Causevic: "Die Spieler brauchen den unbedingten Willen, um zu siegen"
Das abgelaufene Jahr war sportlich gesehen wieder ein äußerst erfolgreiches für das LAZ (Landesverbandsausbildungszentrum) Ried.
Ein entscheidender Faktor war dabei, dass alle personellen Bereiche abgedeckt sind. Neu ist mit dem Riedauer Sebastian Wendt ein eigener Sport-Physiotherapeut, der die jungen Fußballer zusätzlich betreut. Außerdem steht ihnen mit Johannes Rohringer – Inhaber der Mentaltankstelle – ein auf Kinder spezialisierter Mentaltrainer zur Verfügung. Mit ihm besprechen die Talente Dinge wie Zielprognose, blicken auf ihre Leistungen zurück und arbeiten zudem an ihrer Selbsteinschätzung. Er bietet ihnen beispielsweise eine Hilfestellung an , wenn es nach einer Verletzung Probleme beim Comeback gibt.
Zusammenarbeit intensivieren
Um die individuelle Entwicklung der Spieler voranzutreiben, wurde im LAZ Ried auch die Zusammenarbeit zwischen den Vor- und Hauptkadertrainern intensiviert. "Alle zwei Wochen sind die Vorkader-Leiter bei einem Training des Hauptkaders dabei. Dadurch wird der Austausch und das gegenseitige Verständnis verbessert. Und für mich ist es hilfreich, weil ich mehr über die Vorkader-Spieler erfahre", erklärt Edwin Causevic, Leiter des LAZ Ried, das Konzept. Er hat klare Vorstellungen, die er auch seinen Betreuern vermittelt. "Unsere Trainer müssen bereit sein, sich weiterzuentwickeln. Wäre das anders, könnten sie nicht bei uns arbeiten", formuliert Causevic seine Philosophie.
"Was braucht ein Spieler, damit er möglichst komplett wird?" Mit dieser Frage als Leitfaden arbeitet Edwin Causevic. "Ich bin kein Fachmann für alles. Ich muss darauf achten, was uns noch fehlt, damit die Arbeit auf dem Platz noch mehr Qualität bekommt." Eine Sache liegt ihm besonders am Herzen. "Jeder Spieler soll den Gedanken verinnerlichen ‘Ich will heute der Beste auf dem Platz sein’. Denn schließlich kann jeder einzelne Spieler ein Match entscheiden. Sie brauchen den unbedingten Willen, um zu siegen. Und auch das Siegen wollen muss trainiert werden. Darin sehe ich das größte Potential im österreichischen Fußball. Wir müssen aufhören, uns die Dinge schönzureden", hat Causevic eine klare Linie.
Eine Gratwanderung
Diese Vorgabe birgt im Nachwuchsfußball allerdings ein gewisses Risiko. "Es ist eine Gratwanderung. Wir haben heuer ein paar neue Dinge eingeführt. Die müssen genau analysiert werden und dann entscheiden wir, ob es zu uns passt und die Qualität unserer Arbeit stimmt", ist der LAZ-Leiter durchaus selbstkritisch.
Dass der Standard in Ried ein hoher ist, haben die Innviertler in den vergangenen Jahren immer wieder eindrucksvoll bewiesen. Damit sich daran auch in Zukunft nichts ändert, wird hat gearbeitet. Eine Anstrengung, die beim LAZ Ried bisher voll aufgegangen ist. In Oberösterreich nimmt das LAZ Ried in der alljährlichen Bewertung einmal mehr die Spitzenposition ein. Auf das österreichweite Ergebnis wird noch mit Spannung gewartet. Das Ziel der Innviertler: einen Top-5-Platz von den insgesamt 30 LAZ-Standorten in ganz Österreich.