Von der Buchhalterin zur Bestseller-Autorin

"Neverland", "Summer of my secreat Angle" oder "Play With me" – das sind Titel von Jugend- und Fantasyromanen, die sich derzeit im englischen Sprachraum hervorragend verkaufen. Geschrieben werden sie nicht etwa in New York oder London, sondern hier im Innviertel. Hinter dem Pseudonym Anna Katmore verbirgt sich eine 34-jährige Altheimerin, die sich schier über Nacht in Amazons Bestseller-Ranking geschrieben hat. Ihre Bücher schreibt die Autorin auf Englisch: "Für die Matura musste ich englische Bücher lesen und empfand diese Sprache als besonders pointiert und ausdrucksstark. In dieser Zeit habe ich die Schriftstellerin L.J. Smith für mich entdeckt. Als ich alle ihre Bücher gelesen hatte, dachte ich mir, jetzt schreibe ich selbst einen Roman." Bis zu ihrer ersten Veröffentlichung dauerte es einige Jahre, 2012 erschien "Her Games, His Rules", eine – typisch für Katmore – fantasybeladene Teenagerromanze.

Seither hat sie sieben Bücher herausgebracht, drei davon sind mittlerweile auch auf Deutsch erschienen, weitere zwei befinden sich gerade in Übersetzung.

Verkaufserfolg mit E-Books

Anfang des Jahres hat die Jungautorin ihre Anstellung als Buchhalterin gekündigt. "Ich mochte den Job, aber neben dem Schreiben blieb zu wenig Zeit für meine Familie". Finanziell muss Katmore diesen Schritt nicht bereuen: Ihr aktuellstes Werk "Pan’s Revenche" sprengt derzeit alle bisherigen Verkaufsrekorde Katmores: seit Ersterscheinung im Juli verkauft sich das Buch rund 120 Mal täglich über Online-Versandhändler. "Mir ist klar, dass ich einen absoluten Glücksstart mit meinen Büchern hatte, dafür bin ich extrem dankbar", sagt Katmore. Zu 95 Prozent verkauft die Mutter eines 12-jährigen Sohnes ihre Bücher in digitaler Form als E-Books. Um den Vertrieb kümmert sie sich seit ihrem ersten Buch selbst und dieser findet ausschließlich online statt.

Spricht nicht gerne englisch

Sich selbst beschreibt Katmore als extrem romantisch. Ihre Bücher seien zwar nicht autobiografisch, "aber jede Titelheldin hat charakterlich auch ein kleines Stück von mir." Mindestens genauso ausgeprägt wie ihr Hang zur Romantik sei ihre Introvertiertheit: "Zwar bin ich schriftlich sattelfest, was Englisch betrifft, aber gesprochen bringe ich vor meiner Familie und Freunden kein Wort heraus", sagt Katmore, "während eines Schottland-Urlaubes musste immer mein Mann für uns sprechen." Auf die Frage, ob noch mehr von ihr zu erwarten sei, antwortet die sympathische Autorin mit einem selbstsicheren Lächeln. Aus Katmore sprudeln die Ideen für mehr fantastische Romane, Inspiration, so sagt sie, fliegen ihr von überall zu.

Traum ist eine Fernsehserie

Ein nächstes großes Ziel hat die Altheimerin, die ihren bürgerlichen Namen nicht in Verbindung mit der Schreiberei bringen möchte, schon vor Augen: "Meine Bücher würden sich hervorragend für Verfilmungen eignen. Dazu bin ich auch bereits im Gespräch mit einer Agentur, die sich für meinen Roman ‚Märchensommer’ interessiert."

Ein Traum wäre es auch, aus einem ihrer Romane eine Fernsehserie zu machen. "Jetzt muss nur noch Disney bei mir klingeln", sagt Katmore mit einem Zwinkern.