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Baustellenbericht: Wettergott spielte hier nur selten mit

Von Valentina Dirmaier, 20. November 2014, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Baustelle Obernberg
Bild: Valentina Dirmaier

Knoten Obernberg: Wetterextreme führten zu unzähligen Baustopps des Projekts. Am 21. November wird die Kreuzung eröffnet.

Mit Hochdruck wird in den Rieder Grenzgemeinden einem der spektakulärsten Bauprojekte des Landes der letzte Feinschliff verliehen, ehe am Freitag, 21. November, die letzten Arbeiter ihren Rückzug antreten und dieses Straßenstück offiziell von Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl (VP) für den Verkehr freigegeben wird.

Bis dahin war es ein langer Weg. Nicht nur die langwierigen Planungen zogen sich durch die Kalenderjahre. Auch der Bau des zirka vier Millionen Euro-Projekts verzögerte sich durch diverse Wetterkapriolen, die nicht nur den Urlaubern den Sommer versauten. "Durch die langanhaltend schlechte Witterung waren keine Erdarbeiten möglich. Dadurch gingen etwa neun Wochen Bauzeit verloren. Dennoch liegen wir im Zeitplan", erklärt Bauleiter Bernhard Sageder vom Amt der Oö. Landesregierung.

Und die Spuren sind auch wenige Wochen vor Bauschluss noch zu sehen. Überdimensionale Risse, die derzeit "geflickt" werden, haben sich wegen der enormen Regenmengen durch die Erdwälle gefressen. Und auch die Belagsarbeiter mussten immer wieder pausieren. Die Sorgen einiger Bürger, dass der letzte Streckenabschnitt unter der Brücke wegen monetärer Gründe nicht mehr fertiggestellt werden könnte, lassen den Bauleiter schmunzeln.

Steuergeld-Sparen und Bienen

Während die Arbeiten unter der Brücke ruhen und das Gras dank einer speziellen, "bienen-freundlichen Spritzmischung" auf den Böschungen zu sprießen beginnt, donnern die Walzen auf der Straße zur Wiesbauermühle auf und ab, um den frisch aufgetragenen Belag zu verdichten.

"Eigentlich war es anfangs gar nicht vorgesehen, diese Straße neu zu errichten. Aber als wir mit dem Bau der Unterführung begonnen haben, wurde vereinbart, auch die Kastnerkreuzung, die Straße zur Wiesbauermühle in Richtung Obernberg, die Mörschwanger Straße sowie den Belag auf der B148 Altheimer Straße bis Reichersberg zu sanieren. Es ist wirtschaftlich vernünftiger, wenn diese Sanierungsarbeiten miterledigt werden. Und das hilft außerdem, Steuergeld zu sparen", erklärt Bauleiter Sageder, ehe er abrupt vor der Einfahrt zur Wiesbauermühle stehen bleibt: "Achtung, hier nicht drauftreten!" Bei der braunen klebrigen Masse, die auf die halbfertige Straße mit einer sogenannten Spritzmaus aufgetragen wird, handelt es sich um eine Bitumenemulsion. "Wenn es regnet, würde der Kleber verrinnen, daher mussten wir auch die Belagsarbeiten bei Niederschlag immer wieder unterbrechen. Bei uns heißt das: ‘bei Regen wird nicht eingebaut’, um die Qualität sicher zu stellen", sagt Thomas Grüneis.

Wenn die braune, zähe Klebemasse eingetrocknet ist, sind die finalen Belagsarbeiten an der Reihe: Lkws mit birnenförmigen Aufbauten liefern im Viertelstundentakt den 160 Grad heißen, schwarzen Belag. Ohne, dass der Asphalt-Kettenfertiger, kurz Fertiger, angehalten werden muss, wird die Fuhr mit dem brandheißen Material in eine Schütte des monströsen Geräts geladen. Die Lastkraftwagen werden dabei von Rollen, die am Fertiger montiert sind, vorwärts geschoben. Dadurch geraten die Arbeiten nicht ins Stocken, der neue Asphalt wird makellos aufgetragen.

Das Material wird mit Stampfern des Fertigers vorverdichtet und in den Boden gedrückt. Dank seiner 25 Tonnen wird der Belag bereits beim Auftragen geplättet. Die Feinarbeit verrichten die beiden zwölf Tonnen schweren Walzen, die die Erde in Obernberg regelrecht zum Beben bringen. "Die Vibrationen werden durch Hydrauliken erzeugt. Aber das Ruckeln, das Nebenstehende spüren, merkt der Walzenfahrer nicht", sagt Sageder. Insgesamt 19 Zentimeter hoch ist der Straßenaufbau der Landstraße. Bei Bundesstraßen, die weitaus mehr Gewicht tragen müssen, sind es 25 Zentimeter.

100 km/h auf der Bundesstraße

Während die Maschinen bereits die Riesenbaustelle räumen, werden vor der Eröffnung noch einige Feinjustierungen am besonders wichtigen Geh- und Radweg von St. Georgen nach Obernberg vorgenommen, Bodenmarkierungen angebracht und Straßenschilder (auf der Bundesstraße statt 70 km/h künftig 100 km/h) aufgestellt. Dann heißt es auch für den Bauleiter Abschied nehmen und das Baubüro wieder zur nächsten Großbaustelle umzusiedeln.

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