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Stockcar-Lady Petra Langmaier gibt Vollgas

Von Valentina Dirmaier, 25. September 2014, 04:37 Uhr
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Bildergalerie Stockcar-Lady Petra Langmaier gibt Vollgas
Stockcar-Lady Petra Langmaier gibt Vollgas  Bild: Dirmaier

LAMBRECHTEN. Es schüttet. Wie aus Kübeln. Auf dem Gelände der Schottergrube Bäck, wo zwei Mal im Jahr die Stockcar-Rennfahrer ihre Runden drehen, wachsen die Pfützen im Minutentakt. Und Petra Langmaier lacht.

Perfektes Wetter für die Stockcar-Fahrerin, denn "ich mag’s wenn’s so richtig dreckig ist und schmiert", erklärt die 22-jährige Pilotin des Motorsportclubs Maria Schmolln–Saiga Hans. Dicke Regentropfen klatschen auf die Motorhauben der Rennboliden, die von neun bis elf Uhr bei der Fahrzeugabnahme von der Kommission unter die Lupe genommen werden. Nichtsdestotrotz – noch mehr Wasser verträgt die Rennstrecke nicht und eine erneute Absage wäre ein Desaster.

Kollegiales Aufatmen nach der Teambesprechung, die kurz nach 12 Uhr im Startbereich abgehalten wird: der erste Lauf wird definitv gefahren und mit der Ermahnung "fahrts fair und schaut’s, dass nicht unnötig zam’krachts", entlässt Norbert Bauer, Obmann des MIC St. Martin und Organisator des Rennens in Lambrechten, die Crashpiloten ins Rennlager.

Lampenfieber ist ein Fremdwort

Nachdem die Höhnharterin ihr Rennoutfit übergezogen hat, werden noch die letzten Vorkehrungen am orange-schwarzfarbenen Ford Fiesta vor dem Start um 12.45 Uhr getroffen: Motorhaube mit Gewindestangen und Flügelmuttern fixieren, Tankstand prüfen, Probezündung durchführen. Fertig. Während die Rennpiloten der Einsteigerklasse ihre verbeulten Karossen auf der gatschigen Strecke im Kreis herumjagen, nehmen die Damen Aufstellung. Anspannung oder Nervosität sind für Petra Langmaier Fremdwörter.

Das Procedere ist mittlerweile reine Routine für die hauptberufliche Gemeindesekretärin, die vor vier Jahren in den Stockcar-Zirkus einstieg. "Mein Bruder Stefan hat mich dazu gebracht. Ich hab’ mir zuvor nicht mal Stockcarrennen angeschaut." Nach einem Jahr bei den "Einsteigern" wechselte Petra Langmaier in die Damenklasse.

Besonders die aktuelle Saison, die am Samstag mit dem Finale in Nußdorf endet, verlief bisher nach Wunsch. 18 Podestplätze, davon sechs Siege in Serie, sprechen für sich und lassen die Rennlady vom Staatsmeister-Titel träumen. Um dem näher zu kommen, bastelt die 22-Jährige tagtäglich in der hofeigenen Werkstatt an ihrem präparierten Wagen. Unterstützung erhält sie von ihren Brüdern und einem befreundeten Mechaniker.

Lieber Ersatzteile statt Make-up

Auf die Frage, ob sie ihr Geld lieber in Make-up investiert oder es für ihr kostspieliges Hobby ausgibt, folgt nur eine kurzes Grübeln. "Lieber für Ersatzteile", gibt die herzliche, aber sportlich gesehen knallharte junge Frau zu.

Ihr abenteuerliches Freizeitvergnügen findet auch im Umfeld Anklang. "Viele können’s nicht glauben und reagieren mit ‘das gibts doch nicht, dass eine Frau Stockcar fährt’ und im nächsten Moment sind’s begeistert. Besonders die Männer." Die Eltern des Rennfahrer-Duos (Bruder Stefan fährt in der Klasse bis 1800 ccm unverbaut) seien weniger am Geschehen interessiert. Die Mama mache sich Sorgen, obwohl die Tochter bisher immer glimpflich aus heiklen Manövern davongekommen ist. Die erste kapitale Brez’n riss Petra mit dem Privatauto. "Das war viel schlimmer im Vergleich zu einem Überschlag mit dem Stockcar, weil du viel besser gesichert bist."

Traum begraben

Um ca. 13.15 Uhr sind endlich die Damen an der Reihe. Nachdem sich die Nummer 83 schon vorzeitig mit Motorschaden und Riesen- Rauchschwade vom Rennen verabschieden musste, geht’s endlich los. Das heiße Match im aufgeweichten Dreck verläuft anfangs ganz nach Langmaiers Geschmack, sie liegt bis zur vorletzten Runde auf Platz zwei. Doch ein Zusammenstoß mit einer Kollegin lässt den Traum vom Staatsmeister-Titel frühzeitig platzen. Der Schaden am Getriebe kann vor Ort nicht behoben werden. Der Start im zweiten Durchgang, der wegen der guten Bedingungen doch ausgetragen werden kann, ist unmöglich. "Schade, aber dann halt im nächsten Jahr", gibt sich die Rennlady tapfer. Nächsten Sonntag steigt der Kampf um den 2. Platz.

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