Nahversorger sperrt wieder auf und soll Kleingemeinde beleben
WEILBACH. Die großen Handelsketten winkten ab. Daraufhin nahmen die Gemeinde und die Bürger die Nahversorgung selbst in die Hand. Am 8. November sperrt nach achtjähriger Durststrecke wieder ein Geschäft in der 640-Einwohner-Gemeinde auf.
Bürgermeister Hermann Vorauer und seine Helfer haben in diesen Tagen alle Hände voll zu tun. Nicht nur die Arbeiten in der neuen „Weilbacher Dorfstube“ gehen ins Finale, jetzt wird auch noch an jede Tür in Weilbach geklopft, um für finanzielle Unterstützung zu bitten.
„Wir machen eine Bausteinaktion, wo jeder symbolisch Ziegel erwerben kann oder einen Sessel“, sagt Hermann Vorauer. Denn die Gemeinde und der eigens gegründete Verein „Weilbach gut versorgt“, ist für einen großen Teil der Einrichtung zuständig.
Auf der Suche nach einem Pächter und Betreiber für die Gemischtwarenhandlung samt Gastronomie wurde die Gemeinde in Frankenburg fündig. Bernhard Scharnböck ist gelernter Metzger und hat ein Cateringservice aufgebaut. Er wird in Weilbach Produkte des täglichen Bedarfs, Gastronomie und Catering anbieten.
„Die Dorfstube soll die Gemeinschaft in unserem Dorf beleben“, sagt Vorauer. Er hofft natürlich, dass die Weilbacher den neuen Nahversorger durch zahlreiche Einkäufe unterstützen.
Für eine kleine Gemeinde wie Weilbach braucht es ein neues Konzept für die Nahversorgung. „Wir haben bei den großen Ketten angefragt, auch das Projekt ,Land lebt auf“ samt Tankstelle überlegt, aber bei uns fehlt der Durchzugsverkehr“, sagt Vorauer. So hat sich die Gemeinde einige Projekte in Kleingemeinden in Oberösterreich angeschaut, Ideen bekommen und Tipps, wie Fehler vermieden werden können. Um Geld für die Inneneinrichtung aufzutreiben, wurde ein Flohmarkt veranstaltet. „Auch viele junge Weilbacher haben mitgeholfen, das hat uns sehr gefreut“, sagt Vorauer.
Das neue Geschäft wird bereits um 6.30 Uhr früh für das Jausengeschäft aufsperren und um 13 Uhr schließen. Auch am Abend wird zweimal pro Woche geöffnet und sonntags von 9 bis 12 Uhr.
Der Nahversorger befindet sich im neuen Mehrzweckgebäude mitten im Ort. Im Obergeschoß spielt die „Musi“. Neben dem Musikheim ist eine Hackschnitzelanlage untergebracht, die wichtige Gemeindebauten versorgt. Auch ein Kulturraum für diverse Vereine findet Platz. Dieser wird aber noch noch nicht bis zur Eröffnung der Dorfstube fertig.
Ein großes Eröffnungsfest für das Eine-Million-Euro teure Mehrzweckgebäude ist erst im Frühjahr 2011 geplant.
wirklich sehr gut !
so oder so ähnlich könnten die dörfer wieder nahversorgt werden ...
auch ein treffpunkt sein ...
und eine absatz-möglichkeit für regionale produzenten ...
gute idee
viel erfolg.
Hoffentlich wird das Geschäft auch genutzt. Wäre auch eine Möglichkeit für lokale Bauern, dort ihre Produkte anzubieten.
Viel besser als anonyme Supermärkte mit zweifelhafter Qualität.
Hoffentlich gibt es noch viele Nachahmer.