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"Ich hab geglaubt, in Paris ist das Abenteuer vorbei"

Von Roman Kloibhofer, 24. Juli 2014, 00:04 Uhr
"Ich hab geglaubt, in Paris ist das Abenteuer vorbei"
Josef Rabenberger am Ziel seiner Reise: Der irischen Kleinstadt Ashford, etwa 40 Kilometer südlich von Dublin. Bild: privat

RIED. Rieder Hobbyradler fuhr mit dem Fahrrad bis nach Irland und wurde in Paris Opfer von nächtlichen Räubern.

Es war nicht die erste Radtour, zu der Josef Rabenberger (56) aus Ried zu Pfingsten aufgebrochen war. Doch seine Rad-Fahrt von Ried nach Irland war wohl seine abenteuerlichste. Denn in Paris stand seine Tour auf der Kippe, als er Opfer von Räubern wurde.

"Meine Tochter Petra macht in Irland ein Au-pair-Jahr, und ich habe ihr versprochen, dass ich sie einmal besuche – und zwar mit dem Fahrrad", erzählt Josef Rabenberger. Zu Pfingsten setzte der Rieder schließlich sein Vorhaben in die Tat um. Dass er ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt eine extreme Hitzeperiode mit hochsommerlichen Temperaturen erwischen würde, war nicht vorauszusehen. "Es war schon gewaltig heiß, und ich hab einen ordentlichen Sonnenbrand bekommen", sagt der Langstrecken-Radler aus Ried.

Verhängnisvolle Nacht im Zug

Seine Route führte ihn über Mühldorf durchs Allgäu an den Bodensee. Mit der Fähre ging es weiter in die Schweiz, am Rhein nach Strasbourg, und entlang dem Marne-Rhein-Kanal bis nach Paris. "Ich wollte entlang des Kanals und nicht unbedingt auf der Landstraße nach Paris fahren", sagt Josef Rabenberger.

Sein Etappenziel Paris erreichte der Rieder, der als Techniker in einem Rieder Maschinenbauunternehmen arbeitet, problemlos. "Ich bin durchschnittlich 175 Kilometer pro Tag gefahren, und hab Paris nach acht Tagen erreicht." Von dort wollte Josef Rabenberger mit dem Zug bis zur Fähre über den Ärmelkanal fahren. "Dieses Stück Zugfahrt war eingeplant", erzählt er. Doch ein Streik der französischen Eisenbahner machte ihm einen Strich durch die Rechnung. "Der Zug stand da, aber das Personal hat gestreikt. Daher hat uns die Polizei vom Bahnhof verweisen wollen. Auch eine andere Gruppe hat gewartet, und dann haben wir doch die Erlaubnis bekommen, im Zug zu übernachten." Doch dies hätte beinahe das Ende seiner Reise bedeutet.

"Ich bin eingeschlafen, und in der Nacht bin ich dann ausgeraubt worden. Man hat mir alles gestohlen: Geld, Kreditkarte, Handy ... – alles war weg! Es war zum Glück ein altes Handy, kein Smartphone. Der Dieb wird’s vermutlich gleich weggeworfen haben." Die Enttäuschung war groß: "Ich hab geglaubt, das Abenteuer ist in Paris vorbei. Ich hab keinen Cent mehr gehabt. Dabei hat es jetzt erst so richtig angefangen ..."

Der Innviertler erlebte nämlich eine Welle der Hilfsbereitschaft: Die französische Bahngesellschaft ließ den Innviertler gratis bis zur Fähre reisen, die Fähre konnte er mit Ersatzkarte buchen und vom Fährkapitän wurde er zum Essen eingeladen, erzählt der Rieder, der sich nicht entmutigen ließ: "Eine Frau hat mir 20 Euro geschenkt – damit bin ich bis nach Ashford bei Dublin gekommen!" Seine Tochter konnte er über seine Verspätung – wegen Gegenwindes – nicht informieren: "Ich hab ja kein Handy mehr gehabt ..." Das Wiedersehen nach 1560 abenteuerlichen Reisekilometern war umso herzlicher. Zurück ging es dann mit dem Flugzeug – mit dem Rad im Gepäck.

Die Strapazen hat der Rieder gut überstanden, obwohl seine Vorbereitung eher dürftig war: "Ich bin kein Sportler, vorher bin ich heuer keine 30 Kilometer gefahren." Immerhin hatte er unterwegs Gepäck mit einem Gewicht von rund 17 Kilogramm am Fahrrad. "Ich hab keine Panne gehabt und ich bin nicht gestürzt – so gesehen kann ich zufrieden sein. Dass das mit dem Zug passiert, so etwas ist nicht vorhersehbar ..."

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