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Robert Ibertsberger: "Durchlässigkeit im Verein ist eine Gratwanderung"

Von Elisabeth Hartl, 05. Dezember 2013, 00:04 Uhr
"Durchlässigkeit im Verein ist eine Gratwanderung"
Akademie-Leiter Robert Ibertsberger will am Ball bleiben und noch viele Fußball-Talente auf ihrem Weg zum Profi begleiten. Bild: elha

Robert Ibertsberger (36) über die Vorteile und eventuelle Gefahren der engen Zusammenarbeit zwischen der SV Josko Ried, den Amateuren und der Fußballakademie.

Marcel Ziegl, Julian Baumgartner, Patrick Möschl, Thomas Burghuber – diese Namen stehen für die Qualität der Rieder Fußballakademie. Sie alle haben den Sprung in die Kampfmannschaft der SV Josko Ried geschafft. Eine überaus positive Entwicklung, die dennoch Risiken birgt. Über die Gründe sprach Robert Ibertsberger, seit Sommer 2010 Sportlicher Leiter der Rieder Fußballakademie, mit der Volkszeitung.

 

Bei Ihrem Amtsantritt vor gut drei Jahren haben Sie ein klares Ziel formuliert: Möglichst viele Nachwuchsspieler sollten den Sprung zu den Profis schaffen. Anscheinend haben Sie alles richtig gemacht.

Robert Ibertsberger: Nicht ich, sondern wir als Akademie. Dieser Wir-Gedanke ist mir sehr wichtig, denn so etwas kann man nur gemeinsam schaffen. Unsere Trainer sind extrem engagiert. Man darf nicht vergessen, dass viele Vollzeit arbeiten und quasi nebenbei die Burschen trainieren.

Sie haben ein halbes Jahr als Assistenztrainer von SV Ried-Coach Michael Angerschmid gearbeitet. Was ist der größte Unterschied zwischen Profis und Nachwuchs?

Dass es ums Ergebnis geht. In der Akademie haben wir den Luxus, dass es noch nicht so ist. Hier geht es vor allem um die Entwicklung der Spieler. Das kann aber zu Problemen bei der Umstellung auf den Erwachsenen-Fußball führen. Dieses Umdenken dauert oft ein paar Monate. Deshalb ist es gut, dass unsere Amateure in der Oberösterreich-Liga und nicht in der Regionalliga spielen. Dieser Schritt wäre für die jungen Spieler zu hart, weil sie den Druck aus der Akademie nicht kennen.

Möschl, Baumgartner und Co. scheinen mit diesem Druck gut klarzukommen.

An ihnen sieht man, dass sich unsere Arbeit ausgezahlt hat. Vor allem für Julian Baumgartner freut es mich brutal, dass er bei den Profis Fuß gefasst hat. Jetzt liegt es an ihnen, weiter an sich zu arbeiten und sich nicht auf den Erfolgen auszuruhen.

Ist das bei jungen Spielern gefährlich?

Bei einigen schon. Einerseits ist es perfekt, dass die Zusammenarbeit zwischen Fußballakademie, Amateuren und Profis so gut funktioniert. Andererseits glauben manche Spieler dadurch, dass es in Ried einfacher ist, Profi zu werden. Diese Durchlässigkeit im Verein ist eine Gratwanderung. So etwas wie bei Marcel Ziegl, der einfach zwei Mannschaften übersprungen hat und gleich zu den Profis gekommen ist, wird es in Zukunft nicht mehr geben.

Hatten Sie als Trainer jene Spieler, die es kürzlich zu den Profis geschafft haben, von Beginn an auf der Rechnung?

Patrick Möschl stand am Anfang sicher nicht ganz oben auf meiner Liste. Er war noch ziemlich klein, als er in die Akademie kam. Aber er ist ein Beißer und ein absolutes Vorbild für die Jüngeren. An ihm sieht man, was mit großem Willen alles machbar ist.

Welchen Ratschlag können Sie den Jung-Profis mit auf den Weg geben?

Sie haben einen ersten wichtigen Schritt geschafft. Jetzt geht es darum, sich zu beweisen und es dem Trainer so schwer wie möglich zu machen, sie nicht aufzustellen.

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer bisherigen Arbeit?

Natürlich wollen wir jedes Jahr drei Burschen haben, die den Sprung zu den Profis schaffen, aber das ist unrealistisch. Es muss schließlich Sinn machen, wenn sie in den Kader der Kampfmannschaft aufgenommen werden. Grundsätzlich bin ich ganz zufrieden mit der Entwicklung, obwohl es immer besser geht. Manchmal erwischen wir Trainer uns dabei, dass wir zu ehrgeizig sind. Man muss sich immer wieder vor Augen führen, dass die Jungs sechs Mal pro Woche trainieren und außerdem noch zur Schule gehen. Sie sollen auch noch Jugendliche sein dürfen, deshalb muss man sich als Betreuer von Zeit zu Zeit selbst bremsen.

Apropos bremsen: Ihr Bruder Andreas wird derzeit gebremst, weil er keinen Verein hat. Wäre Ried für ihn eine Option?

Nein. Er ist mit einer Freiburgerin verheiratet, hat dort seinen Lebensmittelpunkt und will in Deutschland bleiben. Aber auch in Deutschland drängen viele junge Spieler nach. Wenn er jetzt im Winter keinen neuen Verein findet, dann wird er sich einen Plan B überlegen müssen. Nach einem Jahr Pause nimmt dich keiner mehr. So ist das im Profi-Geschäft: du bist ganz schnell weg.

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