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Baustopp: Idyllisches Plätzchen wurde gerettet

Von Josef Schuldenzucker, 17. April 2014, 00:04 Uhr
Idyllisches Plätzchen wurde gerettet Grüne Abgeordnete erzwang Baustopp
Einige Baumkronen wurden bereits vor dem »Baustopp« abgeschnitten. Bild: OÖN/jsz

METTMACH. Mettmacher Bauern erleichtert: Streckenführung eines Wirtschaftsweges wurde geändert.

Fuchsteufelswild war Franz Burgstaller, der Altbauer vom Hofbauergut in Bockenbach, als er sah, dass die Agrarbehörde Gmunden die Trasse für einen Wirtschaftsweg mitten durch eine ehemalige Mergelgrube geplant hat. Gewaltige Erdarbeiten und eine Aufschüttung von zirka 15 Meter wären notwendig gewesen, um durch dieses Naturidyll eine Straße bauen zu können.

Einige Meter weiter genügt eine Schüttung von nur drei bis vier Metern, um den Wirtschaftsweg bauen zu können. Am vergangenen Montag gab es auf Anregung der Landtagsabgeordneten Maria Wageneder (Grüne) eine "große Runde" direkt vor Ort. Dabei ist eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung herausgekommen.

Zur Vorgeschichte: Insgesamt neun Kilometer Güter- und Wirtschaftswege werden in nächster Zeit in Mettmach im Zuge der Grundzusammenlegung gebaut. Auch zwischen den Ortschaften Bockenbach und Nösting ist ein neuer Wirtschaftsweg in Arbeit. Am Samstag vor einer Woche hat Altbauer Franz Burgstaller entdeckt, dass die ausgesteckte Trasse mitten durch eine alte Mergelgrube führt. Der mehr als 80-jährige Baumbestand wäre völlig zerstört worden.

Für die Straße durch diese "Grube" wären gewaltige Erdbewegungen notwendig gewesen. "Für mich eine ganz klare Fehlplanung. Ich habe einige Leute angerufen. Allerdings ohne Reaktion. Dann hab’ ich mich entschlossen, die Landtagsabgeordnete Maria Wageneder zu kontaktieren. Die ist sogar am Sonntag gekommen und hat sich vor Ort ein Bild der Lage gemacht. Am Montag ist dann der Bagger angerückt und hat begonnen, Äste und Baumkronen abzuzwicken. Das war um 9 Uhr. Um halb zehn ist dann der Bagger wieder abgezogen. Dass der Schaden nicht größer geworden ist, haben wir sicher der Grünen-Abgeordneten zu verdanken", ist Franz Burgstaller glücklich, dass Maria Wageneder so schnell reagiert und einen kurzfristigen Baustopp erreichen konnte.

80-jährige Bäume gerettet

"Für mich ist völlig unvorstellbar, wie man hier eine Straße hätte drüberbauen können. Wir haben hier schon öfter ein Hochwasser gehabt. Da wäre auch die Gefahr groß gewesen, dass der Hang bis ins Siedlungsgebiet abrutschen könnte. Auf der einen Seite werden neue Hecken vorgeschrieben, auf der anderen Seite wäre ein wunderschöner 80 Jahre alter Baumbestand gleichzeitig geopfert worden. Alles ist wunderschön angewachsen und trägt zur Stabilität bei. Das war wirklich eine Schnapsidee", ist Franz Burgstaller noch immer "heiß" auf die Planung der Behörde.

Mit viel Diplomatie konnte Maria Wageneder die Wogen wieder glätten. "Ich habe am Montag vor einer Woche den Bauleiter der Agrarbehörde Gmunden angerufen. Eine halbe Stunde später wurden die Bauarbeiten bereits gestoppt. Am Montag ging es darum, eine gute Lösung für alle zu finden. Alle Grundanrainer waren da, es gab eine große Runde vor Ort. Sämtliche Bedenken wurden geäußert und es ist ein guter Kompromiss zustande gekommen. Die Trasse wird jetzt ganz an den Waldrand verlegt, der bestehende Wald bleibt zur Gänze erhalten. Parallel dazu wird auch noch ein Ökostreifen von der Straße weg gemacht. Das ist eine Ausgleichsmaßnahme des Naturschutzes. Ich bin froh, dass es gelungen ist, dieses Naturjuwel in allerletzter Minute noch zu retten. Der Weg kommt natürlich in dieser Variante auch noch wesentlich günstiger. Der öffentlichen Hand konnten somit auch Gelder erspart werden", freut sich Maria Wageneder über den gelungenen Schlichtungsversuch.

Auch die Agrarbehörde Gmunden ist froh, dass es eine einvernehmliche Lösung gibt: "Der Plan wird jetzt technisch umgezeichnet. Alle Betroffenen bekommen die neue Variante zugestellt. Rechtskräftig ist der Bescheid, wenn es keine Einsprüche gibt. Das ist aber nicht zu erwarten", so Friedrich Jungk, der Leiter der Agrarbehörde Gmunden.

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1  Kommentar
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( Kommentare)
am 17.04.2014 07:18

Ich freue mich für die Betroffenen, dass hier mit politischer Unterstützung von Frau Wageneder eine Lösung zugunsten der Natur gefunden wurde. Warum hat sich Frau Wageneder nicht gegen die Naturzerstörung im Kobernausserwald eingesetzt ?

Beim Bau von Windrädern in einem faktischen Naturschutzgebiet werden die Prioritäten der Grünen anders Gesetz . PROFITGIER vor NATUR !

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