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Schwul, lesbisch: „Natürlich will man dazu stehen“

Von Sarah Bimingstorfer, 18. Oktober 2012, 00:04 Uhr
Schwul, lesbisch: „Natürlich will man dazu stehen“
Bild: dpa/Michael Reichel

RIED. Volkszeitung-Mitarbeiterin besuchte „Queeraholic“-Party – und traf hauptsächlich männliches Publikum an.

Um 22.30 Uhr ist das Womm schon halb voll. Die Musik – aufgelegt von DJane Petra Pan – dröhnt, die Tanzfläche ist nebelgetränkt. Nach und nach trudeln immer mehr Menschen ein, vorrangig männliches Publikum. Die „Queeraholic“-Party findet heuer bereits zum zweiten Mal im Womm in Ried statt. Veranstalter ist der Verein INNQueer, der für Schwule und Lesben im Innviertel eintritt.

Gegründet wurde der Verein vor vier Jahren in Braunau, mittlerweile hat er um die 40 Mitglieder. Einmal im Monat findet ein Stammtisch statt, wo auch heterosexuelle Freunde der Szene herzlich willkommen sind. „Wir freuen uns immer über neue Gesichter“, so Florian B., Obmann des Vereins. Seinen ganzen Namen möchte der Braunauer in der Zeitung lieber nicht lesen. Er stehe zwar ganz offen zu seiner sexuellen Orientierung, will diese aber nicht der breiten Öffentlichkeit preisgeben. „Es ist immer eine Gratwanderung. Natürlich will man dazu stehen und das alles, aber es gibt leider immer noch Menschen, die Vorurteile haben. Sobald man mit ihnen in einen persönlichen Kontakt tritt, kann man diese sehr schnell aus dem Weg räumen. Aber es ist ein ungutes Gefühl, wenn diese Information jeder aus der Zeitung weiß und dich dann vielleicht mal wo erkennt.“ Deshalb gilt auf der Party auch ein Fotografierverbot für die Presse: „Da müsste man jeden einzelnen, der darauf erkennbar ist, fragen, ob man das veröffentlichen darf. Das möchten wir eigentlich nicht so gerne.“

Diese Einstellung teilen auch die meisten Partygäste. Schwul/Lesbisch: ja, geoutet: ja, namentlich in der Zeitung erwähnt werden: nein. Trotzdem gibt es nur sehr selten negative Zwischenfälle, so Florian. „Die meisten Menschen reagieren positiv auf uns und den Verein.“ Offene Anfeindungen gab es sowieso noch nie: „Gegenstimmen hört man nie direkt. Allerdings gab es bei unserem ersten Fest einen lustigen Zwischenfall: unsere Party fand gleichzeitig neben dem Braunauer Stadtfest statt. Trotzdem rief jemand ganze sechs Mal die Polizei – wegen Ruhestörung. Das sagt auch sehr viel aus.“ Im Allgemeinen sieht Florian die Entwicklung der Gesellschaft, mit Schwulen und Lesben umzugehen, sehr positiv. „Mittlerweile outen sich immer mehr Menschen. Es gibt viele Communities im Internet und auch zu unserem Stammtisch kommen jetzt öfter Freunde und Freundinnen von Mitgliedern mit.“

Obwohl sehr viele der anwesenden Menschen zum Fortgehen normalerweise nach Linz, Salzburg oder Graz fahren, sperren auch dort immer mehr Szenelokale zu. „In Linz waren es meines Wissens nach vier Lokale in den letzten paar Jahren“, so ein Partygast. Er begründet diese Entwicklung mit mehr Toleranz in der Gesellschaft: „Ich glaube, dass die Leute, die früher nur in diesen Szenebars unterwegs waren, jetzt auch mehr auf andere Partys gehen. Weil sie mehr Selbstbewusstsein entwickelt haben und auch die anderen Menschen viel offener auf sie reagieren.“

Auch Petra Strasser, Inhaberin des Lokals „Innvierterl“ und eine der Sponsoren der Party „Queeraholic“, steht zu hundert Prozent dahinter: „Ich sponsere das hier, weil man jeden Menschen akzeptieren und tolerieren soll, wie er ist.“

Mehr Infos über den Verein INNQueer: www.facebook.com/pages/INNqueer/333902656651828.

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