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Hochwasser: Absiedelung kostet bis zu 16,7 Millionen Euro

Von Christopher Buzas, 29. Jänner 2015, 00:04 Uhr
Absiedelung von Hochwasseropfern in Enns kostet bis zu 16,7 Millionen Euro
In schlechter Erinnerung sind Bewohnern der Ortsteile Enghagen und Lorch die Überflutungen von 2002 und 2013. Bild: (vowe)

ENNS. Nach den verheerenden Überflutungen in den Jahren 2002 und 2013 wollen in Enns viele der Betroffenen in den Ortsteilen Enghagen und Lorch wegziehen.

Dieses Vorhaben scheiterte bisher nicht zuletzt an der Frage, wer für diese Maßnahme finanziell aufkommt. Nach Verhandlungen zwischen Vertretern der Römerstadt und Landespolitikern ist nun, wie berichtet, eine Lösung gefunden, die der Ennser Gemeinderat am Dienstagabend in einer Sondersitzung einstimmig beschlossen hat.

Insgesamt stehen für die Absiedelung der Bewohner 16,7 Millionen Euro zur Verfügung. Ob die gesamte Summe aufgewendet werden muss, ist aber noch nicht klar. "Das hängt davon ab, wie viele Bewohner das Angebot annehmen", sagt der Ennser Bürgermeister Franz Stefan Karlinger (SP). In den betroffenen Gebieten befinden sich knapp 40 Häuser.

Kosten für die Stadt gesunken

Fix ist, dass der Bund und das Land auf jeden Fall zwölf Millionen Euro bezahlen. Sollten bis zu 2,7 Millionen Euro mehr notwendig werden, würde die Stadt 78 Prozent davon als Bedarfszuweisungsmittel aus dem Ressort des Gemeindereferenten, in diesem Fall Landeshauptmann-Stellvertreter Reinhold Entholzer (SP), bekommen. Derselbe Schlüssel würde gelten, wenn noch bis zu einer weiteren Million, also gesamt 15,7 Millionen Euro, mehr zu bezahlen wäre.

Müssen tatsächlich die gesamten 16,7 Millionen Euro aufgewendet werden, dann würde das Land die noch fehlende Million zur Gänze übernehmen. Für die Stadt entstehen also maximal Kosten in Höhe von rund 900.000 Euro. "Wir sind mit dieser Variante sehr zufrieden", sagt Karlinger. Das sieht auch Vizebürgermeister Manfred Voglsam (VP) so. "Die Einigung war dringend notwendig.".

Erforderlich waren die neuerlichen Verhandlungen mit dem Land, da ursprünglich keine Absiedelung, sondern ein Damm zum Schutz der Bewohner geplant war. Dieser hätte 14,7 Millionen Euro gekostet, wovon 2,7 Millionen Euro die Stadt hätte bezahlen müssen. Da ein Damm aufgrund des weichen Untergrundes wenig Schutz geboten hätte, wurde schließlich die Möglichkeit zur Absiedelung angeboten.

Da dies maximal 16,7 Millionen Euro kostet, hätte die Stadt vor den erneuten Verhandlungen 4,7 Millionen bezahlen müssen. Dadurch wären andere wichtige Projekte in der Stadt nicht mehr zu finanzieren gewesen.


Ein Gasthaus sperrt zu, das andere bleibt

Rund 40 Haushalte in den Ennser Ortschaften Enghagen und Lorch haben die Möglichkeit, aufgrund der Hochwassergefahr abzusiedeln. Wer das Angebot annehmen wird und wer nicht, steht noch nicht fest. Dies soll sich in den kommenden Monaten entscheiden.

Bekannt ist jedoch, wie es um die Zukunft der Gasthäuser Hammerl und Binder bestellt ist. Der erstere Betrieb wird in den kommenden Jahren zusperren. Nach dem Jahrhunderthochwasser vor bald 13 Jahren, "sind wir vor zwei Jahren wieder geschwommen", sagt Gertrude Hammerl, Seniorchefin des Betriebes, der aktuell verpachtet ist. Daraus ziehe man nun die Konsequenz: "Bis 2020 sind wir weg", sagt Hammerl. Wann genau das Gasthaus die Pforten schließen wird, steht noch nicht fest.

Gegen eine Absiedelung spricht sich hingegen Karl Binder, Seniorchef des gleichnamigen Gasthauses, aus. "Wir haben zwei Jahre vor dem jüngsten Hochwasser noch ordentlich investiert und wollen nicht weggehen", sagt er. Unter anderem wurde damals der erste Stock renoviert und ausgebaut.

Die Kosten für die Erneuerungen hätten rund zehn Prozent der Summe betragen, die er bekommen würde, wenn er das Angebot, das Grundstück zu verlassen, annehmen würde. Dazu stört den Seniorchef, dass er nur noch eingeschränkt um- oder ausbauen darf, wenn er sich dafür entscheidet, auf dem hochwassergefährdeten Grundstück in Enghagen zu bleiben.

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1  Kommentar
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Gugelbua (31.882 Kommentare)
am 29.01.2015 10:10

wenn man bedenkt wie viel unser Land schon in den Sand gesetzt hat ! traurig

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