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Hubschrauber holte Wirt aus den Fluten

09. August 2012, 00:04 Uhr
Hubschrauber holte Wirt aus den Fluten
Bild: privat

AUROLZMÜNSTER. Alois Angleitner entkam dem Jahrhunderthochwasser 2002 am Montag, 12. August, buchstäblich in letzter Sekunde. Der heute 72-jährige Aurolzmünsterer Wirt war damals Kommandant der FF Weierfing.

Zuerst half er mit seinem Traktor den Angestellten bei Scheuch in Aurolzmünster, das Firmengebäude unbeschadet durch den überfluteten Parkplatz zu verlassen. Gegen Mittag wollte er mit seinem Traktor nach Mayrhof, da dort der Keilriemen der Tragkraftspritze gerissen ist. „Ich wusste, dass man dort nicht mehr mit dem Auto hinkommen würde, da das Wasser bereits 40 Zentimeter hoch war.“ Weit kam er nicht. Bereits nach wenigen hundert Metern erreichte er jene Stelle, an der die Antiesen bis weit über die Ufer getreten war. Nur die etwas höher gelegene Brücke war noch frei. „Ich wurde mit Traktor und Anhänger durch die Strömung in das anliegende Feld getrieben, wo der Wasserspiegel bei einem Meter lag.“ Das Wasser stieg immer weiter und als der Feuerwehrmann zur naheliegenden Böschung fahren wollte, um sich so aus den Fluten zu retten, starb der Motor ab.

„Als mir das Wasser in der Fahrzeugkabine bereits bis zur Brust stand, kletterte ich aus dem Traktor und auf das Gerüst des angehängten Staplers“, rekonstruiert der Nichtschwimmer aus seinem Gedächtnis. Die nächste halbe Stunde kam ihm vor wie eine Ewigkeit: „Ich rief lange um Hilfe. Wer mich dann letztendlich gehört hat, weiß ich nicht, aber es dürfte einer von denen gewesen sein, die beim Scheuch im Einsatz waren.“ Danach rückten Feuerwehren mit Elektrobooten an. „Die Strömung war so stark, dass die Boote sofort weggetrieben wurden und die Feuerwehrmänner schauen mussten, sich selbst irgendwo festzumachen.“ Auch die Schaufel eines angerückten Baggers war nicht lange genug, um ihn von der Straße aus zu erreichen. Während der folgenden zwei Stunden, die der zur Hilfe gerufene Hubschrauber Christophorus 11 brauchte, bis er vor Ort war, rückte bereits der Notarzt an.

In dieser Wartezeit litt der heutige Pensionist große Ängste: „Ich hatte Glück, dass ich den Stapler angehängt hatte. Er sorgte für zusätzliche Bodenhaftung. Trotzdem hat es den Traktor immer wieder leicht ausgehoben, da sich hinter der Fahrerkabine viel Geäst und sogar Baumstämme gesammelt hatte, die dagegen drückten.“ Der Hubschrauber setzte ihn dann mit einem heruntergelassenen Helfer einige hundert Meter weiter auf einer Wiese ab. „Zuerst dachte ich, sie fliegen mich ins Krankenhaus, weil sie Richtung Ried lenkten, doch das wäre gar nicht nötig gewesen, weil mir nichts fehlte. Ich war nur unterkühlt.“

„Ich habe nichts davon gewusst. Er hat mir alles erzählt, als sie ihn gebracht haben“, sagt Angleitners Lebengefährtin. Auch sie weiß, wie viel Glück er hatte und wie viel Wert die Hilfe anderer ist. Deshalb halfen sie und ihr Sohn mit, wenige Monate nach dem Zwischenfall ein Fest für alle Beteiligten zu veranstalten.

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