In der Whiskymühle wird zum letzten Tanz geladen: Die Kultdisco schließt
ASPACH, SANKT JOHANN, METTMACH. Seit 40 Jahren wird in der "Mui" getanzt, das soll laut einer Gegenbewegung so bleiben.
"Wir schließen fix, so ist der derzeitige Stand der Dinge", sagt Betriebsleiter der Kultdisco Whiskymühle, Robert Faller.
1400 Jugendliche haben jedoch etwas dagegen. Auf Facebook hat sich die Gruppe "Gegen die Schließung der Whiskymühle" gebildet, die auf Anhieb mehr als Tausend "Liker" hatte. "Als wir die Seite erstellt haben, hätten wir vielleicht mit 100 bis 200 Likes gerechnet. Wir konnten es selbst nicht glauben, als wir nach ein paar Stunden sahen, dass die Seite bereits über 700 Likes hatte! Heute sind es mehr als 1400, was uns wirklich stolz macht", sagen die zwei Mädchen, die die Seite erstellt haben. Dort heißt es: "Seit 40 Jahren gibt es die Kultdisco jetzt schon und das soll auch in Zukunft so bleiben!" Durch die vielen Likes sollen eine Menge Leute von der Schließung erfahren und Lust dazu bekommen, wieder einmal in die Whiskymühle zu gehen, so die zwei Betreiberinnen.
Gebäude steht zum Verkauf
"Grund der Schließung ist die schwere Erkrankung des Besitzers Karrer, der nach der Sommerpause nicht mehr weitermachen möchte", sagt Betriebsleiter Faller. Auch die Rahmenbedingungen, die die Politik beschließe, seien nicht mehr tragbar. "Registrierkassen, Nichtraucherschutz-Gesetze und so weiter sind der pure Wahnsinn", ärgert sich Faller. Seit vier Jahren leitet er die Geschäfte der Whiskymühle, die Schließung sei aber aufgrund der Erkrankung des Besitzers von Anfang an ein Thema gewesen. "Die gesamte Liegenschaft mit viel Grund steht schon seit langem zum Verkauf. Aber, wer das nötige Geld hat, will keine Disco betreiben und wer das nötige Kleingeld nicht hat, schon", sagt Faller.
Für viele Jugendliche in der Umgebung ist die Schließung der "Mui" kein Grund zum Feiern. "Das wird ein großes Loch ohne Mühle! Ich war vom ersten Tag an dabei, wird mir stark fehlen!", schreibt ein treuer Gast auf Facebook. Jedoch gibt es nicht nur Befürworter der Whiskymühle: Ein User kommentiert beispielsweise: "Es ist eh besser, wird nur mehr gerauft und geschlägert."
Die meisten Jugendlichen aus der Umgebung finden es jedoch schade, dass die Kultdisco für immer ihre Pforten schließen wird. "Es wäre ein Riesenverlust. Nicht zu vergessen ist die Bambi Bar in der Disco. Diese soll ebenfalls geschlossen werden", erinnern die zwei Betreiberinnen der Gegenbewegung.
"1400 Leute, die sagen, die Whiskymühle gehört nicht geschlossen, das ist sensationell und bestätigt unsere Arbeit in den vergangenen Jahren", freut sich Betriebsleiter Faller. Das Geschäft sei zuletzt zufriedenstellend gelaufen. Er wünscht sich, dass eine andere Lösung gefunden wird, als die fixe Schließung.
Ein letztes Mal Party zu Ostern
Vorerst aber wird in der Whiskymühle zum letzten Tanz geladen. Ein allerletztes Mal gefeiert werden soll am Karsamstag, 4. April, nach dem Motto: "Last Dance – Closing Party." Bereits mehr als 750 Zusagen hat die Veranstaltung auf Facebook. Zum Vergleich: zu der davor wollten nur rund einhundert Besucher kommen.
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wo schwingt nun der "Landadel sein strammes Wadel"?
Die letzten Jahren war es nur noch ein Proleten- und Dummtussy-Sauflokal. Klassischer Fall von falscher Geschäftsführung statt moderner Weiterentwicklung. Das Billigsauf-Konzept früherer Jahre zieht einfach nimmer, wie man an durchaus erfolgreichen anderen Diskoteken im Lande sieht.
Als politisch recht extrem auffällig Gewordener wird er es nicht leicht haben, einen neuen Job als Geschäfts-Führer zu finden.
die Kloake dort hinten
geht mir nicht ab
Lärm u. Gestank
heisst die Devise
Ösl eben ...
nicht erhaltenswert. Und das Wort "Kult" wird sowieso völlig inflationär und sinnlos im Journalismus verwendet. Jede Eintagsfliege wird heute schon als "Kult" bezeichnet.
Und wenn auf einer Facebook-Seite über 1000 Leute etwas "liken", so heisst das nicht im geringsten, dass die meisten davon auch Stammgäste waren oder werden.
Wenn sich unter den 1400 "Likern" ein einziger findet, der die Disco weiter betreiben will, dann ist das Lokal ja gerettet. Das bezweilfe ich aber. "Liken" kostet nichts und ist kein Aufwand. In der Realität etwas tun, ist schon schwieriger.
Fazit: "Mühle zu" wird wohl Realität werden...
Alles hat eine Ende nur die Wurscht hat zwei ...
das Problem bleibt bei der Jugend am Land hängen die nun einen weiteren Autoweg haben um sich WE Abends zu vergnügen
am Land ist ja, dass die Disco-Besucher auch grossteils einigen Alkohol trinken und fast sicher mit dem Auto fahren (müssen).
Wenn sie klug und rücksichtsvoll sind, fährt einer mit dem Auto, der nichts trinkt und die Betrunkenen fahren mit (heim). Wenn nicht, fahren sie besoffen nach Hause.
In der Stadt können viele fortgehen, ohne ein Auto verwenden zu müssen. Da bringt das übermßige Saufen wenigstens kein Verkehrsrisiko.
Früher gab es als Alternative zur Whiskymühle in der Nähe den "Danzer" in Aspach. Sonst nicht viel. Wo man heute in Aspach/Umgebung so fortgeht, weiss ich nicht.
Fazit: Muss man einfach liken!
Haspe ist quasi Kult.
Ich war zwar nur einmal dort. Bin aber aus diesem Anlass extra von der Ferne angereist.
Die Whiskeymühle war ein echter Klassiker!
Stimmt schon, aber die Welt dreht sich weiter. " Wochenendsaufen" war Ende 80er üblich, den Fahrer hatten wir damals alkoholisch freigehalten. Zuletzt hatte die "Mui" einen medial einschlägig Berüchtigten als Geschäfts-Führer, der im normalen Berufsleben für jeden verantwortungsvoll denkenden Chef untragbar wäre. Aber im Innviertel ticken die politischen Uhren offenbar anders und der Geschäfts-Führer konnte seine seltsamen privaten politischen Ambitionen sogar in der Mui umsetzen. Okay, es war der selbe Rohrkrepierer wie fast alles im Leben dieses Möchtegern, aber der schlechte Wille zählt.