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Hof bietet verlassenen Tieren eine Bleibe

Von Von Hermine Aigner, 18. November 2010, 00:04 Uhr
Hof bietet verlassenen Tieren eine Bleibe
Günther Schlechmair kennt die Leidensgeschichte jedes einzelnen Gnadenhof-Bewohners. Bild: haig

MARIA SCHMOLLN. Der bekannte Salzburger Tierschützer Michael Aufhauser ist nun auch im Innviertel präsent. Sein Gut Aiderbichl betreibt in Maria Schmolln einen Gnadenhof für Tiere, der von einem großzügigen Sponsor finanziert wird.

Der Sponsor heißt Gerd Viebig und er hat den kleinen Bauernhof in der Ortschaft Perneck 2006 gekauft. Er lebt seither dort inmitten seiner drei eigenen Hunde, 26 Katzen, sechs Ziegen, 18 Hühnern, vier Enten und sechs weiteren Hunden. Der gebürtige Deutsche war in Kanada in der Automobilbranche tätig gewesen, ehe er sich nach seiner Pensionierung in Österreich ansiedelte und sich ganz seiner Tierliebe widmen wollte. Der Plan, jungen Leuten die Führung des Gnadenhofs zu überlassen, wurde aber enttäuscht und alleine konnte der 87-Jährige die viele Arbeit am Hof nicht bewältigen.

Nun nimmt für ihn doch noch alles ein gutes Ende. „Michael Aufhauser hat Erfahrung, wie man etwas draus macht. Erfahrung kann man nicht kaufen, die muss man sammeln“, sagt der Tierfreund, der bereits große Geldsummen in den Tierschutz gesteckt hat. „Die Tiere sind mir ein großes Anliegen. Sie sind unsere Brüder, nur hatten sie nicht das Glück, so in die Höhe zu kommen wie die Menschen“, sagt Viebig und krault einen winzigen, lebhaften Hund. „Er heißt Mücke und ich habe ihn nachts in Irrsee auf der Straße aufgelesen.“ Mücke springt ihm vom Schoß und jagt laut kläffend dem restlichen Rudel nach. „Der Hausherr“, nennt ihn Gerd Viebig liebevoll. Hier in Perneck hat der kleine Rabauke eine ideale Umgebung gefunden, in der er nicht nur gefüttert, sondern auch rund um die Uhr persönlich betreut wird.

Team von Gut Aiderbichl

Für diese Aufgabe gibt es ein ganzes Mitarbeiterteam, das im Auftrag von Gut Aiderbichl den Hof in einen würdigen Zustand versetzt und die vielen Tiere mit ihren unterschiedlichen Ansprüchen versorgt. „Es gibt ein richtiges Betreuungsprogramm nach den Standards von Gut Aiderbichl“, sagt Günther Schlechmair, der sowohl für die Organisation als auch das Wohlergehen der Tiere zuständig ist. Der Uttendorfer hatte zuvor ehrenamtlich am Gnadenhof mitgeholfen, nun gehört er zum Gut Aiderbichl-Team und konnte sein Hobby zum Beruf machen.

Ein Besuchergut wie in Henndorf wird Maria Schmolln aber nie werden. „Es ist ein reiner Gnadenhof für Tiere, die sonst niemand haben will und niemand braucht.“ Günther Schlechmair kennt die Geschichte jedes einzelnen Tieres. Leila, Ricki, Mücke, TV, Jimmy, Jerry, Timmy, Daisy und Schnauzi zum Beispiel sind das Hunderudel, das sich ununterbrochen in Bewegung befindet. Auch bei den Katzen sind mehrere Härtefälle darunter. „Einer Katze wurden bei einem Unfall die Vorderläufe zertrümmert. Die Tierklinik in Altheim hat sie wieder so hergestellt, dass man fast nichts mehr merkt. Wenn wir die Möglichkeit haben, so ein Lebewesen aufzunehmen, tun wir das.“ Natürlich wird jedes Tier geimpft und bevor es zu den anderen kommt, muss es eine Quarantänezeit passieren.

Bleibe für verlassene Tiere

Derzeit herrscht in Perneck eine Baustelle. Die barrierefreien Gartenwege wurden bereits angelegt, nun sind der Umbau des Wohnhauses und die Errichtung einer Papageienvoliere dran. Gerd Viebig genießt das Wohnrecht am Hof und verfügt über seinen eigenen privaten Gartenbereich. Im kleinen Stall, der an das Haus angebaut ist, entsteht eine zweigeschoßige Katzenherberge mit Auslauf im Freien. Daneben haben die Ziegen ihren Unterschlupf, wenn sie sich nicht gerade auf der Wiese aufhalten. Fünf Hektar Grund gehören zum Anwesen. Von der Größe her könnten noch mehr Tiere aufgenommen werden, aber das will man nicht: „Da wäre die Qualität nicht mehr gewährleistet.“

Das größte Projekt besteht aber erst im Planungsstadium: Ein neues Gebäude für die Hunde. „Pläne gibt es bereits, derzeit läuft das Genehmigungsverfahren“, sagt Günther Schlechmair. Eine Million Euro investiert Gerd Viebig in die Verwirklichung seines Lebenstraums. Bereits realisiert ist der kleine Tierfriedhof mit vielen kleinen Grabmälern. „Es liegen aber nur einige wenige Tiere drin. Die Grabmäler hat Herr Viebig in Wien aufgekauft, weil die Erinnerung an diese Tiere bewahrt werden soll.“ Das Grabdenkmal für sich und seine drei Hunde hat Gerd Viebig bereits aufstellen lassen.

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