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Gefährliche Bubenstreiche und Internet-Drohungen von rechts

11. März 2010, 00:04 Uhr

BRAUNAU. Auf Facebook luden drei junge Braunauer zu einer Geburtstagsfeier am 20. April. Nicht sehr professionell und nicht sehr lang. Doch es gibt auch Drohungen, die sehr ernst zu nehmen sind.

Bis 4. März waren die bedenklichen Einträge der „Braunen Bierbüffel aus Braunau“ im Facebook zu lesen. Mittlerweile sind die rechtsgerichteten Inhalte entfernt.

„Ein Bürger hat uns in der Vorwoche über diese Einträge informiert“, sagt Martin Pumberger, Bezirkspolizeikommandant von Braunau. Von Facebook selber wurden die Einträge mittlerweile gelöscht. Doch zuvor wurden die Unterlagen gesichert. „Alles wurde schon an den Verfassungsschutz weitergeleitet. Es wird überprüft, ob es sich um einen Verstoß nach dem Verbotsgesetz handelt“, erklärt Pumberger weiter.

Aufmerksame Bürger

Ein junger Mann und eine junge Frau, die ungenannt bleiben wollen, haben die Facebook-Einträge entdeckt. Der Mann sagt: „Die müssen aus dem Verkehr gezogen werden. Braunau hat sowieso mit diesem negativen Nazi-Ruf zu kämpfen und diese Burschen bestätigen das mit ihren Parolen. Sie rufen offen auf, an Hitlers Geburtstag hierher zu kommen und diesen zu feiern.“ Die Frau sagt: „Ich bin erschrocken, als ich das gesehen habe. Die haben das so offen gemacht, mit echten Namen, ganz ungeniert. Die Behörden müssen die neuen Medien im Auge behalten. Vor allem Netzwerke, in denen solche Propaganda in kürzester Zeit Millionen Menschen erreichen kann.“

Mit Name und Foto

Es sei nur Spaß gewesen, so rechtfertigten die minderjährigen Facebook-Schreiber ihre Geburts–tagseinladung. Es ist nicht das erste Mal, dass diese Burschen auffallen. Sie brüsteten sich selber damit, ein Konzert gestürmt zu haben. „Vor dem Haus, in dem das Konzert stattfand, haben Jugendliche eine Hakenkreuzfahne geschwenkt. Sie haben diese aber weggeworfen und sind davongerannt, als eine Polizeistreife kam“, sagt Polizeikommandant Pumberger zum Vorfall. Die drei Burschen waren leicht auszuforschen, da sie mit vollem Namen, mit Foto und Adresse im Facebook standen. Der Anführer bezeichnete sich als General, die beiden anderen als General-Stellvertreter, einer mit dem Zusatz „unverzichtbarer Frontkämpfer“.

22 Mitglieder waren in diesem Facebook registriert, einige davon mit Fotos zu sehen. Zwei Mädchen und ein Bursch hatten bereits ihr Kommen zur Geburtstagsfeier angekündigt, zwei Mädchen und ein Bursch gepostet, dass sie vielleicht kommen werden. Auch diese Facebook-Nutzer waren jeweils mit vollem Namen und großteils mit Foto online.

Blockaden angekündigt

Für 17. April ist eine Kundgebung des Bündnisses „braunau gegen rechts“ geplant. Sie steht unter dem Motto „Soziale Gerechtigkeit statt rassistische Hetze“. Ankündigungen für Störaktionen, Blockaden und Gegendemos gibt es, auch im Internet.

„Wir beobachten die Szene permanent und stehen mit den Behörden, auch jenen in Deutschland, in ständigem Kontakt“, erläutert Bezirkspolizeikommandant Martin Pumberger dazu. Der Braunauer Bürgermeister Gerhard Skiba begrüßt es, „wenn junge Leute gegen den Faschismus auftreten“. Er selbst trete gegen Rechts auf, weil es seine innere Überzeugung und auch für die Stadt unbedingt nötig sei: „Die Welt schaut drauf, wie Braunau mit dem Thema umgeht.“

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1  Kommentar
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Modp (3 Kommentare)
am 11.03.2010 20:13

Solch Zivilcourage ist heutzutage in dieser Gesellschaft kaum mehr vorhanden. Das ist beschähmend. Für unsere Heimat und für uns alle! Gerade deshalb ist es wichtig, dass es noch Bürger gibt, die Initiative zeigen. Das ist nicht nur lobenswert, sondern auch wichtig! Die Nazis dürfen niemals wieder den Glauben haben, dass ihre Hirngespenster akzeptiert und gar von der Bevölkerung unterstützt werden.

Braunau ist zwar mit dem schweren historischen Erbe geplagt, die Geburtsstadt des schlimmsten und grausamsten Massenmörder der Geschichte zu sein, trotzdem hat es die schöne Stadt am Inn nicht verdient, andauernd von braunem Abschaum aufgesucht zu werden. Sollen sie doch woanders Geburtstag feiern, in irgendwelchen dunklen Kellern, sollen sie doch dort unterm Hakenkreuz strammstehen - aber nicht mit uns und nicht hier in unserer Stadt! Am besten überhaupt nicht.

Anerkennung gilt unserem Bürgermeister, der immer konsequent Flagge zeigt, wenn es heißt gegen Faschismus aufzutreten

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