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Er ist nicht nur Chef einer Gemeinde, sondern Wächter der Bürgermeister

Von Valentina Dirmaier, 20. November 2014, 00:04 Uhr
Ende der Serie mit dem "Wächter" der Ortschefs
Bild: Valentina Dirmaier

KIRCHBERG. Franz Zehentner ist nicht nur Bürgermeister von Kirchberg, sondern "Oberbürgermeister" des Bezirks.

KIRCHBERG. Und immer wieder grüßt das Murmeltier: In der letzten Amtsstube aus dem Bezirk Braunau finden sich einige Souvenirs, die bereits in anderen Büros, die vorgestellt wurden, zum Vorschein kamen. Die frische Lieferung "Wojak"-Bier ist nur eine davon. Bereits in Eggelsberg machte die Geschichte vom Bier des Bezirkshauptmanns die Runde. "Das ist ein Gag, denn wir sagen immer, dass unser Bezirkshauptmann im Besitz einer Brauerei in Polen ist. Das taugt ihm und teilweise glauben’s die Leute auch. Aber in Wahrheit hat unser Pfarrer Josef, ein guter Freund, das Bier von einem Besuch seines Heimatlandes mitgenommen", erklärt Bezirks–Bürgermeister Franz Zehentner.

Und Wiedererkennungsmerkmal Nummer zwei: Wie im Bürgermeisterbüro Auerbach werden in der etwa 15 Quadratmeter kleinen Kirchberger Amtsstube Säbel und Mitbringsel aus Ton aus der polnischen Stadt Radlow auf einem Büroschrank aufbewahrt. Was der 58-Jährige noch mit Amtskollegen gemein hat? Ebenso wie Eggelsbergs Bürgermeister Christian Kager befasst er sich leidenschaftlich gerne mit Geschichte.

Diese Aussage wird von den vielen Büchern, die in den Regalen eingeordnet und gestapelt sind, untermauert. Daneben werden Gläser für besondere Anlässe aufbewahrt, erzählt der 58-Jährige und führt ein kostbares Geschenk, das ihm die Freunde zum Geburtstag übergaben vor: eine Munitionskiste aus Südtirol, die aus der Zeit des Ersten Weltkriegs stammt. Darin sind vier Schnapsbottiche eingebettet.

Ansonsten hat der VP-Politiker beim Amtsantritt vor zwölf Jahren die meisten Einrichtungsgegenstände von Vorgänger Georg Laimer übernommen. Sogar eine auffällige Malerei stammt noch vom Altbürgermeister. Nur ein paar Aufnahmen, die Zehentner mit dem Pfarrer oder dem Landeshauptmann und mit Bischof zeigen, sind aktuell. Fehlt nur noch ein Bild mit dem Papst. "Das wäre eine tolle Sache, aber ich glaube, das bleibt ein Wunsch, meinen Namensträger zu treffen."

Ansonsten dient die etwas verstaubte Stube als Besprechungszimmer und Kaffeeküche. Viel häufiger ist Zehentner im Vorzimmer, wo sich die Akten stapeln, anzutreffen. Denn der ehemalige Bezirksanwalt ist auch für die Verwaltung der Gemeinde zuständig.

Vereinsmeier und Heerespionier

Als Kind träumte der Kirchberger von einer Karriere beim Bundesheer. "Meine Vorfahren waren allesamt beim Militär, einer war in der K.u.K.-Zeit sogar Burggendarm in Schönbrunn. Das hat mir imponiert", erzählt Zehentner, der nach der Handelsschule zur Justiz ging und Staatsanwalt wurde. In den 80er-Jahren wurde er zum Bezirksanwalt bestellt, ehe er 2012 in die Gemeinde wechselte und auch die Prüfung zum Standesbeamten (vermutlich der einzige Bürgermeister im Bezirk, der auch seine Gemeindebürger traut) ablegte. Die Zeit beim Heer lässt der einstige Unteroffizier und Pionier in der Freizeit beim örtlichen Kameradschaftsbund sowie einem Salzburger Kaiserschützenbund aufleben. "Ich glaube ich bin Mitglied bei 15 oder 20 verschiedenen Vereinen, das Vereinswesen liegt mir sehr am Herzen. Ich bin sogar bei den Goldhauben dabei. Aber nur als unterstützendes Mitglied. Für Ausrückungen fehlt mir das Dirndlgwand", erzählt der VP-Politiker schmunzelnd.

Um von seinen Tätigkeiten als Gemeindechef und Bezirks-Bürgermeister abschalten zu können, unternimmt Zehentner oft ausgiebige Spaziergänge in den Wald. "Der Beruf Bürgermeister wird immer anspruchsvoller, du bist auch Seelsorger und Beichtvater", sagt Zehentner. Ob er den Beruf auch künftig ausüben will und zur Wahl antritt, ist noch nicht geklärt.

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