg keine Tankstelle wie in Schlögl ..
ein teuren Spass für die geringe Nützungszeit auf der Donau .
ist denn Schlögl?
pepone kürzt ab.
Jetzt muss ich nur mehr meinen Swimmimg-Pool vergössern,
damit ich das Ding auch voll ausfahren kann.
starke Gegenstromanlage drin hat, braucht der Pool nicht so lang zu sein, damit man seine Yacht ausfahren kann!
:-)
Das mit der Yacht und dem Pool kommt ja bei so einer Lotto-Werbung vor, oder?
ich auch, nur wird sie mit einem 0,3 watt außenborder von johnson auch nur im schwimmbecken cruisen. meine ist auch nur 45 cm lang.
Der Oberwichtigkus des Forums alteriert sich schon wieder über Luxuskarossen, wahrscheinlich muss er sich mit einem MicroCar zufriedengeben.
Und dass er damit vor dem alten Rathaus nicht parken darf, leuchtet ihm nicht ein ............ tja, in Urfahr am Jahrmarktplatz ist viel Parkfläche, da fällt so ein Vehikel neben den Pendlerhüttn nicht auf.
gut gemacht ...
"Anzugträger mit den Aktentaschen" und den Porsches und Mercedes schon früher öfters einmal die eine oder andere Yacht gekauft, anstatt auf die finale Versteigerung zu warten, so hätte die Firma Feichtner wohl nicht zusperren müssen.
Übrigens reicht ein Blick auf den Parkplatz und die dort abgestellten Autos NICHT aus, um beurteilen zu können, ob sich der Autohalter auch eine Yacht leisten kann, denn genügend Luxus-Vehikel laufen auf Leasing und manche Leasing-Nehmer können sich gerade mal die Raten leisten und das nicht für ewig.
Aber einige der honorigen Porsche/Mercedes-Fahrer auch genug Geld für eine Yacht. Die Ersteigerungs-Geschichte werden sie sich dann beim Sauschädl-Empfang der Stadt Linz im Jänner 2015 erzählen.
Manche werden dorthin mit der Nobellimousine kommen, die sie STVO-widrig am Hauptplatz abstellen, weil die Tiefgarage darunter gar so teuer ist, der neue Yachtbesitzer der "Princess V45" wird womöglich an der Donau ankern und von dort ins Rathaus kommen.
seriöse Geschäftsleute die sich nichts nachsagen lassen.
Respekt...
ist es, ein neues motor boot zu kaufen.
noch mehr freud allerdings haben die meisten, wenns das gekaufte boot wieder, mit 2 blauen augen, los worden sind .......!
Finanzamt auch dabei und hat mitgeschrieben?? ;.)
kaufen sich keine kleinen Schifferl
und der Mittelstand, verarmt verschuldet sich zusehends.
(100% erwartet eh niemand)
..ausgibt, das pro Stunde wahrscheinlich 100 Liter Sprit säuft, in der Folge dann auch noch mindestens 10.000 Euro Betriebskosten pro Jahr verursacht und dabei höchstens 2-3 Wochen pro Jahr genutzt wird...muss entweder wirklich zu viel Geld haben...oder er kann nicht rechnen. Sonst würde er das Ding nämlich einfach für die paar Tage Nutzungsdauer pro Jahr chartern. Abgesehen davon sinkt der Wiederverkaufswert dieser Dinger mit jeder Betriebsstunde ins Bodenlose. Wobei man sich dann natürlich fragt, wie kommt jemand der nicht rechnen kann zu so viel Geld ? Insofern wundert es mich auch nicht,das das Geschäft der Firma Feichtner nicht mehr lief.
vernunft und kühlem kalkül nicht viel zu tun......
das ist wie beim essen, du kannst ordentlich essen um 1o euro oder im nobelschuppen dasselbe um 100 euro......
man kann nicht immer alles sachlich rechnen. Dass ein eigenes Boot reine Konsumation ist, sollte einem Bootseigner von Anfang an klar sein.
Je mehr Zeit man hat, desto besser nutzt man ein Boot. ein V45 wird einem dann aber schnell zu klein, und die Betriebskosten einer reinen Motoryacht sind im Vergleich zu einem Segler deutlich höher und steigen ebenso mit der Nutzung.
....... wer 330 000 für ein Boot ausgibt !
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Gott sei Dank gibt es nicht nur Negeranten, die sich bei so einer Auktion höchstens ein Prospekt klauen können.
Und wer die Marie hat, kann sie auch ausgeben, da spielen Neben- und Betriebskosten keine Rolle.
Chartern tun die Möchtegernkapitäne, die die Yachten überbelegen, damit der ProKopfPreis möglichst niedrig bleibt.
Geankert wird in Buchten, gekocht wie bei den Neandertalern, billig muss der Segel- bzw. Yachturlaub sein so wie die früheren Urlaube in Caorle.
anders kann ich mir diese reihenfolge nicht erklären. oder hast du selber eins in lignano in der marina liegen? bohlen hat auch immer mit seinem boot auf mallorca geprahlt, es war aber nur ein schlauchboot mit 10 ps außenborder.